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Ein Vampir für jede Jahreszeit

Ein Vampir für jede Jahreszeit

Titel: Ein Vampir für jede Jahreszeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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war auch Stephanie sehr schnell. Sie hatte das Zimmer bereits durchquert und die Badezimmertür aufgerissen. Tiny fuhr erschrocken zusammen und folgte ihr ins Nebenzimmer, doch er hörte schon, wie Mirabeau kreischte, einen Fluch ausstieß und dann das Mädchen zusammenstauchte, ob sie denn überhaupt keine Grenzen kenne.
    »Entschuldigung«, kam es ernüchtert von Stephanie, die sich mit trauriger Miene wieder zur Tür abwandte und dabei leise murmelte: »Ich habe mich oft mit meiner Mutter unterhalten, während sie gebadet hat. Ich hab einfach nicht nachgedacht.« Sie wollte das Zimmer schon wieder verlassen.
    Tiny warf einen Blick auf Mirabeaus Gesicht. Sie biss sich auf die Lippe und sah zerknirscht aus. Plötzlich sagte sie: »Ich auch.«
    Tiny lächelte still in sich hinein. Hatte er doch geahnt, dass sie mit dem Kind zurechtkäme. Es überraschte ihn nicht im Mindesten, dass Stephanie nun stehen blieb und verunsichert nachfragte: »Tatsächlich?«
    Er sah, wie Mirabeau ernst nickte, und dachte schon, nun würde alles gut werden, als Stephanie nachhakte: »Gab es vor so langer Zeit wirklich schon Badezimmer?«
    Kein kluger Schachzug. Die Kleine schaffte es einfach nicht, mit Mirabeau zu reden, ohne sie zu beleidigen. Und Tiny verwunderte es nicht, dass Mirabeau die Augen wütend zusammenkniff. Was ihn allerdings überraschte, war, dass er es tatsächlich schaffte, nur ihr Gesicht anzusehen. Zum Glück lugten auch nur ihr Kopf und ihre Schulterpartie aus dem Schaum in der Badewanne.
    »Kannst du eigentlich auch mal nicht frech sein?«, schnauzte Mirabeau Stephanie an. »Hast du bei der Wandlung deine guten Manieren ganz verloren? Oder hat dir deine Mutter kein Benehmen beigebracht?«
    »Das hat sie durchaus«, keifte Stephanie sofort grob zurück. »Sie war eine gute Mutter.«
    »Was für ein Problem hast du dann?«
    »Was hast du für ein Problem?«, konterte Stephanie, stampfte aus dem Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu. Tiny trat zur Seite und verfolgte seufzend ihren Abgang. Dann hörte er noch, wie im Badezimmer Wasser plätscherte. Mirabeau stieg anscheinend aus der Wanne. Er wollte ungern, dass sie ihn vor der Badezimmertür ertappte, also beschäftigte er sich schnell damit, seine Taschen zu leeren, damit er auch gleich ein Bad nehmen konnte. Nachdem er fertig war, holte er das T-Shirt in 3XL und die Jogginghose, die er für sich selbst gekauft hatte, sowie das schwarze Trägerhemd, ein T-Shirt und eine Jogginghose in Größe M, die für Mirabeau gedacht waren.
    Er trug sie gerade ins Zimmer, als Mirabeau in ein Handtuch gewickelt aus dem Bad kam. Bei ihrem Anblick blieb er abrupt stehen. Zwar war ihr Körper an allen wichtigen Stellen vom Handtuch bedeckt, doch er wurde trotzdem den Gedanken nicht los, dass sie darunter vollkommen nackt war.
    Sie bemerkte ihn und ließ die Schultern hängen. Dann bemerkte sie sarkastisch: »Das ist wohl nicht so gut gelaufen, wie du gehofft hast.«
    Tiny konnte den Blick nicht von dem nackten Fleisch losreißen, das er ober- und unterhalb des Handtuchs erspähte, aber zumindest schaffte er es, leise zu murmeln: »Na ja, sie war schon etwas unverschämt.«
    »Als ich in ihrem Alter war, bin ich wahrscheinlich noch um einiges unverschämter gewesen«, gestand sie matt. Dann bemerkte sie die Kleidung, die er in den Händen hielt, und ihre Miene hellte sich auf. »Du hast tatsächlich Sachen gefunden?« Sie klang so begeistert, als bekäme sie ein Designerstück geschenkt. Tiny konnte die Freude nachvollziehen. Auch er war heilfroh gewesen, als er die Kleider in dem Laden entdeckt hatte.
    Er warf seine Sachen aufs Bett und reichte Mirabeau ihre. »Ich habe vermutet, dass du Größe M trägst, aber ich wusste leider nicht, welches Oberteil dir besser gefallen würde. Ich habe auf das Hemd getippt, aber eigentlich ist ja noch Winter, also habe ich –«
    »Kälte macht mir nichts aus«, versicherte sie ihm und wählte, wie er gehofft hatte, das Trägerhemd.
    Jetzt wünschte sich Tiny, er hätte doch auch noch die knappen Shorts gekauft. Wahrscheinlich hätte sie sie zwar ohnehin nicht getragen, aber allein die Vorstellung …
    »Die sind toll«, meinte Mirabeau und nahm erfreut auch noch die Jogginghose an sich. Als sie Tinys schiefen Blick bemerkte, lachte sie auf und fügte hinzu: »Sie stinken nicht und bedecken mehr als ein Handtuch.«
    »Ja, genau das hab ich auch gedacht«, bekannte er. Mirabeau wandte sich ab und ging in ihr eigenes Zimmer hinüber. Tiny

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