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Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6

Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6

Titel: Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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„Ich rede von denen, die nicht verrückt waren.” Sie schüttelte den Kopf. „Und mach dir nicht die Mühe, mir weitere Lügen aufzutischen. Ich weiß bereits, dass Leigh die erste Frau seit dem Untergang von Atlantis ist, auf die das zutrifft.” Lucian sah zu einem Punkt hinter ihr an der Wand und schwieg. „Willst du wirklich noch ein paar Jahrtausende länger warten? Ganz allein?”
    Die Frage brachte ihn ins Grübeln. Wenn er ehrlich mit sich selbst war, dann war er schon jetzt des Lebens überdrüssig. Wenn er allein zu Hause saß, langweilte er sich. Wenn er für den Rat arbeitete, langweilte er sich ebenfalls, hinzu kamen Wut, Enttäuschung, Erschöpfung und Trauer, wenn er sah, von welcher Grausamkeit und Herzlosigkeit er umgeben war. Ganz gleich, ob sie Sterbliche oder Unsterbliche waren - Menschen behandelten andere Menschen grausamer als der brutalste Herr seinen Hund. Manchmal wollte er einfach nur....
    Er fuhr sich frustriert durchs Haar und ließ diese Überlegungen auf sich beruhen. Tatsache war, dass sich sein Leben bereits in dem Moment geändert hatte, als er in dem Haus in Kansas City Leigh an sich gezogen hatte. Er war mal verärgert oder außer sich, mal neugierig oder aufgeregt gewesen.
    Tatsächlich war sein Leben im Augenblick so interessant wie seit Jahrhunderten, vielleicht sogar seit Jahrtausenden nicht mehr. Hätte er sie nicht aus diesem Haus gerettet, wäre er jetzt noch in Kansas und würde Morgan jagen. Wenn das erledigt war, würde er nach Hause zurückkehren, sich alle Premieren auf dem Filmkanal ansehen, alle neuen Buchveröffentlichungen lesen, dann zu alten Filmen und alten Büchern wechseln, um die Zeit bis zum nächsten Einsatz totzuschlagen.... Oder er würde im Dunkeln sitzen, vor sich hin starren und versuchen, nicht über die Dinge nachzudenken, die er in seinem Leben getan und gesehen hatte.
    Aber seit er mit Leigh hergekommen war.... tja, da hatte er nichts in dieser Art getan. Er war zu sehr damit beschäftigt gewesen, das von Julius angerichtete Chaos zu beseitigen und Leigh durch ihre Wandlung zu begleiten, sodass für nichts anderes mehr Zeit geblieben war. Er wusste ja nicht mal, was als Nächstes auf ihn zukommen würde, egal von welcher Seite. Rachel, die ihn sonst nur böse ansehen konnte, schien ihm tatsächlich helfen zu wollen.
    Thomas, der eigentlich jede seiner Anweisungen hätte ausführen sollen, ließ nichts von sich hören. Und Leigh.... tja.... was er von ihr erwarten konnte, war ihm ein völliges Rätsel. Erst hatte sie das Ganze weitaus besser als erwartet weggesteckt, und nun rastete sie aus, weil sie beinahe jemanden gebissen hätte.
    „Lucian”, sagte Rachel und lenkte seine Aufmerksamkeit auf sich. „Als ich dir auf der Hochzeit von Lissianna und Greg zum ersten Mal begegnet bin, da habe ich dich für den gehässigsten und herzlosesten Mistkerl der Welt gehalten.”
    „Danke, Rachel, ich gebe mir immer Mühe”, meinte er sarkastisch. Unwillkürlich musste sie lächeln, dennoch hielt sie ihm vor:
    „Du hattest mir damit gedroht, mich zu töten, wenn ich nicht spure und über das lüge, was Pudge getan hatte.”
    „Er wollte Etienne töten, und stattdessen hätte er um ein Haar dich umgebracht”, entgegnete Lucian ungeduldig. „Wir wollten nur, dass du.... ”
    „Es ist auch egal”, unterbrach Rachel ihn ebenso ungeduldig. „Es geht mir darum, dass ich seitdem auf dich wütend war.”
    „Das ist mir nicht entgangen”, gab er zurück.
    ,Aber”, hielt sie entschlossen dagegen, „ich war nicht so wütend, dass ich deinen Platz in der Familie nicht wahrgenommen hätte.”
    Wieder kniff Lucian ein wenig die Augen zusammen. „Wie meinst du das?”
    „Ich meine, du bist das Rückgrat der Familie. Alles, was du tust - und dazu zählt auch deine Drohung mir gegenüber -, das tust du für deine Familie. Ich habe es beobachtet”, redete sie hastig weiter, als erwarte sie jeden Moment seinen Protest. „Sie wenden sich an dich, weil du Antworten auf ihre Fragen hast, weil du ihnen Kraft gibt. Du spielst jede Rolle - den harten Kerl, den gemeinen Typ oder notfalls auch das absolute Ekel -, damit deine Familie sicher und geschützt ist.” Sie schüttelte nachdenklich den Kopf. „Und das machst du ganz allein. Es muss eine schwere Last sein, die da auf deinen Schultern ruht. Findest du nicht, du hast jemanden verdient, der diese Last mit dir teilt?”
    Lucian schaute zur Seite, da ihre Worte ihn rührten und er in ihren Augen eine

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