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Ein Vampir für alle Fälle

Ein Vampir für alle Fälle

Titel: Ein Vampir für alle Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Ausschau hielt, oder als Werwölfin, die darauf wartete, dass der Leitwolf (der stärkste, klügste, mutigste) des Rudels sie bestieg.
    Igitt, das ging zu weit. Ich war eine Menschenfrau. Und ich wollte versuchen, eine gute Frau zu sein. Ich musste Quinn finden, weil ich mit ihm zusammen war... irgendwie jedenfalls.
    Nein, keine Wortklauberei!
    »Worüber denkst du nach, Sookie?«, fragte Eric in die Dunkelheit hinein. »In deinem Gesicht spiegeln sich die Gedanken in so rasender Geschwindigkeit, dass ich gar nicht hinterherkomme.«
    Dass er mich sehen konnte - nicht nur im Dunkeln, sondern auch während er eigentlich auf die Straße achten musste -, war nicht nur unheimlich, sondern auch ärgerlich. Und ein Beweis seiner Überlegenheit, sagte mein inneres Steinzeitweib.
    »Eric, fahr mich einfach nach Hause. Meine Gefühle überfordern mich gerade.«
    Danach schwieg er. Vielleicht, weil er verstand, wie mir zumute war, oder auch, weil die Heilung seiner Wunde ihn schmerzte.
    »Darüber müssen wir noch mal reden«, sagte Eric, als er in meine Auffahrt einbog. Er parkte vor dem Haus und drehte sich in dem engen Auto zu mir herum. »Sookie, ich habe Schmerzen ... Darf ich ...« Er beugte sich zu mir herüber und strich mir mit dem Finger den Nacken entlang.
    Schon bei der Vorstellung machte mein Körper, was er wollte. In meinem Schoß begann es zu pochen... aber das war einfach nicht richtig. Herrje, die bloße Vorstellung, von einem Vampir gebissen zu werden, erregte mich schon. War das nicht entsetzlich? Ich ballte die Hände so fest zusammen, dass meine Fingernägel sich schmerzhaft in die Handflächen gruben.
    Erst jetzt, als das harte Licht der Außenbeleuchtung vor meinem Haus auf das Auto fiel, erkannte ich, dass Eric sogar noch blasser war als sonst. Und während ich ihn ansah, begann die Kugel aus der Wunde herauszutreten. Eric lehnte sich in den Fahrersitz zurück und schloss die Augen. Millimeter um Millimeter schob sich die Kugel hervor, bis sie mir schließlich in die aufgehaltene Hand fiel. Nanu? Hatte Eric mich nicht irgendwann mal extra eindringlich gebeten, ihm eine Kugel aus dem Arm zu saugen? Ha! Dieser Lügner. Die Kugel wäre auch ganz von allein herausgekommen. Die Empörung brachte mich, zumindest ein Stück weit, wieder zur Vernunft.
    »Du schaffst es schon noch bis nach Hause«, sagte ich, obwohl ich ein fast unwiderstehliches Bedürfnis verspürte, ihm meinen Hals oder mein Handgelenk anzubieten. Ich biss die Zähne zusammen und stieg aus dem Auto. »Oder du hältst kurz im Merlotte's und trinkst dort eine Flasche TrueBlood, wenn's wirklich nötig ist.«
    »Du bist hartherzig«, sagte Eric, aber richtig wütend oder beleidigt klang es nicht.
    »Das bin ich«, erwiderte ich und lächelte. »Pass auf dich auf, hörst du?«
    »Natürlich«, sagte Eric. »Ich lass mich von keinem Streifenpolizisten mehr anhalten.«
    Ich zwang mich, ins Haus zu gehen, ohne einen einzigen Blick zurückzuwerfen. Als ich drin war und die Tür endlich hinter mir ins Schloss fiel, fühlte ich mich unglaublich erleichtert. Geschafft, Gott sei Dank. Am liebsten hätte ich mich bei jedem Schritt umgedreht, den ich mich weiter von Eric entfernt hatte. Diese Sache mit den Blutsbanden war wirklich lästig. Wenn ich nicht vorsichtig und wachsam war, würde ich noch etwas tun, das mir hinterher leidtäte.
    »Frauen sind das stärkere Geschlecht!«, rief ich aus.
    »Hey, was ist denn mit dir los?«, fragte Amelia, und ich schrak zusammen. Sie kam gerade von der Küche her die Diele entlang, in einem pfirsichfarbenen Nachthemd samt passendem Morgenrock, beides mit cremefarbener Spitze abgesetzt. Amelia besaß lauter so schöne Sachen. Sie würde zwar nie über die Einkaufsgewohnheiten anderer Leute lästern, aber etwas von Wal-Mart würde sie auch nie anziehen.
    »Es war ein anstrengender Abend«, sagte ich und sah an mir hinunter. Mein blaues Seiden-T-Shirt hatte nur einige feine Blutspritzer abbekommen, aber ich würde es einweichen müssen. »Wie ist es hier so gelaufen?«
    »Octavia hat angerufen.« Amelia versuchte, mit fester Stimme zu sprechen, doch ich spürte Wellen großer Unruhe von ihr ausgehen.
    »Deine Mentorin.« Ich hatte auch schon klügere Bemerkungen gemacht.
    »Ja, genau die.« Amelia bückte sich und nahm Bob auf den Arm, der stets um sie zu sein schien, wenn sie unglücklich war. Sie drückte ihn an die Brust und verbarg ihr Gesicht in seinem Fell. »Octavia hatte natürlich schon davon gehört. Und trotz

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