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Ein Vampir für alle Fälle

Ein Vampir für alle Fälle

Titel: Ein Vampir für alle Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Amerika - rasant an. Es gab allein drei Gesetzesvorlagen, die bereits auf dem Weg durch den Kongress waren und die Einwanderungsrechte für Vampire regeln sollten. Amerika galt (zusammen mit Kanada, Japan, Norwegen, Schweden, England und Deutschland) als ein Land, das auf die Große Enthüllung relativ gelassen reagiert hatte.
    In der Nacht der sorgfältig geplanten Großen Enthüllung waren überall auf der Welt Vampire im Fernsehen, im Radio oder auch live aufgetreten (was immer das beste Mittel zur Verbreitung der Information gewesen war), um den Menschen zu verkünden: »Hey! Wir existieren tatsächlich. Aber wir sind keine Bedrohung für Leib und Leben der Menschen! Das neu entwickelte synthetische Blut aus Japan gewährleistet unsere Ernährung.«
    Seitdem waren sechs Jahre vergangen, und die Welt befand sich mitten in einem großen Lernprozess.
    Und heute Abend hatte ich selbst mein Wissen über die Welt der Supras und ihre Überlieferungen enorm erweitert.
    »Die Vampire haben also die Oberhand«, sagte ich.
    »Wir befinden uns nicht im Krieg«, erwiderte Eric. »Wir haben seit Jahrhunderten keinen Krieg mehr geführt.«
    »Haben Vampire und Elfen in der Vergangenheit denn gegeneinander gekämpft? Ich meine, auf richtigen Schlachtfeldern?«
    »Ja«, sagte Eric. »Und wenn es wieder dazu käme, wäre Niall der Erste, den ich ausschalten würde.«
    »Warum?«
    »Er besitzt große Macht in der Welt der Elfen und große magische Kräfte. Wenn er dich tatsächlich ernsthaft unter seine Fittiche nehmen will, hast du Glück und Unglück zugleich.« Eric ließ den Motor der Corvette an und fuhr vom Parkplatz herunter. Ich hatte Niall das Restaurant nicht verlassen sehen. Vielleicht hatte er sich ja am Tisch einfach in Luft aufgelöst? Ich konnte nur hoffen, dass er vorher wenigstens noch die Rechnung bezahlt hatte.
    »Wie meinst du das? Das musst du mir erklären«, sagte ich, auch wenn ich das Gefühl hatte, dass ich die Antwort gar nicht hören wollte.
    »Einst gab es Tausende von Elfen in den Vereinigten Staaten«, begann Eric. »Jetzt sind es nur noch Hunderte.
    Aber die Übriggebliebenen sind absolut entschlossen, auch weiterhin zu überleben. Doch nicht alle von ihnen sind gut Freund mit dem Prinzen.«
    »Oh, prima. Das hat mir gerade noch gefehlt, eine weitere Gruppe Supras, die mich nicht leiden kann«, murmelte ich.
    Schweigend fuhren wir durch das nächtliche Shreveport und wieder auf die Autobahn, die uns Richtung Osten nach Bon Temps führen würde. Eric schien ganz in Gedanken versunken zu sein. Meine Grübeleien hatten auch jede Menge Nahrung bekommen, mehr Nahrung als ich beim Abendessen zu mir genommen hatte, so viel war sicher.
    Im Großen und Ganzen war ich eigentlich recht glücklich. Es war gar nicht so schlecht, noch nachträglich einen Urgroßvater zu bekommen. Und Niall schien sich aufrichtig zu bemühen, eine Beziehung zu mir aufzubauen. Ich hatte immer noch einen Haufen Fragen, aber die konnten warten, bis ich ihn besser kannte.
    Erics Corvette hatte ziemlich viele PS unter der Haube, und Eric hielt sich nicht wirklich an das Tempolimit auf der Autobahn. Daher überraschte es mich nicht sonderlich, als hinter uns ein Blinklicht aufleuchtete. Ich wunderte mich nur, dass der Polizeiwagen Erics Corvette überhaupt hatte einholen können.
    »Ähem«, machte ich, und Eric fluchte in einer Sprache, die möglicherweise seit Jahrhunderten nicht mehr gesprochen wurde. Doch selbst der Vampirsheriff von Bezirk Fünf musste heutzutage die Gesetze der Menschen beachten oder zumindest so tun als ob. Eric fuhr auf den Standstreifen.
    »Was erwartest du, wenn du dir ein Kennzeichen mit VAMP drauf ans Auto schraubst?«, fragte ich. Schadenfreude musste man ja nicht immer nur heimlich genießen. Ich sah die dunkle Gestalt des Streifenpolizisten aus dem Wagen hinter uns steigen und mit etwas in der Hand auf uns zukommen - ein Klemmbrett, eine Taschenlampe?
    Ich konzentrierte mich auf ihn und erfasste ihn mit meinen Gedanken. Ein aggressives Knurren voll Wut und Furcht schlug mir entgegen.
    »Ein Werwolf! Irgendwas stimmt hier nicht«, rief ich, und Eric drückte mich in den Fußraum des Autos hinunter, der zumindest ein wenig Schutz geboten hätte, wenn wir nicht ausgerechnet in einer Corvette gesessen hätten.
    Und dann trat der Streifenpolizist an den Wagen heran und versuchte, mich zu erschießen.

       Kapitel 5
    Eric fuhr herum, verdeckte mit seinem breiten Rücken das Seitenfenster, um mich vor

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