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Ein Vampir ist nicht genug - Roman

Titel: Ein Vampir ist nicht genug - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin Charlotte Lungstrass
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Vorgehensweise, wenn
man einen Ort hatte, an den man sich zurückziehen konnte. Was bei keinem von uns beiden der Fall war. »Ich bin erst seit kurzem deine Assistentin, deine avhar «, sagte ich schließlich, ohne ihn anzusehen. »Ich bin mir nicht ganz sicher, worauf ich mich da eingelassen habe, und trotzdem kann ich mir nicht mehr vorstellen, anders zu leben. Als du mir diesen Ring gegeben hast … als ich dir mein Blut gegeben habe … das ist … Wir sind weiter gegangen, als ich jemals mit irgendjemandem gegangen bin. Wir vertrauen dem anderen die Sicherheit unserer Seele an.« Allein das auszusprechen, machte mich schon schwindelig.
    Er legte mir sanft einen Finger unters Kinn und hob es an. Ich zuckte zusammen, als sich unsere Blicke begegneten. Der Blick, den wir tauschten, schmerzte in seiner unverhüllten Ehrlichkeit.
    »Du bist meine avhar . Ich bin dein sverhamin . Die Intensität dieser Beziehung hat uns über eine Verbindung zwischen Kollegen und Teamkameraden hinausgehoben.« Er wartete auf meine Antwort, und seine Augen brannten vor Gefühl.
    Und, bei Gott, ich wollte sagen, was er von mir hören wollte. Aber ich konnte es nicht. Ich war noch zu … wund. Das schien ein seltsamer Begriff zu sein, um mich zu beschreiben. Physisch war ich nie besser in Form gewesen. Aber es war der passendste Begriff, den ich bislang dafür gefunden hatte.
    »Nachdem ich Matt und meine Mannschaft verloren hatte, hat Evie mich immer wieder gedrängt, meine Gefühle in Worte zu fassen. Irgendwie dachte sie, das würde alles einfacher machen. Aber ich konnte ihr nicht sagen, dass ich mich so fühlte, als sollte ich aus jeder Pore meiner Haut bluten. Ich konnte nicht sagen, dass ich
mich fühlte, als sei ich lebendig geschunden worden, dass ich jeden Morgen, wenn ich in den Spiegel schaute, nicht glauben konnte, dass mein Haar nicht über Nacht weiß geworden war. Das kam der Wahrheit einfach nicht nahe genug. Also habe ich gar nichts gesagt.«
    »Ich verstehe.«
    Ich glaubte ihm.
    »Es gibt nur ein gewisses Maß, wie viel ein Mensch ertragen kann, Vayl.«
    Er musterte mich ernst. »Es gibt nur ein gewisses Maß, wie viel ein Mensch alleine ertragen kann. Aber ich werde nicht von dir verlangen, etwas zu tun, wozu du dich nicht überwinden kannst.«
    »Dann … darf ich den Ring behalten?«
    »Er gehört dir«, sagte er. »Egal, was geschieht, daran wird sich nie etwas ändern.«

13
    I ch fuhr Vayl zurück zu unserem pinkfarbenen Palast und überließ die Aufräumarbeiten den Experten. Die Agency beschäftigt aus offensichtlichen Gründen eine ganze Staffel davon. Wir schafften es knapp zwanzig Minuten vor Sonnenaufgang in unser Zimmer.
    »Du siehst erschöpft aus«, bemerkte Vayl, als ich mir die Jacke auszog und sie über einen Stuhl hängte. Eigentlich wollte ich eine intelligente Bemerkung dazu machen, doch dann zog ich meine Stiefel aus und ließ mich auf die Couch fallen.
    »Ich weiß, dass ich dich schlafen lassen sollte«, fuhr Vayl fort, »aber ich bin so erleichtert, dass Liliana dich nicht umgebracht hat, dass ich einfach nicht die Augen von dir wenden kann.«
    » Du bist erleichtert? Als sie mich dabei erwischt hat, wie ich abhauen wollte, dachte ich, ich wäre geliefert.«
    »Und dann ist da noch dieser junge Mann, den ich ins Krankenhaus gebracht habe. Sein Blut roch so falsch, dass ich Angst hatte, du seist allein durch die Nähe zu ihm schon dauerhaft geschädigt worden.«
    »Ja, zur Hölle. Was, glaubst du, stimmt nicht mit ihm?«
    »Ich habe keine …«
    Mein Telefon begann zu klingeln. So kurz vor Sonnenaufgang konnten das keine guten Nachrichten sein, und ich wollte nicht drangehen. Aber Vayl holte es aus meiner Jacke und warf es mir zu.

    »Ja?«, knurrte ich.
    »Hier ist Bergman. Ich bin in Florida, aber ich muss schlafen. Brauchst du mich heute Nacht noch, oder können wir uns morgen treffen?«
    »Morgen reicht auch.«
    »Wo finde ich dich?«
    »Bleib dran.« Ich bedeckte den Hörer mit der Hand. »Es ist Bergman«, erklärte ich Vayl. »Kennst du einen guten Ort, wo ich mich morgen mit ihm treffen kann?«
    Er dachte einen Moment nach; dann leuchteten seine Augen auf. »Ja, ich weiß einen.« Er gab mir die Adresse, und ich übermittelte sie Bergman, zusammen mit einer passenden Zeit. Als wir aufgelegt hatten, fragte ich: »Und wo treffen wir uns da?«
    Vayl wirkte ein wenig verlegen, so als hätte ich ihn dabei erwischt, wie er mit seinen Freunden einen Ausflug in einen Club plant, wo die Mädchen

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