Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6
meine, Sie mussten das ja schließlich auch machen, nachdem Atlantis untergegangen war. Ganz sicher finde ich heraus, was ich zu tun habe und was ich besser lasse.”
Lucian spürte, wie ihre Worte sein Herz erweichten. Sie wirkte so klein und verloren, wie sie dastand Lucian spürte, wie ihre Worte sein Herz erweichten. Sie wirkte so klein und verloren, wie sie dastand und ihm dieses Angebot machte, von dem sie insgeheim hoffte, er würde es ablehnen. Ihn überkam der dringende Wunsch, sie in seine Arme zu nehmen und alles für sie zum Besseren zu wenden.
Stattdessen sagte er nur: „Legen Sie sich hin, ich werde jemanden finden, der mir dabei hilft, Ihnen zu helfen.
Während Sie schlafen, werde ich Mal ein bisschen telefonieren.”
Lucian fühlte, dass sie am Fuß der Treppe innehielt, als er nach dem Telefon griff und einmal mehr Thomas’ Nummer wählte. Erst als das Freizeichen ertönte, hörte er sie nach oben gehen. Schließlich legte er auf und zog sich in die Bibliothek zurück, um von dem Apparat dort zu telefonieren. Zunächst rief er die Gebäudereinigung an, die auch bei ihm zu Hause für Ordnung sorgte. Dummerweise würde es eine Weile dauern, um so kurzfristig einen Reinigungstrupp zusammenzustellen. Man konnte ihm nur garantieren, dass im Lauf des Tages jemand ins Haus kommen würde.
Danach versuchte er es auf Mortimers Mobiltelefon und riss den Mann aus dem tiefsten Schlaf, der ihm auch nur berichten konnte, Morgan sei genauso spurlos verschwunden wie dieser Donny. Seit dem letzten Anruf war die Kreditkarte nicht wieder belastet worden, also musste sich Morgan wohl irgendwo verkrochen haben. Mortimer und Bricker nutzten die Gelegenheit, um sich auszuruhen.
Danach rief er Bastien an und riss ihn ebenfalls aus dem Schlaf. Lucian entschuldigte sich nicht dafür, sondern bat ihn nur, sich um neue Kreditkarten und einen Ausweis für Leigh zu kümmern, sobald er Zeit dafür fand. Nur war diese Aufgabe für Bastien unlösbar, wie ihm in dem Moment bewusst wurde, als der ihn nach Leighs vollständigem Namen fragte. Lucian wollte es selbst nicht glauben, aber er konnte sich nicht erinnern, wie ihr voller Name lautete.
Frustriert versprach er ihm, diese Angaben einzuholen, sobald sie wieder wach war. Danach versuchte er erneut, Thomas zu erreichen.... und erneut ohne Erfolg. Jeanne Louise war jetzt seine letzte Hoffnung, und er konnte sein Glück kaum fassen, als sie sich tatsächlich meldete.
„Hi, Jeanne Louise hier.”
„Jeanne Louise?”, begann er sofort. „Hier ist.... ”
„Wenn Sie mich gerade anrufen, dann sind Sie einer der wenigen Menschen auf der Welt, die nicht mitbekommen haben, dass ich mit Mirabeau in Urlaub bin”, redete sie weiter. Lucian ließ sich mitbekommen haben, dass ich mit Mirabeau in Urlaub bin”, redete sie weiter. Lucian ließ sich deprimiert in den Sessel sinken, als ihm klarwurde, dass er ihren Anrufbeantworter erwischt hatte.
„Wenn es dringend ist, versuchen Sie es auf meinem Pieper. Ansonsten bin ich in zwei Wochen wieder zu Hause. Bis dahin!”
Seufzend legte er auf. Er überlegte, ob er sie vielleicht anpiepsen sollte, aber solange sie sich in Europa aufhielt, konnte sie ihm ohnehin nicht behilflich sein. Allem Anschein nach hatte sich das ganze Universum gegen ihn verschworen, was für ihn eine völlig ungewöhnliche Erfahrung war. Ihm war es lieber, wenn alles nach seinen Vorstellungen ablief, und er setzte alle Hebel in Bewegung, damit es auch so lief. Im Augenblick dagegen wollte ihm genau das überhaupt nicht gelingen.
Auch wenn - oder gerade weil - sie womöglich seine Lebensgefährtin war, wollte Lucian sie nicht selbst ausbilden.
Davon war genauso abzuraten wie von dem Plan eines Ehemanns, seiner Frau das Autofahren beizubringen, und doch sah es ganz danach aus, dass ihm keine andere Wahl blieb. Er würde Leigh ausbilden müssen.... es sei denn, er begab sich zu Thomas nach Hause und zerrte ihn hierher. Er spielte noch mit dem Gedanken, diese Idee in die Tat umzusetzen, da hörte er an der Tür zum Garten ein leises Kratzen. Er stand auf, schob den Vorhang zur Seite und sah Julius auf der anderen Seite der Tür stehen. In den frühmorgendlichen Nebelschwaden, die ihn umgaben, machte er einen kläglichen Eindruck. Offenbar war er bereit, wieder ins Haus zu kommen.
Lucian öffnete die Tür und ließ den Hund rein, dann legte er sich auf die Ledercouch. Bis die Putzkolonne eintraf, würde er dort schlafen, und danach konnte er sich in Ruhe
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