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Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6

Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6

Titel: Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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gellenden Schreie ein Ende nahmen. Ihm war es gleich, wichtig war nur, dass er diese Hälfte der Reise hinter sich gebracht hatte. Nur noch eine halbe Stunde, und dann würde er von Leigh befreit sein.
    Diese Vorstellung entpuppte sich jedoch schon Augenblicke später als Irrglaube, denn er hatte Marguerite nicht angerufen, und er war ohne sein Mobiltelefon unterwegs, sodass er das jetzt auch nicht nachholen konnte. Und nicht einmal er war so dreist, sie von Thomas wie von einem Kurierfahrer zu Marguerite bringen zu lassen. Er würde hinfahren, persönlich mit Marguerite reden und erst dann Leigh bei ihr absetzen und zurückfliegen.
    Lucian fühlte mehr, als dass er es hörte, wie die Triebwerke abgeschaltet wurden. Sein Blick wanderte zu Leigh, die zwar immer noch rastlos war, aber inzwischen den Mund hielt. Das war schon seit gut einer Viertelstunde so, und vermutlich war sie mit ihren Kräften am Ende. Dennoch nahm er die Ohrstöpsel nur behutsam heraus, stellte dann jedoch erleichtert fest, dass sie nur leise stöhnte.
    Er steckte die Stöpsel in die Tasche, stand auf und nahm den Blutbeutel vom Haken, legte ihn auf ihren Bauch und hob sie aus dem Bett. Ein gar nicht erfreuter Ted verließ soeben das Cockpit, als Lucian mit der Frau auf den Armen den Gang entlangkam. Der Mann nickte mürrisch und konnte die Luke gar nicht schnell genug für ihn öffnen.
    „Hat sich irgendjemand um die Formalitäten gekümmert?”, fragte Lucian, da er keine Lust hatte, sich mit Zollbeamten oder Sicherheitsleuten herumzuschlagen.
    „Thomas”, antwortete Ted knapp und machte einen Schritt zur Seite, damit Lucian Platz genug hatte. „Er wird jeden Moment mit dem Wagen hier eintreffen.”
    Lucian nickte, als der Copilot einen weiteren seiner Neffen erwähnte, und warf einen Blick aus dem Flugzeug. Es war erst kurz nach drei am Nachmittag, und er hatte befürchtet, die Sonne könne für Schwierigkeiten sorgen. Aber auch wenn es hier nicht regnete wie in Kansas, war es ein kühler, feuchter Tag. Die Sonne versteckte sich hinter Wolken, aus denen es eindeutig schon geregnet hatte, die jedoch keineswegs den Eindruck machten, dass dies bereits alles gewesen sein sollte.
    Etwas entspannter durchschritt er die Tür, wobei er darauf achtete, nicht mit Leighs Kopf irgendwo anzustoßen. Als er schließlich die Stufen hinunterging, näherte sich ein Wagen, der dicht vor ihm anhielt.
    Thomas schien aus dem Wagen zu springen, noch bevor der zum Stehen gekommen war. Mit lässigem Gang und breitem Lächeln kam er angestürmt. Das gehörte zu den Dingen, mit denen der Junge Lucian in den Wahnsinn treiben konnte. Thomas war ständig bester Laune. Vermutlich hing das mit seinem jugendlichen Alter zusammen, immerhin hatte er erst ein paar Hundert Jahre auf dem Buckellund noch nicht viel erlebt. Darum konnte man ihm nachsehen, wenn er nicht wusste, dass es auf dieser Welt eigentlich nur wenig gab, was einen zum Lächeln bringen konnte. Aber das würde er schon bald lernen.
    „Wie war dein Flug?”, begrüßte Thomas ihn.
    „Gut. Hier, nimm das.” Mit diesen Worten schob er ihm Leigh in die Arme.
    Mit einem Stöhnen drückte der jüngere Mann die Frau an seine Brust und betrachtete mit großen Augen ihr blasses Gesicht. „Wer ist sie?”
    „Mr. Argeneau?”
    Ohne auf die Frage seines Neffen zu reagieren, drehte er sich um und sah Ted, der ihm den mobilen Infusionsständer hinhielt. Er nahm ihn an sich, nickte knapp und wies ihn dann an: „Lassen Sie die Maschine auftanken. Sobald ich wieder hier bin, geht es zurück nach Kansas. Länger als ein paar Stunden wird das nicht dauern.”
    „Ja, Sir.” Mit versteinerter Miene kehrte der Mann in die Maschine zurück, wohl um dem Piloten die Neuigkeit mitzuteilen.
    „Wer ist sie?”, wiederholte Thomas.
    „Leigh.”
    „Leigh und weiter?”
    „Woher soll ich das wissen?”, gab Lucian gereizt zurück. „Mach die Hand auf.” Etwas verwirrt befolgte Thomas die Anweisung, woraufhin ihm Lucian den tragbaren Infusionsständer zwischen die Finger schob, die er um Leighs Oberschenkel gelegt hatte.
    „Was soll denn das heißen, woher du das wissen sollst?”, hakte Thomas nach.
    Lucian lächelte flüchtig, als er hörte, wie sein Neffe hinter ihm herschlurfte, dann zuckte er desinteressiert mit den Schultern und öffnete die Beifahrertür. „Das soll genau das heißen, was ich gesagt habe: dass ich nicht weiß, wer sie ist.”
    Er stieg ein und zog die Tür zu, während sich Thomas allein mit der Frau

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