Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Vampir für alle Fälle

Ein Vampir für alle Fälle

Titel: Ein Vampir für alle Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
Vom Netzwerk:
Katrina und all der Veränderungen in ihrem Leben durch den Hurrikan musste sie auf den Irrtum zu sprechen kommen.« (So nannte Amelia es - Irrtum.)
    »Wie Bob es wohl nennen würde, wenn er darauf zu sprechen kommen könnte?«
    Amelia sah mich über Bobs Kopf hinweg an. Ich wusste sofort, dass das ziemlich taktlos gewesen war. »Tut mir leid. Ich sollte erst denken und dann reden. Aber es ist vielleicht nicht allzu realistisch, zu hoffen, du könntest aus der Sache herauskommen, ohne dafür zu zahlen, hm?«
    »Du hast recht«, erwiderte Amelia, auch wenn sie nicht allzu glücklich darüber wirkte. »Ich habe einen Fehler gemacht. Ich habe etwas ausprobiert, was ich nicht hätte ausprobieren dürfen, und das auf Bobs Kosten.«
    Wow, wenn Amelia beschloss, einen Fehler einzugestehen, machte sie gleich Nägel mit Köpfen.
    »Ich muss mich meiner Strafe stellen«, fuhr sie fort. »Vielleicht darf ich ein Jahr lang meine Hexenkünste nicht ausüben. Vielleicht auch länger.«
    »Oh, das wäre hart.« Ich hatte mir vorgestellt, dass Amelias Mentorin sie einfach vor einem Rat von Magiern, Zauberern und Hexen oder was auch immer zurechtweisen und dann Bob in seine menschliche Gestalt zurückverwandeln würde. Danach würde sie Amelia sofort vergeben und ihr versichern, wie sehr sie ihre Schülerin schätze. Und weil ihre Mentorin ihr vergab, vergaben ihr auch all die anderen, und Amelia und Bob würden zurück zu mir nach Hause kommen und hier zusammen leben, bis dass ... na, jedenfalls noch eine ganze Weile lang. (Davon hatte ich mir kein allzu genaues Bild gemacht.)
    »Das ist noch die mildeste Strafe«, sagte Amelia.
    »Oh.«
    »Die anderen Möglichkeiten willst du gar nicht hören.«
    Da hatte sie recht. Das wollte ich nicht.
    »Und zu welchem geheimnisvollen Ausflug hat Eric dich nun abgeholt?«, fragte Amelia.
    Amelia konnte unser Ziel oder unsere Route niemandem verraten haben, sie hatte sie nicht gekannt. »Ach, er wollte mich bloß in ein neues Restaurant in Shreveport einladen. Es hat irgend so einen schicken französischen Namen. War sehr schön dort.«
    »Dann war's also so was wie eine Verabredung?« In ihren Gedanken hörte ich sie klar und deutlich die Frage stellen, welchen Platz Quinn noch in meinem Leben einnahm, wenn ich jetzt eine Beziehung mit Eric begann.
    »Oh, nein, keine richtige Verabredung«, widersprach ich. Aber das klang selbst in meinen Ohren nicht überzeugend. »Zwischen uns läuft nichts. Es war einfach nur eine Verabredung mit einem Freund.« Samt Küssen und Revolverschüssen.
    »Er sieht unglaublich gut aus«, meinte Amelia.
    »Ja, keine Frage. Aber ich kenne ja einige leckere Kerle. Erinnerst du dich noch an Claude?« Ich hatte Amelia das Poster gezeigt, das vor zwei Wochen mit der Post gekommen war. Die Vergrößerung eines Liebesroman-Covers, für das Claude und ich mal posiert hatten. Amelia war beeindruckt gewesen - aber welche Frau wäre das nicht?
    »Oh, ich war übrigens letzte Woche in seinem Club und habe ihn strippen sehen.« Amelia konnte mir kaum in die Augen blicken.
    »Und du hast mich nicht mitgenommen?!« Claude war ein äußerst unsympathischer Typ, vor allem im Vergleich zu seiner Schwester Claudine, aber er war einfach hinreißend. Was männliche Schönheit betraf, spielte er in derselben Liga wie Brad Pitt. Und er war natürlich schwul. Aber ging man davon in solchen Fällen nicht schon fast aus? »Warst du dort, als ich arbeiten musste?«
    »Ich dachte, du fändest es nicht gut, wenn ich hingehe«, sagte Amelia. »Weil du doch mit seiner Schwester befreundet bist. Ich war mit Tara dort. JB hat gearbeitet. Bist du sauer?«
    »Nein, ist mir egal.« Meine Freundin Tara besaß eine Boutique, und ihr frischgebackener Ehemann JB arbeitete in einem Fitnesscenter für Frauen. »Obwohl ich Claude ja gern mal sehen würde, wenn er so tut, als würde ihm etwas Spaß machen.«
    »Er schien sich ganz gut zu amüsieren«, sagte Amelia. »Denn es gibt ja niemanden, den Claude mehr liebt als Claude, nicht wahr? Und dann all die Frauen, die da sitzen und ihn anhimmeln ... Er steht zwar nicht auf Frauen, aber er steht eindeutig darauf, angehimmelt zu werden.«
    »Auch wieder wahr. Lass uns irgendwann mal zusammen hingehen.«
    »Okay«, sagte Amelia, die schon wieder viel fröhlicher wirkte. »Jetzt erzähl mal, was du in diesem schicken neuen Restaurant gegessen hast.« Und so erzählte ich. Doch noch viel lieber hätte ich Amelia von meinem Urgroßvater Niall erzählt: wie er

Weitere Kostenlose Bücher