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Ein Vampir für alle Fälle

Ein Vampir für alle Fälle

Titel: Ein Vampir für alle Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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sich ebenfalls nichts anmerken.
    »Einige leben noch. Ein schwarzhaariger junger Mann namens Rasul ... ein paar Diener von Arla Yvonne. Cleo Babbitts Mannschaft ist mit ihr gestorben, obwohl sie sich schon ergeben hatten, und Sigebert scheint mit Sophie-Anne umgekommen zu sein.«
    »Und das Fangtasia?« Diese Frage hatte Eric bis zuletzt aufgespart, weil er sie kaum auszusprechen wagte. Ich wäre am liebsten zu ihm hinübergegangen, um ihn in die Arme zu schließen. Doch das hätte ihm nicht gefallen. Es wäre ein Zeichen von Schwäche gewesen.
    Victor trank einen Schluck TrueBlood, und einen Moment herrschte Stille.
    Dann sagte er: »Ihre eigenen Leute sind alle noch in dem Club, Eric. Sie wollen sich nicht ergeben, ehe sie etwas von Ihnen gehört haben. Wir stehen kurz davor, das Gebäude niederzubrennen. Eine Ihrer Untergebenen - wir vermuten, Ihr Geschöpf - ist entkommen, und sie tötet jeden aus meiner Truppe, der dumm genug ist, sich von den anderen trennen zu lassen.«
    Ja, Pam! Ich senkte den Kopf, um mein Lächeln zu verbergen. Amelia grinste mich an. Sogar Eric wirkte erfreut für den Bruchteil einer Sekunde. Bill verzog keine Miene.
    »Und warum habe ausgerechnet ich von allen Sheriffs überlebt?«, fragte Eric - die Eine-Million-Dollar-Frage.
    »Weil Sie der effizienteste, erfolgreichste und pragmatischste Sheriff sind«, sagte Victor. Die Antwort hatte ihm geradezu auf der Zunge gelegen. »Und weil in Ihrem Bezirk einer der am besten verdienenden Vampire lebt. Er arbeitet sogar für Sie.« Victor nickte zu Bill hinüber. »Unser König will Sie auf Ihrem Platz belassen, wenn Sie ihm Treue schwören.«
    »Was passiert, wenn ich mich weigere, kann ich mir denken.«
    »Meine Leute halten in Shreveport die Fackeln bereits in Händen«, erklärte Victor mit seinem gut gelaunten Lächeln. »Oder irgendeine modernere Version davon - Sie verstehen schon, was ich meine. Und wir würden uns natürlich auch um Ihren kleinen Freundeskreis hier kümmern. Sie legen wahrlich Wert auf Vielfalt, Eric. Ich habe Sie bis hierher verfolgt, weil ich hoffte, Sie im Kreis der Elite Ihrer Vampire anzutreffen. Stattdessen finde ich Sie in dieser seltsamen Gesellschaft.«
    Ich dachte nicht mal dran, aufzubegehren. Wir waren eine seltsame Gesellschaft, zweifellos. Außerdem wurde sowieso keiner von uns nach seiner Meinung gefragt. Hier ging es einzig und allein um Erics Stolz.
    Das Schweigen dauerte an. Herrje, wie lange wollte Eric denn noch nachdenken? Wenn er sich nicht ergab, mussten wir alle sterben. Das wäre dann Victors Art, sich um uns zu »kümmern«, trotz Erics Getöne, ich sei zu wertvoll, um getötet zu werden. Victor interessierte sich vermutlich nicht die Bohne für meinen »Wert«, und für Amelias noch viel weniger. Und selbst wenn wir Victor überwältigten (was für Bill und Eric gemeinsam kein Problem sein sollte), mussten die Vampire draußen nur das Haus in Brand setzen, so, wie sie es dem Fangtasia androhten, und wir wären tot. Ohne Erlaubnis, das Haus zu betreten, kamen sie zwar nicht herein, aber wir würden dann auf jeden Fall hinausmüssen.
    Ich tauschte einen Blick mit Amelia. In ihren Gedanken herrschte nackte Angst, auch wenn sie sich unglaublich um Haltung bemühte. Sie könnte ihren Vater anrufen, der würde sicher mit Erfolg um ihr Leben feilschen, die Mittel dazu hatte er jedenfalls. Wenn die Vampire aus Las Vegas gierig genug waren, um in Louisiana einzufallen, dann waren sie auch gierig genug, um von Copley Carmichael ein Lösegeld für das Leben seiner Tochter anzunehmen. Und Frannie würde sicher auch nichts passieren, weil ihr Bruder dort draußen war, oder? Genau, Frannie würden sie verschonen, um Quinn zu beschwichtigen. Und dass Bill nützliche Fähigkeiten besaß, hatte Victor ja schon erwähnt. Seine Computerdatenbank hatte sich als äußerst lukrativ erwiesen. Eric und ich waren also die, auf die sie am ehesten verzichten konnten.
    Ich dachte an Sam und wünschte, ich könnte ihn anrufen und kurz mit ihm reden. Doch um nichts auf der Welt hätte ich ihn in diese Sache hineingezogen, das wäre sein sicherer Tod gewesen. Ich schloss die Augen und verabschiedete mich von ihm.
    Ein Geräusch drang durch die Haustür herein, und ich brauchte einen Augenblick, um zu begreifen, dass es das Brüllen eines Tigers war. Quinn wollte ins Haus.
    Eric sah mich an. Ich schüttelte den Kopf. Es war schon schlimm genug, auch ohne Quinn. Amelia flüsterte: »Sookie«, und drückte mir eine Hand ans

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