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Ein Vampir für jede Jahreszeit

Ein Vampir für jede Jahreszeit

Titel: Ein Vampir für jede Jahreszeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Bösewicht mit einem Pfeil trifft, dann wird er ihn nur wieder los, wenn man ihn selbst aus seinem Körper zieht.«
    Stephanie war sichtlich beeindruckt. »Könntest du mir das Bogenschießen beibringen?«
    »Mal sehen«, erwiderte Mirabeau unverbindlich, denn sie wollte kein Versprechen geben, das sie möglicherweise nicht einhalten konnte.
    »Das ist eine gute Einstellung«, sagte Stephanie mit feierlichem Ernst und fragte dann: »Wo soll das Tattoo hin?«
    »Auf den Arm.« Stephanie begann konzentriert, das Bild auf den Oberarm zu übertragen, während Mirabeau ganz still hielt. Dann sagte Stephanie plötzlich: »Es stimmt schon, dass ich Dani noch habe, aber sie ist momentan eigentlich nur mit Decker beschäftigt. Manchmal hab ich das Gefühl, ich hätte sie auch schon verloren.«
    Mirabeau runzelte die Stirn. Die Situation war kompliziert. Sie wusste, dass Dani ihr Bestes tat, aber sie konnte nachvollziehen, dass es schwierig war, Stephanies übersteigertes Bedürfnis nach Aufmerksamkeit zu befriedigen, sich gleichzeitig auch noch um das Problem mit Leonius zu kümmern und sich ihrem neu gefundenen Lebensgefährten zu widmen. Das wäre jedem so gegangen.
    Sie räusperte sich und meinte: »Ja, sie ist zurzeit eher mit sich selbst beschäftigt, aber im Inneren macht sie das Gleiche durch wie du.«
    »Aber sie hat Decker«, entgegnete Stephanie bedrückt. »Und wenn sie erst mal heiraten und Kinder bekommen, dann hat sie ihre eigene Familie und braucht mich nicht mehr.«
    Mirabeau seufzte. »Sie wird dich immer lieben – und auch brauchen. Sie ist nur vorübergehend mit anderen Dingen beschäftigt. Außerdem wirst du sicher auch eines Tages einen Gefährten finden und eine eigene Familie gründen.«
    »Genau wie du«, sagte Stephanie mit leiser Stimme. »Glaubst du, dass der Verlust dann ein bisschen leichter zu ertragen sein wird?«
    »Ich weiß es nicht. Möglicherweise.« In Wahrheit glaubte sie nicht daran, jemals selbst einen Gefährten oder Kinder zu haben. Schon der Gedanke daran verursachte ihr Übelkeit, sie konnte allerdings nicht sagen, warum.
    Schweigend vollendete Stephanie die Tätowierung und verkündete schließlich: »Fertig. Schau es dir mal im Spiegel an.«
    Mirabeau ging zum Spiegel und begutachtete ihr neues, abwaschbares Tattoo: Amors schwarze Silhouette prangte auf ihrem Oberarm. Es sah eigentlich ganz gut aus. Damit konnte sie leben.
    »Passt gut zu meinem Outfit, was?«, stellte sie mit einem Blick auf die schwarze Hose und das Hemd fest.
    Stephanie unterdrückte ein Lachen. »Du findest es schrecklich.«
    »Nein«, versicherte sie schnell, grinste dann ironisch und gestand Stephanie: »Ich bin bloß kein großer Fan von Körperkunst. Aber das ist in Ordnung. Es ist schön.«
    Jetzt lachte Stephanie richtig. Sie glaubte ihr offenbar kein Wort, musterte Mirabeau und meinte dann: »Ich hoffe, ich habe eines Tages auch mal eine so schöne Figur wie du, damit mir auch so tolle Kerle wie Tiny hinterherhecheln – mit hängender Zunge.«
    »Er hechelt mir nicht hinterher«, widersprach ihr Mirabeau belustigt.
    »Nein, aber wenn du seine Gedanken hören könntest …« Sie verdrehte die Augen und fächelte sich theatralisch Luft zu. »Ooh la la.«
    Stephanies Darstellung brachte sie zum Lachen. Es freute sie, dass Tiny sie attraktiv fand. Sie hatte sich selbst noch nicht die Mühe gemacht, seine Gedanken zu lesen. Vielleicht sollte sie das nachholen. Es wäre für das Vorhaben, ihn zu verführen nur von Vorteil, wenn er genauso großes Interesse an ihr hätte wie sie an ihm. Dann musste sie nur noch aufpassen, dass sie, wenn sie ihn erst einmal in ihrem Bett hatte, nicht vor lauter Erregung versehentlich die Kontrolle über seinen Geist übernahm, denn das würde Marguerite sicher missfallen.
    »Werde ich denn noch weiterwachsen oder muss ich jetzt für immer vierzehn bleiben?«, fragte Stephanie mit einem neidvollen Blick auf Mirabeaus Figur.
    Mirabeau war verblüfft. Die Kleine war immerhin schon vor sechs Monaten verwandelt worden, darum hätte sie eigentlich erwartet, dass sie die Antworten auf Fragen wie diese bereits kannte.
    »Na ja, Dani kennt sich auch nicht so gut aus«, bemerkte Stephanie, die schon wieder schamlos ihre Gedanken belauscht hatte. »Wenn ich etwas von ihr wissen will, muss sie immer erst Decker fragen. Aber meistens kommt ihnen etwas dazwischen und dann kann es Stunden oder sogar bis zum nächsten Tag dauern, bis ich eine Antwort bekomme. Irgendwann hab ich einfach

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