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Ein Vampir ist nicht genug - Roman

Titel: Ein Vampir ist nicht genug - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin Charlotte Lungstrass
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seine Absichten teuflisch.
    Vayl ließ seine Finger über den schwarzen Gehstock gleiten, der neben ihm auf dem Sofa lag. Das handgeschnitzte Stück aus Indien war ein Museumsstück, und es hatte im Büro zu fast ebenso vielen Gerüchten Anlass gegeben wie sein Besitzer. Eine Reihe filigran dargestellter Tiger marschierte um den Fuß des Stocks und zog sich hoch bis zu einem goldenen Ring, der den Stock von dem facettenreichen blauen Edelstein trennte, der den Griff bildete. Wenn man den Knauf drehte, verschwanden die Tiger und gaben ein handgeschmiedetes Schwert frei, dessen Erschaffer bereits seit Jahrhunderten wieder zu Asche geworden war. Es war ungewöhnlich für Vayl, ihn hier bei sich zu tragen, wo er sich eigentlich hätte sicher fühlen sollen. Wo ich mich eigentlich auch ganz wohlgefühlt hatte. Bis jetzt. Ich richtete mich auf und sah mich im Raum um.
    »Was verschweigst du mir?«, fragte ich fordernd.

    »Wir werden extrem vorsichtig sein müssen. Wir glauben nicht nur, dass der Raptor Assans neuer Puppenspieler ist, sondern denken auch, dass mindestens ein Regierungsmitglied an denselben Fäden hängt. Das ist kein einfacher Auftrag, Jasmine, ganz im Gegenteil. Und …«
    »Was?«
    Vayl schüttelte den Kopf. »Halt einfach Augen und Ohren offen. Irgendetwas an dieser Sache fühlt sich … falsch an.«
    Und das bedeutete eine Menge, wenn es vom besten Auftragskiller der CIA kam.

2
    E ine halbe Stunde später hatte ich meine Weiblichkeit wiedergefunden. Ab und zu machte das sogar Spaß, wie eine archäologische Ausgrabung, nur ohne die ganze Schwitzerei. Ich stand vor dem Badezimmerspiegel, betrachtete das Abbild einer blassen höheren Tochter, die meine Mutter so gerne gehabt hätte, und fragte mich, wo ich in einem Kleid, das wie ein besessener Exfreund an meiner Haut hing, meine modifizierte Walter PKK verstecken sollte, der ich den Spitznamen Kummer gegeben hatte.
    Ich hatte mich für den asiatischen Look entschieden und dabei entdeckt, dass der rote Mandarinkragen und die Halbmondärmel mir wirklich gut standen, besonders wenn ich meine Haare zu einem Knoten gebunden hatte, wie ich es einmal in der Cosmopolitan gesehen hatte. An meinen Ohrläppchen baumelten falsche Diamanten, die, auch wenn das niemand sehen konnte, perfekt zu dem Piercing in meinem Bauchnabel passten. Das Lustige daran war, dass ich es von Pete bekommen hatte.
    Sein Gesicht hatte sich mit Röte überzogen, als er mir die Schachtel in die Hand gedrückt hatte. »Das schien mir ein passendes Stück für dich zu sein, wo du doch dieses, ähm, Piercing …«
    »Was hat es für Funktionen?«, hatte ich gefragt, während ich die Schachtel genommen und einen gefälschten Diamantstecker daraus hervorgezogen hatte.

    »Es ist ein Ortungssystem«, hatte er erklärt, offensichtlich erleichtert, dass ich ihn nicht weiter hatte rumstottern lassen. »Du kannst es aktivieren, indem du den Stein von dem Stab abbrichst. Solltest du keine Möglichkeit haben, es wieder am Ohr zu befestigen, wenn das Signal aktiviert ist, kannst du es auch verschlucken, es ist auf Verträglichkeit mit dem Verdauungssystem getestet worden.«
    Oh, fein. »Was passiert, wenn es ausgelöst worden ist?«, fragte ich weiter.
    »Wir haben ein Team in Miami stationiert. Sie haben den Befehl, mit dir Kontakt aufzunehmen, sobald sie das Signal empfangen, und, falls der Versuch scheitert, eine ausgedehnte Suche und Rettungsaktion einzuleiten.«
    Da der Schmuck sicher an seinem Platz saß, musterte ich mich noch einmal kritisch im Spiegel. Ich war vorsichtig mit dem Make-up umgegangen, so dass meine Augen nun größer, grüner und ausdrucksstärker wirkten als sonst. Meine Gesichtszüge waren fein geschnitten und zart, was die meisten Leute, denen ich begegnete, täuschte - ein echter Vorteil in meiner Branche. Und die Tatsache, dass mein Körperbau eher knochig als athletisch war, schadete auch nicht gerade. Meine Beine waren bei weitem mein größter Pluspunkt. Sie blitzten immer wieder durch den Schlitz meines halblangen roten Satinrocks. Ich trug flache rote Sandalen, in denen ich sogar rennen konnte, und hatte eine passende Handtasche mit Pailletten gewählt, in der ich letztendlich meine Waffe verstaute.
    Als ich mein Zimmer verließ, war Vayls Schlafzimmertür noch geschlossen. Ich klopfte an.
    »Ja?«
    »Ich gehe mich mal umsehen. Bin in einer halben Stunde zurück.«
    »Alles klar.« Ich machte mich auf den Weg zu der
Adresse, die auf unseren gut gefälschten Einladungen

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