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Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6

Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6

Titel: Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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„Und wie konntest du ohne deine Kreditkarten ein Flugticket nach Kanada kaufen?”
    Leigh stutzte nur einen Augenblick, da die Zeit mit Kenny sie dazu gebracht hatte, schnell zu denken und ebenso schnell zu antworten. „Ich habe zu Hause eine Reservekarte. Ist eine alte Angewohnheit aus der Zeit, als ich vor Kenny auf der Flucht war.” In der Zeit hatte niemand etwas über ihre Lebensumstände gewusst, nur Milly war mit ihrer Vergangenheit bestens vertraut, da ihr selbst etwas ganz Ähnliches widerfahren war.
    „Mhm”, meinte sie dazu. „Und wie bist du ins Haus gekommen? Deine Schlüssel sind noch in der Handtasche.”
    Nervös fuhr Leigh sich über die Lippen. „Ein Ersatzschlüssel liegt immer unter dem großen Blumentopf auf der Veranda.”
    „Dein Mobiltelefon steckte noch in deiner Tasche. Ich frage mich, wie dich ein Anruf so aufregen kann, dass du unbemerkt deine Handtasche verlierst, wenn du das Telefon gar nicht in der Hand hattest.”
    Leigh seufzte und rieb sich über den Nasenrücken. Milly war eine scharfsinnige Frau, was auch der Grund war, warum Leigh sie zur Geschäftsführerin befördert hatte, gleich nachdem sie das Cocos gekauft hatte. „Und wie bist du ohne Papiere über die Grenze nach Kanada gekommen?”, hakte Milly nach.
    Spiel, Satz und Sieg, dachte Leigh frustriert und seufzte. „Milly, es geht mir gut. Allen Ernstes. Und ich bin tatsächlich in Kanada. Ich wäre dir dankbar, wenn du mir die Handtasche per Kurier zuschicken könntest.”
    „Die liegt bei der Polizei”, erwiderte Milly leise. Ihr Tonfall verriet, wie besorgt sie noch immer um Leigh war.
    „Bei der Polizei?”
    „Die nehmen das offenbar nicht auf die leichte Schulter. Erst verschwindet Donny, dann bist du auch nicht mehr auffindbar, und in den frühen Morgenstunden wird deine Handtasche mitten auf dem Bürgersteig gefunden. Alle sind völlig aus dem Häuschen, und jeder fragt sich, wen es als Nächsten erwischen wird.”
    „Ja, natürlich”, murmelte sie, während sich ihre Gedanken überschlugen.
    „Die Polizei hat auch gesagt, wenn wir von dir oder Donny hören, sollen wir herausfinden, wo ihr seid, und euch sagen, dass ihr auf der Wache anruft.... und gleich danach sollen wir dort anrufen”, ließ Milly sie wissen.
    Leigh ballte die Fäuste und bemerkte kaum, wie sich ihre Fingernägel in die Handflächen bohrten, als Leigh ballte die Fäuste und bemerkte kaum, wie sich ihre Fingernägel in die Handflächen bohrten, als Panik sie erfasste. „Soll ich dir den Namen und die Nummer des zuständigen Beamten geben?”
    „Augenblick, ich muss erst Zettellund Stift holen.” Leigh drückte den Hörer an ihre Brust. Ihr Verstand schlug in ihrem Kopf Purzelbäume, während sie überlegte, was sie nun machen sollte. Erst dann fiel ihr Blick auf die Beschriftung der Kurzwahltasten. Neben der ersten stand nur Bastien, neben der nächsten Bastien NY. Sie erinnerte sich ganz genau daran, dass Lucian gesagt hatte, Bastien sei derjenige, an den man sich mit allen Problemen wenden könne.
    Jetzt hatte sie ein Problem, und das konnte nicht länger warten. Sie nahm sich einen Kugelschreiber und hielt den Hörer wieder ans Ohr. „Dann gib mir mal den Namen und die Nummer durch”, sagte sie zu Milly und begann mitzuschreiben. Sie ließ sie beides wiederholen, danach versprach sie, sie umgehend noch einmal anzurufen, und legte auf. Anschließend drückte sie auf die Kurzwahltaste für Bastiens Nummer in New York.
    Sofort war das Freizeichen zu hören, und Leigh atmete tief durch, um Mut zu fassen. Als ein schläfriges „Hallo” aus dem Hörer kam, wusste sie, der Anruf hatte ihn aufgeweckt. „Spreche ich mit Bastien?”, fragte sie. Ein bestätigendes Murren war die ganze Antwort, und Leigh nahm abermals ihren Mut zusammen: „Es tut mir leid, wenn ich Sie aufgeweckt habe, aber es ist wichtig. Mein Name ist Leigh Gerard. Ich bin.... äh.... ” Sie geriet ins Stocken, überlegte kurz und fragte dann: „Sie haben nicht zufällig schon von mir gehört?”
    „Falls Sie die Leigh sind, die mein Onkel aus Kansas mitgebracht hat, dann ja”, antwortete Bastien und klang mit einem Mal hellwach. Sie hörte ein Rascheln und vermutete, dass er sich soeben in seinem Bett aufgesetzt hatte.
    „Ja, die bin ich”, bestätigte sie erleichtert. Jetzt musste sie wenigstens nicht erst alles erklären.
    „Ist etwas passiert, Leigh?”, fragt er. „Sind Sie verletzt? Oder Onkel Lucian?”
    „Nein, nein”, beteuerte sie sofort.

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