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Ein Vampir ist nicht genug - Roman

Titel: Ein Vampir ist nicht genug - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin Charlotte Lungstrass
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nicht ohne Blut und Tränen aus dieser Sache rauskommen werden.«

    »Du würdest also die Senatoren bevorzugen?«
    »Absolut. Sie können lange nicht so gemein, intrigant, bösartig und hinterhältig sein wie Martha.«
    »Sie ist eine hervorragende Sekretärin, nicht wahr?«
    »Die Beste.«
     
    Das italienische Restaurant Umbertos war in einem pinkfarbenen Miniaturschloss untergebracht. Nur, dass es nicht ganz und gar pinkfarben war. Es schimmerte auch in Silber und Rosé.
    »Langsam fange ich an, diese Farbe zu mögen«, murmelte ich, als ich auf den Parkplatz fuhr und uns eine Lücke suchte, von der aus wir schnell die Fliege machen konnten. Ein Anfall von nervöser Übelkeit ließ mich schlucken. Dieses ganze Treffen würde sofort den Bach runtergehen, wenn Vayl und Cole einen Konkurrenzkampf inszenieren würden. Und das wäre meine Schuld, weil ich meine Hormone nicht unter Kontrolle hatte. Verdammte Chemie. Warum konnten unsere Körper nicht einfacher gestrickt sein und zum Beispiel durch Kohle angetrieben werden?
    Vor meinem geistigen Auge erschienen Vayl und ich, wie wir durch die Gegend liefen und ständig Rauchringe rülpsten. Ich kicherte innerlich. Aber würde das nicht die gesamte Welt verändern? Jeder hätte vollen Versicherungsschutz für Zahnbehandlungen, damit die Beißerchen nicht ständig aussahen wie das Innere eines Kamins. Und wir würden unseren Müll besser recyceln, weil man aus dem Schlamm so gute Aschenbecher herstellen könnte.
    »Würdest du mich mit einbeziehen?«, fragte Vayl, während wir auf den Eingang des Restaurants zugingen. Bei jedem Schritt traf sein Stock mit einem beruhigenden Klicken auf den Asphalt.
    »Hm?«

    »Du grinst.«
    »Oh.« Also erklärte ich ihm meinen Gedankengang, und wir kicherten beide, als wir den Laden betraten. Cole wartete bereits auf uns.
    Er verbarg es gut, aber ich konnte sehen, dass es ihm nicht passte, Vayl und mich zusammen lachen zu sehen. Verdammt. Ich weiß, dass Küsse unter gewissen Umständen nicht viel bedeuten. Meine Güte, in Hollywood knutschten sie die ganze Zeit rum, ohne dass es Konsequenzen gehabt hätte. Aber für Cole und die meisten anderen Leute in der wirklichen Welt sind Küsse bedeutungsschwere Gesten, und nicht etwas, womit man herumspielte, wie ich es getan hatte. Ich biss mir auf die Lippe, wobei ich vergaß, dass sie vom letzten Mal noch nicht abgeheilt war, und hätte fast aufgeschrien. So viel zum High nach der Spende.
    »Ähm, Cole, das ist mein Partner, Jeremy Bhane. Je remy, das ist Cole Bemont.«
    Vayl reichte ihm die Hand. »Freut mich, Sie kennenzulernen.«
    »Ebenso«, erwiderte Cole. Sie schüttelten sich die Hände. Ich erwartete, dass Cole zusammenzucken würde, doch Vayl hielt seine knochenbrecherische Kraft zurück. Erleichtert stieß ich einen Seufzer aus.
    Die Kellnerin führte uns zu einem Tisch in der Ecke, der von einigen Kerzen und einer schwachen, halb in der Wand versenkten Lampe beleuchtet wurde. Das Ambiente lenkte mich genug ab, um mich nicht weiter zu geißeln und es zu genießen. Der Teppich funkelte in unvorstellbar vielen Grüntönen. Das bildete einen schönen Kontrast zu den weißen Tischdecken und den kunstvoll gefalteten Servietten. Der Einband der Speisekarten fühlte sich an wie echtes Leder. Genauso die Sitzpolster.

    Vayl und ich ließen uns gegenüber von Cole nieder. Wir bestellten die Getränke - Cola Light für mich, Bier vom Fass für die Jungs -, woraufhin die Kellnerin verschwand. »Lucille hat mir erzählt, Sie seien Privatdetektiv«, begann Vayl das Gespräch.
    Es hätte mich nicht überrascht, wenn Cole sich unter Vayls eisigem Blick gewunden hätte. Tat er aber nicht, und dadurch mochte ich ihn noch lieber. Scheiße.
    »Stimmt«, antwortete er, »obwohl der Job nicht das ist, was ich erwartet hatte.«
    »Ach, nein?«
    Cole zuckte mit den Schultern. »Es ist alles ziemlich banal. Und ich bin mir nicht immer ganz sicher, ob ich auf der Seite der Guten bin.«
    Ich meldete mich zu Wort. »Nun, ich kann dir versichern, dass wir zu den Guten gehören.«
    »Ja?«
    Ich warf Vayl einen fragenden Blick zu, und er nickte. Also zog ich meinen Dienstausweis aus der Tasche und schob ihn über den Tisch. Cole klappte das Etui auf und musterte den Ausweis gründlich.
    »Ich hatte so eine Ahnung, dass du nicht einfach nur so ein reicher Snob bist«, sagte er dann. Obwohl er wei ße Turnschuhe zu schwarzen Stoffhosen trug, seine Haare aussahen, als käme er gerade aus einem Hurrikan, und er

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