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Ein Vampir für alle Fälle

Ein Vampir für alle Fälle

Titel: Ein Vampir für alle Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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erinnerte ich mich. Es war Cal Myers, ein Gefolgsmann von Furnan und Detective bei der Polizei von Shreveport.
    Die Blitzattacke hatte nur Sekunden gedauert. In dem Moment, als Maria-Star endgültig tödlich verwundet war, stoben sie auch schon wieder aus dem Apartment heraus. Die jähe und entsetzliche Grausamkeit des Mordes hatte mich derart schockiert, dass ich wie panisch zu atmen begann. Einen Augenblick lang lag Maria-Star dort vor uns, glitzernd und fast durchsichtig, inmitten all der Trümmer, feuchtglänzende Blutflecken auf dem Nachthemd und überall um sie herum. Und dann erlosch plötzlich ihre Erscheinung, denn in diesem Moment war sie gestorben.
    Wir alle standen in entsetztem Schweigen da. Auch die Hexen sagten kein Wort und ließen kraftlos die Arme sinken, wie Marionetten, deren Fäden abgeschnitten worden waren. Octavia weinte, Tränen rannen ihr über die faltigen Wangen. Amelia sah aus, als müsste sie sich gleich übergeben. Ich zitterte am ganzen Körper, und sogar Dawson schien übel zu sein.
    »Den ersten Kerl habe ich nicht erkannt, weil der noch halb verwandelt war«, sagte Dawson. »Aber der andere, den kenne ich. Das ist doch 'n Cop, oder? Aus Shreveport.«
    »Cal Myers. Rufen Sie am besten gleich Alcide an«, sagte ich, als ich meine Stimme wiedergefunden hatte. »Und Alcide soll diesen Ladys hier etwas für ihre schwierige Arbeit zukommen lassen, wenn er seine eigenen Probleme gelöst hat.« Ich fürchtete, Alcide könnte das vielleicht vergessen, weil er um Maria-Star trauerte. Doch die Hexen hatten die Aufgabe selbstlos und ohne Forderung übernommen und für ihre Mühen wirklich eine Belohnung verdient. Es hatte sie an den Rand ihrer Kräfte gebracht; geschwächt waren beide auf das Sofa gesunken.
    »Wenn die Ladys wieder einigermaßen auf dem Damm sind«, sagte Dawson, »bewegen wir besser unsern Arsch hier raus. Wer weiß, wann die Cops wieder auftauchen. Die von der Spurensicherung waren erst fünf Minuten weg, ehe Sie gekommen sind.«
    Während die Hexen ihre Kräfte sammelten und ihre Utensilien wieder einpackten, unterhielt ich mich mit Dawson.
    »Sie haben gesagt, Alcide hat ein Alibi?«
    Dawson nickte. »Er hat 'nen Anruf von Maria-Stars Nachbarin gekriegt. Die hat bei dem Höllenlärm zuerst die Polizei angerufen und dann ihn. Okay, sie hat ihn auf dem Handy angerufen, aber er ist sofort drangegangen, sagt sie, und sie konnte auch so Geräusche von 'ner Hotelbar im Hintergrund hören. Außerdem war er nicht allein in der Bar, er hatte gerade ein paar Leute kennengelernt und mit denen geredet. Als klar war, dass Maria-Star ermordet wurde, haben die alle geschworen, dass er in der Hotelbar war. Und die wirken zuverlässig.«
    »Ich schätze, die Polizei sucht nach dem Mordmotiv.« Das taten sie in den Fernsehkrimis jedenfalls immer.
    »Sie hatte keine Feinde«, sagte Dawson.
    »Was jetzt?«, mischte sich Amelia ein. Octavia und sie waren wieder auf den Beinen, auch wenn sie noch sehr erschöpft wirkten. Dawson führte uns aus dem Apartment und schloss die Tür hinter uns ab.
    »Danke fürs Kommen, Ladys«, sagte Dawson zu Amelia und Octavia. Dann wandte er sich an mich. »Sookie, könnten Sie mit mir zu Alcide fahren und ihm erklären, was wir gerade gesehen haben? Kann Amelia Miss Fant zurückfahren?«
    »Oh, sicher. Wenn sie nicht zu müde ist.«
    Amelia versicherte mir, dass sie klarkomme. Wir waren mit meinem Auto hierhergefahren, also warf ich ihr die Schlüssel zu. »Ist das wirklich okay?«, fragte ich noch mal, nur um sicherzugehen.
    Amelia nickte. »Ich fahre langsam.«
    Erst als ich in Dawsons Pick-up kletterte, erkannte ich, dass mich all das noch tiefer in den Werwolfkrieg hineinziehen würde. Mein einziger Trost: Patrick Furnan hatte bereits versucht, mich ermorden zu lassen. Schlimmer konnte es also nicht mehr kommen.

       Kapitel 7
    Dawsons Pick-up, ein Dodge Ram, war von außen zwar schäbig, aber innen absolut tipptopp. Der Wagen war keineswegs neu - vielleicht fünf Jahre alt-, aber sehr gut gepflegt, und das nicht nur in der Fahrerkabine, sondern auch unter der Haube.
    »Sie sind nicht Mitglied des Rudels, Dawson, oder?«
    »Nennen Sie mich Tray. Ich heiße Tray Dawson.«
    »Oh, tut mir leid.«
    Dawson zuckte die Achseln, als wollte er sagen Halb so wild. »Ich war nie ein gutes Rudeltier. Bin immer aus der Reihe getanzt. Hab die Befehlskette nicht beachtet.«
    »Wieso beteiligen Sie sich dann an diesem Krieg?«, fragte ich.
    »Patrick Furnan wollte

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