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Ein Vampir ist nicht genug - Roman

Titel: Ein Vampir ist nicht genug - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin Charlotte Lungstrass
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gegen ihre heraus ragenden Superkräfte bestehen konnte. Sie hatte keine Verstärkung mitgebracht, weil sie einfach keinen Sinn darin sah.
    Ich entschied, dass meine beste Chance darin bestand, mich zu der Tür zurückzuschleichen, durch die ich hinaufgekommen war. Und ich schaffte es tatsächlich, mir geräuschlos einen Weg durch das Labyrinth aus Topfpflanzen und Gartenmöbel zu suchen. Unter der gesprengten Tür ragten die verdrehten Überreste einer Hängematte hervor. Die Öffnung, die durch die Zerstörung entstanden war, lockte mich. Ich hatte mich gerade dazu entschlossen, einfach loszulaufen, als ihre Stimme mich erstarren ließ.

    »Ich dachte mir, dass du hierher zurückkehren würdest.«
    Scheiße! Am liebsten hätte ich meinen Kopf gegen die Mauer geschlagen, dachte mir dann aber, dass das bestimmt zu Lilianas großem Plan gehörte, und wollte es lieber ihr überlassen.
    Ich drehte mich um, die Lucille-Maske fest an ihrem Platz.
    Liliana streckte die Hand aus, ein herablassendes und triumphierendes Lächeln auf dem Gesicht. Drei dunkle Flecken an ihrer Brust waren alles, was von den Kugeln übrig geblieben war, die ich auf sie abgefeuert hatte. »Der Ring«, sagte sie und wackelte mit den Fingern, damit ich schneller gehorchte.
    Sie war mir an Kraft, Schnelligkeit und reiner Boshaftigkeit überlegen. Sicher erwartete sie von mir, dass ich vor ihr kroch und Ausflüchte suchte. Weshalb mein Tritt sie präzise traf, ohne geblockt oder abgeschwächt zu werden. Ich erwischte sie unter dem Kinn, schleuderte ihren Kopf zurück und brach ihr den Kiefer, oder zumindest klang es so. Sie geriet aus dem Gleichgewicht und taumelte auf ihren zu hohen Absätzen, und so blieb Liliana nichts anderes übrig, als nach vorne zu greifen, um die Balance wiederzuerlangen. Das konnte ich nicht zulassen.
    Ich trat in schneller Folge dreimal nach ihr, diesmal gegen ihren Brustkasten, so dass sie jedes Mal ein paar Schritte zurückweichen musste. Als ihre Absätze den Rand des Daches berührten, versetzte ich ihr einen letzten Tritt, der sie über die Kante trieb. Sie fiel lange und laut, und ihr Körper verursachte ein spektakuläres Wassermelone-unter-dem-Vorschlaghammer-Geräusch, als er auf dem Pflaster aufschlug.

    Oh nein, es war nicht vorbei. Die Menschen wären nicht bereit, einen so hohen Preis für die Unsterblichkeit zu bezahlen, wenn diese nicht ein paar wesentliche Vorteile mit sich brächte. Ihre Schreie mochten verstummt sein, als sie auf dem Boden aufschlug, und sie mochte nicht mehr in der Lage sein, in dieser Nacht noch irgendetwas von mir zu fordern, aber sie würde heilen. Schnell. Mit Bettruhe und frischem Blut würde sie bis morgen Abend wieder auf den Beinen sein. Aber für heute hatte ich gewonnen.
    Ich spähte über die Dachkante. Die Scheinwerfer einiger Autos, die angehalten hatten, beleuchteten die Szene auf der Straße wie in einem Hitchcock-Film. Lilianas Körper lag ausgestreckt auf der Straße, verdreht und entstellt wie der einer Vogelscheuche. Ein Autofahrer schrie etwas in sein Handy, während der andere ihren Puls fühlte. Lilianas Wagen fuhr vor und kam mit quietschenden Reifen zum Stehen. Alle vier Schläger sprangen heraus und gingen ans Werk.
    Zwei von ihnen hielten die protestierenden Autofahrer mit ihren Waffen in Schach, während die anderen den bewusstlosen Vampir an den Hand- und Fußgelenken packten und sie zum Auto trugen. Es erinnerte mich daran, wie Albert und Dave nach einer erfolgreichen Jagd immer das Wild aus dem Wald geschleppt hatten. Sie schafften es gerade noch, sie zu verstauen und mit dem Wagen im Dunkel der Nacht zu verschwinden, bevor Sirenengeheul die Ankunft der Cops ankündigte.
    Wenn man den Lärm bedachte, den wir in der Wohnung gemacht hatten, bevor wir aufs Dach gekommen waren, dann konnte wohl nicht einmal mein Dienstausweis mich vor einem Besuch auf dem Polizeirevier bewahren. Kein sehr angenehmer Gedanke, wo doch Vayl jede Minute
eintreffen musste und die Morgendämmerung ihm auf den Fersen war wie ein streunender Hund.
    Ich rannte die Treppe hinunter und knirschte mit den Zähnen, als meine armen Füße hart auf dem Beton aufschlugen. Als ich das Apartment erreichte, schnappte ich mir sofort meine Socken, zog sie an und wickelte meine Jacke um meine Füße, bevor ich eine bestimmte Zahlenkombination in mein Handy tippte, die mir bei dem anstehenden Gespräch so etwas Ähnliches wie Privatsphäre verschaffen würde. Um die Blutspritzer an der Wand besser

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