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Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6

Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6

Titel: Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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überlegen, ob er sich auf die Suche nach seinem Neffen machen sollte.
     
    Leigh schlief vier Stunden, aber als sie die Augen aufschlug, fühlte sie sich noch immer so müde, dass sie sich am liebsten auf die andere Seite gedreht hätte, sofern ihr Gewissen damit einverstanden gewesen wäre. Ihr war jedoch allzu deutlich bewusst, dass sie in den letzten rund vierzig Stunden seit ihrer Flucht aus diesem Haus in Kansas die meiste Zeit schlafend verbracht hatte. Von Natur aus war sie jemand, der hart arbeitete. Normalerweise schlief sie nur sechs Stunden, um die restlichen achtzehn Stunden des Tages mit Arbeit zu füllen. Auch wenn sie sich jetzt mitten in dieser Wandlung befand, kam es ihr nicht richtig vor, so viel zu schlafen. Also zwang sie sich aufzustehen und ging ins Badezimmer, wo sie sich kaltes Wasser ins Gesicht spritzte.
    Anschließend begab sie sich nach unten, um nach ihrem Gastgeber zu suchen. Sie traf Lucian in der Bibliothek an, wo er auf einem Sofa lag und fest schlief. Julius hatte sich vor ihm auf dem Fußboden zusammengerollt. Neugierig musterte sie Lucian und kam näher. Im wachen Zustand war er ein gut aussehender Mann, aber sein Gesicht trug stets einen kalten, harten Zug. Der schlafende Lucian dagegen wirkte völlig anders, viel sanfter, mehr wie ein unschuldiges Kind. Sein Anblick brachte sie zum Lächeln, als sie neben dem Sofa stehen blieb.
    Leigh streichelte Julius, da der den Kopf hob, dann beugte sie sich über Lucian und strich ihm eine blonde Strähne von der Wange. Als er etwas murmelte und sein Gesicht gegen ihre Hand drückte, machte ihr Herz einen seltsamen Satz. Ihr Lächeln schwand, sie zog die Hand weg und betrachtete Lucian weiter. Es war lange her, seit sie das letzte Mal so auf einen Mann reagiert hatte. Seit der Flucht aus ihrer verheerenden Ehe, auf die sie sich mit zwanzig eingelassen hatte und der sie erst drei Jahre später entkommen war, hatte es so etwas nicht mehr gegeben.
    Allerdings hatte sie sich auch geschworen, sich nicht noch einmal in eine Position bringen zu lassen, in der sie einem Mann ausgeliefert war. Sie war wieder im Besitz ihrer Eigenständigkeit, und so war es ihr auch lieber. Selbst jetzt, nach nunmehr sieben Jahren, war sie nicht bereit, diese Eigenständigkeit für einen anderen Mann aufs Spiel zu setzen. Sie richtete sich auf und sah sich im Zimmer um. Ihr Blick fiel auf das Telefon und blieb dort hängen.
    Nach der Uhr auf dem Schreibtisch war es Mittag, also war inzwischen seit ihrer Entführung durch Donny und Morgan mehr als ein Tag vergangen. Inzwischen musste man ihr Verschwinden bemerkt haben, und die Leute machten sich ihretwegen bestimmt Sorgen. Sie sollte besser im Coco’s anrufen und Milly - ihre Geschäftsführerin für die Tagschicht und auch beste Freundin - wissen lassen, dass es ihr gut ging.
    Außerdem musste sie für eine Vertretung für die Nachtschicht sorgen, bis sie ins Lokal zurückkehren konnte.
    Ihr Blick kehrte zurück zu Lucian. Sie musste ihn gar nicht erst fragen, sie konnte sich auch so vorstellen, dass es ihm nicht gefallen würde, wenn sie telefonierte. Aber das Coco’s war ihr Geschäft, ihre Verantwortung. Sie wandte sich von dem schlafenden Mann ab und ging zur Tür.
    Julius sprang sofort auf und folgte ihr durch den Flur bis in die Küche, wo er sich neben ihr auf den Boden legte, während sie sich um einen Kaffee kümmerte. Das Pulver reichte noch gerade für eine Kanne, und so müde, wie sie war, konnte sie einen Kaffee gut gebrauchen.
    Wiederholt sah sie zu dem neben dem Türrahmen montierten Telefon, ihre Gedanken wurden immer wieder von dem Bedürfnis abgelenkt, diesen einen Anruf zu erledigen. Ihre Mitarbeiter im Restaurant waren ihre einzige Familie, ein zusammengewürfelter Haufen aus Frauen, deren Männer sie sitzen waren ihre einzige Familie, ein zusammengewürfelter Haufen aus Frauen, deren Männer sie sitzen gelassen hatten, und Männern, die von ihren Frauen verlassen worden waren. Es schien, als fühlten sie alle sich zum Coco’s hingezogen. Für alle waren die Kollegen auch so etwas wie eine Familie, was manchmal zu Problemen führen konnte.
    Leigh lächelte schwach, während sie das Wasser in die Kaffeemaschine füllte. So problematisch es dort auch manchmal zuging, hätte sie es sich gar nicht anders vorstellen wollen. Sie arbeiteten zusammen, spielten zusammen, feierten gemeinsam Weihnachten und schlossen das Restaurant, um ein Festmahl zu genießen und Geschenke auszutauschen. Wichtiger als

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