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Ein Vampir für jede Jahreszeit

Ein Vampir für jede Jahreszeit

Titel: Ein Vampir für jede Jahreszeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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erwiderte sie leise.
    Lord Jonathan ließ resigniert die Hände sinken. »Meine Mutter.«
    »Ja, leider. Sie kann mich nicht ausstehen. Dessen bin ich mir sicher.«
    »Aber nein, sie …«
    »Ich habe gestern Abend gehört, was sie gesagt hat«, unterbrach sie seinen Einspruch. Sie konnte sehen, wie ihn die Wut überkam. Dann erbleichte er und wandte hilflos den Blick ab. Offenbar hatte er die Fruchtlosigkeit all seiner Argumente begriffen, denn sie kannte bereits die Wahrheit.
    »Du würdest ja nicht meine Mutter heiraten«, sagte er beinahe schon flehentlich, als er sich ihr endlich wieder zuwandte.
    »Ja. Ich weiß. Aber wenn ich dich heiraten würde, dann müsste ich für den Rest meines Lebens mit ihr und ihrer Abneigung mir gegenüber leben.« Die Qual in seinen Augen schmerzte auch sie. Zärtlich streichelte sie seine Wange und versuchte, ihm die Gründe ihrer Entscheidung verständlich zu machen. »Ich liebe dich, Jonathan, doch ein Leben mit einer Schwiegermutter, die mich hasst, könnte ich nicht aushalten. Meiner Mutter ist es so ergangen. Die Mutter meines Vaters hat ihr das Leben zur Hölle gemacht. Als ich noch jung war, litten wir alle unter dem Groll, den sie gegen meine Mutter hegte, und den sie ständig völlig offen zur Schau trug. Es war, als lebe man auf einem Schlachtfeld, auf dem statt mit Schwertern mit Worten gekämpft wurde. Ich könnte das nicht ertragen. Es tut mir leid. Ich weiß, wie sehr du deine Mutter liebst. Ich habe erlebt, wie du sie vor Onkel James beschützen wolltest. Niemals würde ich etwas tun, dass eure Beziehung zerstören könnte.« Sie nahm ihm die Zügel ihres Pferdes aus den schlaffen Händen, wendete und galoppierte zurück zur Burg, ohne sich nach der Zukunft, die sie zurückließ, umzudrehen. Jonathan ließ sie gehen.
    »Mutter!«
    »Oh je.« Lady Fairley eilte durchs Zimmer zum Hocker am Kamin, ließ sich darauffallen und griff gerade nach ihrer Haarbürste, als Jonathan auch schon in die Kammer gepoltert kam.
    »Guten Morgen, mein Sohn«, sagte sie angriffslustig und bürstete betont gleichgültig ihr Haar aus. »Gehe ich richtig in der Annahme, dass du diesem Mädchen einen Antrag gemacht hast?«
    »Ja.«
    Margaret musste schwer an sich halten, um nicht aufzuspringen und einen Siegesschrei auszustoßen. Sie wartete einen Augenblick und sammelte sich ein wenig, ehe sie zu ihm sprach. »Und wann wird diese Hochzeit stattfinden?«, wollte sie wissen, bemüht, die Frage möglichst höhnisch klingen zu lassen. Nach fünf Jahren harter Arbeit ging ihr Plan endlich auf!
    »Niemals. Sie hat mich zurückgewiesen.«
    Nun sprang Lady Fairley doch auf, aber ihr Schrei war ganz und gar nicht triumphierend. » Was? «
    »Ich sagte, dass sie mich zurückgewiesen hat«, wiederholte er.
    »Aber warum?«, keuchte Lady Fairley. »Sie hält sich doch wohl nicht für zu gut für dich?«
    »Nein, sie hält sich für zu gut für dich«, fauchte er.
    Bestürzt sank Margaret auf den Hocker zurück. »Wie bitte?«
    »Alice weiß, dass du sie nicht magst. Sie hat gestern Abend mitgehört, wie du über sie geschimpft und sie beleidigt hast.«
    »Oh … Ich verstehe.« Lady Fairley biss sich auf die Lippe und versuchte, dem anklagenden Blick ihres Sohnes standzuhalten. Gefasst erklärte sie: »Nun, das ist wohl kaum von Bedeutung. Schließlich heiratet sie nicht mich.«
    »Genau so habe ich auch argumentiert, aber scheinbar hatte ihre Mutter unter einer missgünstigen Schwiegermutter zu leiden, die sie ebenfalls nicht ausstehen konnte. Alices Großmutter hat Alice, deren Mutter und deren Vater mit ihrem Hass auf Lady Houghton tagtäglich gequält. Alice möchte nicht, dass sich das noch einmal wiederholt. Also weigert sie sich, mich zu heiraten. Deinetwegen.«
    »Ach herrje, das hatte ich ganz vergessen«, murmelte Margaret nachdenklich.
    »Wie bitte?« Jonathan sah sie scharf an.
    »Schon gut. Ich werde mich um diese Angelegenheit kümmern«, verkündete sie und legte die Bürste ab.
    »Was? Wie?«, fragte er eindringlich, während er ihr zur Tür folgte.
    »Ich werde James bitten, sie zu suchen und sie zu mir zu schicken, damit ich mit ihr reden kann.«
    Ihr Sohn, der große, staatliche Rittersmann, hob hilflos die Hände. »Oh, das wird sicher hilfreich sein. Dann kann ich auch gleich den König bitten, mir eine Braut auszuwählen. Wenn du dich jetzt einmischst, wirst du sie nur ganz vergraulen.«
    »Unsinn.« Margaret lächelte in sich hinein. Sie wusste, wie sie den beiden helfen konnte.

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