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Ein Vampir ist nicht genug - Roman

Titel: Ein Vampir ist nicht genug - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin Charlotte Lungstrass
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gestützt, und starrte blicklos vor sich hin.
    »Vayl?«
    »Irgendetwas stimmt nicht mit meinem Blutvorrat.«
    »Was meinst du damit?«
    Er sprang auf und begann, rastlos hin und her zu wandern. »Das Blut, das ich mitgebracht habe. Es ist verunreinigt.« In meinem Gehirn breitete sich die Verwirrung aus, die immer meine Gedanken vernebelt hatte, wenn mein Mathelehrer mir eine Textaufgabe gestellt hatte. Woher sollte ich denn wissen, welcher Zug zuerst in Dallas eintreffen würde?
    »Woran erkennst du das?«, fragte ich weiter.
    Vayl schnappte sich eines der Zierkissen vom Sofa und begann, daran herumzuzupfen. Ich hatte ihn noch nie so aufgewühlt erlebt, und langsam bekam ich Angst.
    »Bitte, Vayl, sag mir einfach, was du weißt.«
    Er setzte sich wieder, wich aber meinem Blick aus und betrachtete stattdessen seine Finger, die immer noch das
Kissen drangsalierten. »Als ich etwas trinken wollte, wurde mir bewusst, dass irgendetwas nicht stimmte. Genauer gesagt, als das Blut erwärmt war, konnte ich riechen, dass etwas darin ist, das da nicht sein sollte. Irgendetwas, von dem meine Nase mir sagt, dass es mich krank machen würde.«
    »Hast du alle Beutel überprüft?«
    »Ja. Sie sind alle verunreinigt.«
    Erst die Spinner von Gottes Arm. Dann die Schlange. Jetzt das Blut. Wer macht das alles?
    »Hast du noch etwas davon? Wir sollten es testen lassen.«
    »Ja.«
    Das ist gar nicht, gar nicht, gar nicht gut. »Denkst du, was ich denke, Vayl?«
    »Natürlich. Aber Schlangengift und verseuchtes Blut würden mich nicht umbringen. Sie würden mich nur krank machen.«
    »Krank wie in ›außer Gefecht gesetzt‹? Krank wie in ›verwundbar‹?«
    »Höchstwahrscheinlich.«
    »Dann ist das alles vielleicht nur der Auftakt zu einem weiteren Angriff.« Ich erwartete, dass Vayl mir zustimmen würde, aber er zuckte nur mit den Schultern. Das Kissen in seiner Hand löste sich langsam in seine Bestandteile auf. Und ich war kurz davor, mich mit ihm zu identifizieren, und zwar so richtig. Okay, Jaz, reiß dich zusammen. Du bist ein Profi, für so etwas ausgebildet. Letztendlich wirst du den Arsch finden, in den du treten musst, und dann genau das tun. Solange du dich nur am Riemen reißt.
    »Dann lass uns mal rausfinden, wer hinter der ganzen Sache steckt«, sagte ich, mehr zu mir selbst als zu Vayl.
»Ich denke nicht, dass es Pete ist. Er war zu schnell bereit, sich auf unsere Vorschläge einzulassen.«
    »Dann bleiben immer noch einige Verdächtige, denen wir voll vertraut haben.« Er schüttelte den Kopf. »Wir sind verraten worden.« Das klang, als hätte er auf diesem Gebiet schon einige bittere Erfahrungen gemacht.
    »Du hast mir doch gestern erzählt, wir hätten Beweise dafür, dass der Raptor ein Regierungsmitglied auf seiner Gehaltsliste hat, richtig?«
    »Ja.«
    »Was, wenn das einer der Senatoren aus unserem Ausschuss ist? Die hätten jeden Grund, uns von der Erfüllung dieses Auftrags abzuhalten, wenn dabei herauskommen würde, dass sie mit dem Raptor in Verbindung stehen.« Und wenn ich Recht habe, haben wir es mit einem der größten Drecksäcke der Welt zu tun.
    »Sprich weiter«, ermutigte mich Vayl.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Mir fällt einfach niemand anders ein, der wissen könnte, dass wir hier sind, sich Zugang zu deinem Blutvorrat verschaffen könnte und eventuell Kenntnis hat von deiner Schlangenphobie.«
    »Davon habe ich vor dir nie jemandem erzählt.«
    Wirklich? Wow! »Nein, aber jeder, der deine Berichte liest, könnte sich die Information erschlossen haben, zwischen den Zeilen gelesen haben, wenn du mal einen Auftrag hattest, in dem Schlangen eine Rolle spielten. Ich weiß es ja auch nicht, ich stelle einfach Vermutungen an.«
    »Nein«, sagte Vayl leise und starrte an die Wand, als würde dort jemand seine schlimmsten Erinnerungen abspielen. »Ich hatte da einen Fall, 1939. Es … diese Abscheu, die ich hege, steht in direkter und wahrscheinlich offensichtlicher Verbindung mit diesem Fall.«

    Ich wartete ab. Sollte er keine Details liefern, würde ich nicht schmollen, aber ich überlegte ernsthaft, mir seine Akte unter den Nagel zu reißen. Ob sie wohl immer noch auf Petes Schreibtisch lag? »Wir haben hier ein wirklich fieses Problem, Vayl.«
    »Genauer gesagt, zwei.«
    »Ach ja?«
    Vayl ließ sich in die Polster zurücksinken, bleich wie ein Krebspatient. »Es gibt nicht nur jemanden, der mich umbringen will, jetzt muss ich mir auch eine neue Blutquelle suchen.«
     
    Mir war klar, dass wir,

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