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Ein Vampir in schlechter Gesellschaft - MacAlister, K: Vampir in schlechter Gesellschaft

Ein Vampir in schlechter Gesellschaft - MacAlister, K: Vampir in schlechter Gesellschaft

Titel: Ein Vampir in schlechter Gesellschaft - MacAlister, K: Vampir in schlechter Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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auf dem Absatz kehrtgemacht und war aus ihrem Wohnwagen gestürmt. Drei Tage später hatte ich den Gothic-Markt und Europa verlassen.
    Die Erinnerung an diese Zeit war immer noch frisch. »Imogen hatte das Gefühl, ich würde Ben verraten, weil ich mich geweigert habe, mich an ihn zu binden«, erklärte ich Geoff.
    »Du warst doch erst siebzehn, nicht wahr?«
    Ich nickte.
    »Mannomann, die hat dir aber Druck gemacht«, sagte Geoff und sah mich mitfühlend an. »Und alles nur, weil du nicht mit ihrem Bruder zusammen sein wolltest?«
    »Es war schon etwas komplizierter«, räumte ich ein. »Also … Ben und ich hatten … wie soll ich sagen? Irgendwie stimmte die Chemie zwischen uns. Jeder meinte, wir wären füreinander bestimmt, und alle haben erwartet, dass ich mich in ihn verliebe, ob ich wollte oder nicht. Nur meine Mutter war auf meiner Seite.«
    »Du hast das Richtige getan«, sagte Geoff sanft.
    »Ich weiß. Ich brauchte Zeit, um über alles nachzudenken, und zuerst hatte Ben auch nichts dagegen. Aber später … Ach, lassen wir die alten Geschichten. Es fällt mir einfach schwer, Imogen jetzt anzurufen. Wenn sie immer noch sauer auf mich ist, legt sie möglicherweise auf, bevor ich ihr erklären kann, worum es geht.« Ich tippte Imogens Nummer, die ich immer noch auswendig konnte, in das Handy.
    Es meldete sich ein Mann. Eine Schrecksekunde lang dachte ich, es wäre Ben, aber dann stellte ich fest, dass ich mich geirrt hatte. Ben hatte einen leichten tschechischen Akzent und dieser Mann nicht. »Hallo?«
    »Hallo, ist Imogen da?« Ich hatte das Gefühl, mein Herz hätte ein paar Takte ausgesetzt, und befahl ihm, wieder zu schlagen.
    »Ja, wer ist da?«
    »Ich bin Fran. Sie … äh … sie kennt mich von früher.«
    Ich hörte, wie er leise mit jemandem sprach, bevor er das Telefon weiterreichte, dann drang eine vertraute fröhliche Stimme an mein Ohr. »Fran? Bist du es wirklich?«
    »Ja, ich bin es. Hallo Imogen! Ich weiß, es klingt lahm, wenn ich jetzt sage, dass wir lange nichts voneinander gehört haben, aber … wir haben ja auch lange nichts voneinander gehört.«
    Geoff machte das Daumen-hoch-Zeichen, bevor sie ihren Wäschesack holte und mir gestikulierend zu verstehen gab, dass sie gleich wieder da sei.
    »Es ist eine Ewigkeit her!«, sagte Imogen, und in ihrer Stimme schwang so viel Kummer und Bedauern mit, dass mir Tränen in den Augen brannten. »Oh Fran, du hast mir so gefehlt! Kannst du mir verzeihen, dass ich dich derart wegen Benedikt bedrängt habe? Ich war so wütend, aber dann ist mir klar geworden, dass du recht hattest. Natürlich hast du Zeit gebraucht, um erwachsen zu werden und zu dir selbst zu finden. Ich habe mir einfach so sehr gewünscht, dass ihr beiden glücklich miteinander werdet … «
    »Das weiß ich. Und ich wünschte wirklich, es hätte geklappt. Aber bevor wir jetzt allzu rührselig werden, muss ich dich etwas fragen. Ich versuche seit ein paar Tagen, meine Mutter zu erreichen. Ist sie da?«
    »Hier bei uns? Nein, sie ist übers Wochenende zum Shoppen nach Heidelberg gefahren.«
    Ich schaute stirnrunzelnd auf meine Füße. »Aber heute ist doch schon Dienstag. Dann müsste sie doch inzwischen wieder da sein, oder?«
    »Ja, stimmt … einen Moment bitte. Günter, Liebling, könntest du vielleicht mal rausgehen und gucken, ob Miranda irgendwo in der Nähe ist? Du weißt schon, die Hexe, bei der ich diese hübschen Glücksbringer für dich gekauft habe. Fran, Günter geht kurz mal nachschauen. Aber jetzt erzähl erst mal, wie es dir geht und was du so machst und … ach, einfach alles! Ich hätte dich schon vor Jahren angerufen, aber Benedikt meinte, wir müssten dir Freiraum lassen, was ich ziemlich albern fand, weil wir doch Freundinnen sind, nicht wahr? Aber er hat darauf bestanden, und ich habe mich gefügt und dich erwachsen werden lassen. Du bist doch erwachsen geworden, oder?«
    Ich musste über den wehmütigen Unterton in ihrer Stimme lachen. »Oh ja, ich bin jetzt ein großes Mädchen. Also, versteh mich nicht falsch, ich bin natürlich immer noch eins dreiundachtzig und … «
    »Kräftig gebaut«, warf sie ein und prustete. »Haderst du immer noch mit deiner Figur? Ich habe dir doch schon hundertmal gesagt, wie schön du bist! Dass du nicht so zierlich bist wie Miranda, bedeutet noch lange nicht, dass Männer dich nicht attraktiv finden. Eigentlich zählt ja sowieso nur, was Benedikt denkt, aber es ist trotzdem schön zu wissen, dass man begehrt wird, nicht

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