Ein Vampir liebt auch zweimal (German Edition)
ist jetzt Schluss, verstanden?«
»Sehr wohl«, sagte der Vampir und neigte den Kopf. Seine Miene war ausdruckslos, aber ich hätte schwören können, dass seine Mundwinkel zuckten, so als hätte er Mühe, sich das Lachen zu verkneifen.
Allein der Gedanke, dass er über so etwas Schreckliches wie den Umstand, dass Alecs Lebensfreiheit bedroht war, lachen konnte, brachte mich zum Kochen. Ich nahm mir vor, die Liche zuerst auf ihn zu hetzen.
Cora, du hörst mir nicht zu!
»Wer sind Sie?«, fragte ich und baute mich vor dem Kerl auf, ohne Alec zu beachten, der mich festhalten wollte. »Sind Sie hier der Chef?«
»Ich bin Christian Dante«, entgegnete der Mann und verbeugte sich vor mir. Wie ich zugeben musste, sah seine Verbeugung ziemlich gut aus; fast so elegant wie Alecs. »Und ja, ich sitze dem Mährischen Rat vor. Und jetzt schaffen Sie bitte Ihre Liche aus diesem Gebäude, sonst lasse ich sie entfernen.«
Corazon!, brüllte Alec in meinen Kopf. Benimm dich jetzt bitte!
Alec, ich weiß, du bist sauer auf mich, weil ich hergekommen bin, aber du musst dich einfach damit abfinden, dass wir jetzt ein Paar sind. Ich nehme das sehr ernst und gehe nicht davon aus, dass du deine Probleme alle allein löst.
Zu meiner Verblüffung fing er an zu lachen.
»Hören Sie, die Liche sind nicht Cora unterstellt«, warf Jane ein, trat an meine Seite und machte einen kleinen unbeholfenen Knicks vor Christian. »Wir sind eine Gewerkschaft, verstehen Sie? Eigentlich habe ich die Befehlsgewalt über die Liche … «
Alec, bist du verrückt geworden?
»Oh, um Himmels willen!«, rief Eleanor, die sich einen Weg durch die Menge der langsam zurückweichenden Liche bahnte. Sie bedachte Alec mit einem giftigen Blick, bevor sie die anderen Vampire musterte.
Nein, ich amüsiere mich nur.
»Aber wir sind eine Kooperative«, fuhr Jane fort, »die nicht wie eine Diktatur funktioniert, sondern wie eine selbstregulierende Gemeinschaft. Ich heiße übrigens Jane.«
Warum? Weil ich erwarte, dass du mir den Respekt erweist, der mir als deiner Lebenspartnerin gebührt? , fragte ich aufgebracht und hätte Alec am liebsten geschlagen.
Nein, dafür bin ich unendlich dankbar, mi querida.
Christian machte eine Verbeugung vor Jane, bevor er sich Eleanor zuwendete. »Und Sie sind?«
»Sie ist meine Auserwählte«, sagte Alec, nachdem er auf meine wütenden Blicke hin aufgehört hatte zu lachen, ergriff meine Hand und drückte einen Kuss auf meine Finger.
Christian zog eine Augenbraue hoch. Die anderen Vampire machten empörte Gesichter. »Du hast auch zwei?«
»Ja. Eleanor war meine erste Auserwählte und wurde vor sechshundert Jahren von Kristoffs erster Frau getötet. Corazon ist ihre Reinkarnation und daher ist sie nun meine richtige Auserwählte.«
»Wissen Sie«, sagte Eleanor zu dem Vampir, der ihr am nächsten war und den alle den Boten nannten, »ich bin es allmählich leid, wie ein Wegwerfartikel behandelt zu werden.«
Der Vampir starrte sie sprachlos an.
»Sie sind nicht zufällig an mir interessiert?«, fragte sie.
»Äh … «
»Jetzt reicht es mir aber wirklich!«, sagte Eleanor und schubste den Vampir zur Seite. »Ich habe inzwischen so viel Zurückweisung erfahren, wie eine Frau in ihrem ganzen Leben nicht erfahren sollte. Schickt mich zurück in die Unterwelt! Sofort! Ihr könnt mich alle mal – ich will nur noch zurück zu meinem hübschen kleinen Haus, meinem Garten und meinem Freund mit gewissen Vorzügen, der mich nie zurückweist.«
»Äh … « Weißt du, wie man jemanden in die Unterwelt befördert? , fragte ich Alec.
Ja, indem man denjenigen tötet.
Ich sah Eleanor mit großen Augen an, die wutschnaubend vor uns stand. »Öh … « Gibt es denn keine andere Möglichkeit?
Doch.
»Und?«, fragte Eleanor ungeduldig.
Ich sah Alec an. Er sah mich an. Und? , fragte auch ich.
Und was? Willst du etwa andeuten, dass ich mich darum kümmern soll, statt dir die Lösung des Problems zu überlassen, wie es dir eigentlich lieber ist?
Ich stieß ihm den Ellbogen in die Seite. »Du bist unglaublich witzig! Aber krieg dich wieder ein, ja? Du weißt ganz genau, was ich meine.«
Er lachte abermals und legte einen Arm um mich. »Steht deine Auserwählte vielleicht für eine Loslösungszeremonie zur Verfügung?«, fragte er den Ratsvorsitzenden.
Christian musterte Eleanor mit geschürzten Lippen. »Ich bin sicher, dass sie es gern tun würde, obwohl sie eine solche Zeremonie noch nie mit Lebenden durchgeführt hat. Aber
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