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Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6

Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6

Titel: Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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ein Ende haben würde, nahm er die Ohrstöpsel heraus, doch inzwischen war aus den gellenden Schreien ein heiseres Krächzen geworden. Die Frau schlug und trat auch nicht länger um sich, sondern drehte sich nur noch rastlos von einer Seite auf die andere. Offenbar hatte sie sich fürs Erste verausgabt. Thomas parkte den Wagen so dicht an der Haustür, wie es eben ging, gleich hinter einem Firmenwagen, der in der Auffahrt stand, die im Halbkreis von der Straße zum Haus und wieder zurück zur Straße verlief.
    Interessiert musterte Lucian den anderen Wagen, während er ausstieg. Er dachte, es könne sich um eine Blutlieferung handeln, doch dann erkannte er, dass es sich um einen Van von Argeneau Enterprises handelte, nicht um einen Transporter der Argeneau-Blutbank. Er schien mit Gepäckstücken vollgeladen zu sein, wie er sah, als er an der offenen Seitentür vorbeikam.
    „Bring das Gepäck rein, Thomas”, wies Lucian ihn verwundert an, während er auf die Haustür zuging.
    „Und was ist mit der Frau?”, gab der zurück.
    „Davon sprach ich doch.” Lucian betrat das Haus.
    „Oh, dem Himmel sei Dank!” Der Ausruf lenkte seinen Blick zu der Treppe rechts von ihm, die Marguerite herunter gestürmt kam.
    Sie war eine hübsche Brünette mit klassischen Gesichtszügen und fröhlich funkelnden Augen. Sie sah keinen Tag älter aus als fünfundzwanzig, was für eine Frau von über siebenhundert Jahren eine bemerkenswerte Leistung war. Ihr jüngster Sohn Etienne war ihr dicht auf den Fersen, einen Koffer in jeder Hand. Er war groß und blond, und dem guten Aussehen seiner Mutter stand er in nichts nach, während er ihm über ihren Kopf hinweg zulächelte.
    „Ich hatte bereits befürchtet, du würdest nicht rechtzeitig herkommen, bevor wir aufbrechen, Lucian.” Marguerite war am Fuß der Treppe angelangt und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
    Ihre Worte bewirkten, dass sich sein ganzer Körper anspannte. „Du wusstest, ich würde herkommen?”
    „Ja, Mortimer hat Bastien und mich angerufen, nachdem du Kansas City verlassen hattest. Wie war dein Flug?”
    „Gut”, antwortete er und nickte Etienne zu, als der mit den Koffern an ihm vorbei nach draußen hastete. „Was ist hier los? Und was meinst du mit, bevor wir aufbrechen’? Was ist mit der Frau?”
    „Ich habe alles arrangiert”, versicherte sie ihm. „Gleich nach dem Telefonat mit Mortimer habe ich Blut kommen und Lissiannas altes Zimmer für sie herrichten lassen.”
    „Und Medikamente?”, hakte er besorgt nach.
    „Auf dem Nachttisch.”
    Er nickte. Marguerite tätschelte seinen Arm, drückte ihm etwas in die Hand und ging zur Haustür. „Ich bin wirklich froh, dass wir uns nicht verpasst haben. Ich wollte nämlich nicht den Schlüssel unter die Fußmatte legen, weil ich fürchtete, du würdest da womöglich nicht nachsehen.”
    Lucian sah in seine Hand und entdeckte einen Schlüsselbund - Hausschlüssel, Wagenschlüssel.... Er schloss die Hand, dann lief er hinter Marguerite her, musste aber zur Seite treten, um Thomas durchzulassen, der sich einmal mehr mit der Frau und dem Infusionsständer abmühte. Ungeduldig wartete Lucian, bis sein Neffe ihn passiert hatte, dann hetzte er zur Tür, um Marguerite einzuholen, die sich soeben darüber beklagte, in welch ungeschickter Weise Etienne die letzten beiden Koffer in den Van gepackt habe.
    „Was meinst du mit bevor wir aufbrechen’?”, wiederholte Lucian, als er neben ihr stand. „Wohin wollt ihr?”
    „So ist es besser”, sagte sie offenbar zufrieden. „Ich danke dir, Etienne.” Sie klopfte ihm lobend auf die Schulter, während er die Wagentür schloss. Sie drehte sich zu Lucian um, hielt kurz inne und schaute dann an ihm vorbei. „Thomas! Komm her und gib mir einen Abschiedskuss.”
    Ungeduldig trat Lucian von einem Fuß auf den anderen und blickte über die Schulter, als der jüngere Mann zu ihr kam, sie küsste und umarmte. „Gute Reise!”
    „Danke, und du machst mir keinen Ärger, solange ich weg bin”, wies sie ihn gut gelaunt an.
    „Ich werde mir Mühe geben”, versicherte Thomas grinsend und trat zur Seite, während Lucian ihm einen finsteren Blick zuwarf.
    „Marguerite.... ”, begann er, als sie die Beifahrertür öffnete. „Wo willst du eigentlich hin?”
    Seine Schwägerin stieg ein und griff nach dem Sicherheitsgurt. „Nach Europa. Hast du das schon vergessen? Dort wartet ein Job auf mich. Ich habe dir letzte Woche davon erzählt.” Sie klang vorwurfsvoll.
    Ja, das stimmte,

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