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Ein Vampir in schlechter Gesellschaft - MacAlister, K: Vampir in schlechter Gesellschaft

Ein Vampir in schlechter Gesellschaft - MacAlister, K: Vampir in schlechter Gesellschaft

Titel: Ein Vampir in schlechter Gesellschaft - MacAlister, K: Vampir in schlechter Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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    Ich schloss kurz die Augen und kämpfte gegen die Schuldgefühle und den Schmerz an, die mich überkamen. Als ich die Sprache wiederfand, sagte ich: »Lass nur, Imogen! Jeder hat das Recht, sich frei zu entscheiden. Ben hat seine Wahl getroffen.«
    Imogen drehte sich ruckartig zu mir um und starrte mich mit offenem Mund an. »Du willst Benedikt nicht sagen, was du davon hältst?«
    »Ich denke, ich habe mich ziemlich klar ausgedrückt, als wir das letzte Mal miteinander gesprochen haben.« Es tat zwar unheimlich weh, Ben anzusehen, aber ich wendete meinen Blick nicht von ihm ab. Ich fand, es war eine angemessene Buße. »Ich hoffe, er weiß, dass ich … « Ich konnte es nicht aussprechen, es ging einfach nicht. Meine Fingernägel bohrten sich immer tiefer in meine Handflächen. »… dass ich froh bin, dass er jemanden gefunden hat.«
    Naomi grinste mich selbstgefällig an, während sie ihr Hinterteil an Bens Hüfte rieb. »Ist ja süß! Komm, Geliebter, du kannst mir heute Abend bei den Piercings helfen.«
    Ich schwor bei den Sternen am Himmel, mir nicht anmerken zu lassen, wie niedergeschmettert ich war. Als Naomi Ben am Arm nahm und mit ihm wegging, schlossen sich meine Finger so fest um das Glücksfläschchen, dass es zerbrach.
    »Verdammter Dreckskerl!«, fluchte ich, und als ich die Faust öffnete, sah ich, wie Blut durch meine Handschuhe sickerte. Ben erstarrte einen Moment und drehte sich zu mir um, aber Naomi zog ihn am Arm, und mit einem letzten unergründlichen Blick in meine Richtung folgte er ihr.
    »Hast du dich verletzt?«, rief Imogen und half mir, die Glassplitter aus den zerschnittenen Handschuhen zu zupfen.
    Ich fing an zu lachen. Ich konnte einfach nicht anders. In meinem Inneren tobten die widersprüchlichsten Emotionen: Wut und Schmerz und dazu ein unglaubliches Glücksgefühl, das von dem Trank herrührte, der in meinen Blutkreislauf gelangt war.
    »Ja, ich habe mich geschnitten. Ist es nicht herrlich? Sieh nur! Ich blute wie verrückt! Ben hat mir das Herz gebrochen und mich wegen einer anderen Frau verlassen und mein ganzes Leben zerstört. Es ist alles so wunderbar, dass ich tanzen könnte!«
    Und genau das tat ich auch, was es Imogen natürlich unmöglich machte, mir die Handschuhe auszuziehen und nachzusehen, wie tief die Schnittwunden waren. Erst als sie Peter und Kurt dazuholte, gelang es ihnen mit vereinten Kräften, mich so lange ruhig zu halten, bis meine Hand versorgt war. Drei Stunden später kicherte ich zwar immer noch ein wenig albern vor mich hin, doch zwei große Tassen schwarzer Kaffee und ein gehöriges Maß an innerer Verzweiflung, das selbst einen Elefanten umgehauen hätte, hatten inzwischen den Großteil des künstlichen Glücksgefühls vertrieben.
    »Bist du sicher, dass du allein klarkommst?«, fragte Imogen und blieb zögernd an der Tür des Wohnwagens meiner Mutter stehen. »Ich mache mir Sorgen um dich. Vielleicht kommst du lieber mit zu mir. Günter hat bestimmt nichts dagegen.«
    Daran hatte ich keinen Zweifel, aber das sagte ich nicht. »Danke, ist schon okay.«
    Imogen runzelte die Stirn. »Apropos … Ich frage mich, wo er überhaupt steckt. Ich habe ihn seit heute Morgen nicht mehr gesehen. Dann gehe ich ihn wohl besser mal suchen. Du schläfst dich erst mal aus, Fran. Und was Benedikt angeht … «
    Ihr Gesichtsausdruck sagte alles. Ich lächelte matt und winkte ihr, als sie den Wohnwagen verließ. Dann wankte ich ins Bett, wo ich mich jedoch noch lange schlaflos hin und her wälzte.
    Ich war gerade eingedöst, als ich spürte, wie sich jemand auf die Bettkante setzte. »Bitte nicht, wer von euch dreien es auch ist! Nach lüsternen Wikingern steht mir heute nicht mehr der Sinn.«
    »Freut mich zu hören. Und wie ist es mit einem lüsternen Dunklen?«
    Ich drehte mich ruckartig um, knipste das Licht an und funkelte den Kerl wütend an, der ganz locker und lässig neben mir saß, als hätte er das Recht, da zu sitzen und so sexy auszusehen, dass ich ihm am liebsten die Kleider vom Leib gerissen und ihn von oben bis unten abgeleckt hätte.
    »Du schleimiges, schmieriges Stück Scheiße! Wie kannst du es wagen, hier aufzukreuzen! Wie kannst du es wagen, mit offenem Hemd vor mir zu sitzen, sodass ich deine Brust sehen kann? Raus! Geh zu deiner geliebten Auserwählten!«
    »Ich bin bei meiner geliebten Auserwählten«, entgegnete er seelenruhig und griff nach meiner Hand.
    »Aua! Lass das, du tust mir weh!«, fuhr ich ihn an und zog meine Hand zurück. Er hielt

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