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Ein Vampir ist nicht genug - Roman

Titel: Ein Vampir ist nicht genug - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin Charlotte Lungstrass
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dann noch am Leben sein sollte, würde Pete mich fahrzeugtechnisch wohl auf ein gebrauchtes Moped zurückstufen. Keine gute Motivation, um den Selbsterhaltungsknopf zu drücken. Aber im Moment war mir das egal. Der ortsansässige Mercedeshändler hatte mir einen dunkelblauen C230 Sport geliefert, der sogar den Neujahrsverkehr erträglich machte. Der Wagen sang wie ein Broadway Star. Ich fiel mit ein, und so legten wir zwei ein Duett hin, zu dem Stephen Sondheim mit dem Fuß gewippt hätte, während wir die leuchtenden Straßen von Miami entlangfuhren.
    »Ich würde dich ja fragen, wie es dir geht«, sagte Vayl, »aber es ist offensichtlich.«
    »Es ist erstaunlich«, erklärte ich ihm. »Ich würde am liebsten jedem um den Hals fallen, den ich kenne. Ich möchte dem Kerl, der diesen Wagen entworfen hat, eine Flasche Champagner schenken. Ich will fliegen. Hey!« Ich drehte mich zu ihm um. »Lass uns Drachenfliegen gehen, wenn das Treffen vorbei ist!«
    »Im Dunkeln?«
    »Wir haben Vollmond.« Ich hielt an einer Ampel, und der Wunsch zu fliegen war vergessen, als ein burgunderfarbener Minivan neben mir zum Stehen kam. »So einen Rotton habe ich noch nie gesehen. Siehst du diese goldenen und schwarzen Sprenkel?«

    »Ja«, antwortete Vayl, und sein Lächeln war breiter und natürlicher, als ich es je zuvor gesehen hatte. »Ich gehe mal davon aus, dass du diesen Teil der Verwandlung genießt.«
    »Ach, das ist es also?« Der Minivan setzte den Blinker und begann, sich in meine Spur zu schieben. »Sieht so aus, als hätte er sich verfahren«, stellte ich fest, während ich ihm ein Zeichen gab, sich vor uns einzuordnen.
    »Weißt du, gestern hättest du den Mann noch zehn Minuten lang verflucht, weil er uns aufgehalten hat«, bemerkte Vayl.
    »Ja, gestern … ich fühle mich eben anders als gestern.«
    Leichtes Heben der Augenbraue, Zeichen für bevorstehenden Sarkasmus. »Nein, wirklich?«
    »Wird es anhalten?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    Ich folgte dem Minivan einige Blocks lang und bog dann rechts ab in die Straße, die uns zu Umbertos führen würde.
    »Erzähl mal, was hast du heute so gemacht, außer dich um die Arbeit zu kümmern?«, begann Vayl wieder. »Wie hast du deine freie Zeit verbracht?« Ich musste einen Moment nachdenken und mein mentales Fernglas hervorholen, um an dem Blackout und den Momenten davor vorbeisehen zu können. Warum war es so schwierig, die Frau wiederzuerkennen, die den Großteil des Tages damit verbracht hatte, sich durch verschlüsselte Akten zu klicken und nach schmutziger Wäsche von Politikern zu suchen wie ein anachronistischer Kommunistenjäger?
    Du hast Sternenstaub in den Augen, Schwester. Aber jetzt wird es Zeit zu blinzeln.
    Also begann ich zu erzählen, beginnend mit den Anrufen bei meiner Familie. Zu denen musste ich jedoch einen gewissen Hintergrund liefern, und das dauerte eine Weile,
vor allem, weil ich mich immer wieder unterbrach, um Vayl irgendeine fantastische neue Farbe zu zeigen, die ich entdeckt hatte. Schließlich kam ich aber doch bei meinen Recherchen an, besonders bei dem, was ich über unseren Ausschuss gesammelt hatte.
    »Und bist du zu irgendwelchen Erkenntnissen gelangt?«, fragte Vayl, als ich endlich fertig war. Ich zuckte mit den Schultern.
    »Die Senatoren sind alle verdächtig, weil sie alle viel zu unschuldig erscheinen. Doris Fellen spendet jedes Jahr tonnenweise Geld für Stipendien. Dirk Tredd ist ein waschechter Kriegsheld. Und Tom Bozcowski war ein extrem populärer Quarterback in der NFL, bis er sich das Knie zertrümmert hat.« Ich erwähnte nicht, dass ich stundenlang auf ihre Pressefotos gestarrt hatte in dem Versuch, hinter die Fassade zu blicken. Es beunruhigte mich nicht besonders, dass einer von ihnen versucht hatte, uns auszuschalten. Wir hatten die Risiken gekannt, als wir den Job angenommen hatten. Aber das Leben der Bürger deines Landes in die Hände von Monstern und Terroristen zu legen - ganz ehrlich, je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr wuchs meine Bereitschaft, diesen Senator an die Wand zu nageln. Und zwar mit einem Telefonmast.
    »Und dann wäre da noch Martha«, erinnerte mich Vayl.
    Ich schüttelte den Kopf. »Oh Mann, ich hoffe bloß, dass sie es nicht ist.«
    Vayl legte mir eine Hand auf den Arm. »Du musst dich damit abfinden, dass jemand aus deinem engsten Kreis dich verraten könnte.«
    »Oh, damit habe ich mich abgefunden. Aber ich weiß eben, dass wir, falls von all den Verdächtigen Martha diejenige welche ist,

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