Ein Vampir liebt auch zweimal (German Edition)
Möbel?«
»Ein Dämonenfürst zum Beispiel«, entgegnete Kristoff.
»An irgendetwas muss ich meine Überzeugungstechniken schließlich trainieren«, hörte Alec Sally sagen, als er begann, eine Tür nach der anderen zu öffnen, um Cora zu finden.
»Sally, wirklich, ich muss darauf bestehen, dass du mich loslässt. Was wird meine Urgroßmutter dazu sagen?«, protestierte Diamond.
»Stell dich nicht so an«, wies Sally sie zurecht. »Wo ist deine Abenteuerlust geblieben? Und dein Mumm? Und deine Neugier auf die dunklen Seiten des Lebens?«
Bist du verletzt, Auserwählte?
Nein, aber du musst weg von hier, Alec. Sally ist böse! Sie arbeitet mit Bael zusammen und sie hat die Vampire angerufen, um ihnen zu sagen, dass du hier auftauchen wirst, und als wäre das nicht schon schlimm genug, hat sie irgendetwas mit Ulfurs Pferd angestellt, sodass es kein Geist mehr ist und sich nicht mehr unsichtbar machen kann.
»Das ist alles auf der anderen Seite geblieben«, raunzte Diamond.
Alec riss eine Flügeltür auf, die in einen großen Ballsaal führte, der einstmals der ganze Stolz eines großbürgerlichen Herzens gewesen sein musste. Nun glich er jedoch einem Schlachtfeld. Die Enden der schwarzen, schimmeligen Parkettdielen ragten in die Höhe, als würde der Boden gegen sein gottloses Dasein aufbegehren. Die Wände waren ebenfalls verfärbt und fleckig, die einst hübsche gemusterte Samttapete hing in Fetzen herunter und der kaputte, verbogene Kronleuchter, der von der Decke baumelte, war fast bis zum Boden abgesackt. Doch es waren die Vorgänge am anderen Ende des Saals, die Alecs Aufmerksamkeit in Anspruch nahmen. Zwei Männer kauerten hinter einem umgekippten ramponierten Sofa, dessen hölzerne Krallenfüße ins Leere griffen, während davor ein wutschnaubendes Pferd mit den Hufen scharrte. Es beschützte offensichtlich die beiden Personen, die hinter ihm standen.
»Alec!«, rief Cora, dann schlug sie die Hände vor den Mund. Oh Gott, tut mir leid! Jetzt habe ich dich verraten.
Die beiden Männer – der Bote Julian und ein Dunkler, den Alec nicht kannte – drehten sich zu ihm um.
»Schon gut, Liebes«, sagte Alec und marschierte auf die zwei zu, die sich hastig, aber mit einem wachsamen Auge auf Ragnor erhoben. »Wir haben nichts von ihnen zu befürchten. Sie sind diejenigen, die sich Sorgen machen sollten.«
»Willst du uns etwa drohen, Alec Darwin?«, fragte der Bote.
»Ihr habt meine Auserwählte«, erwiderte er, und der Gedanke, dass sie jemand auch nur angerührt hatte, machte ihn so zornig wie niemals etwas zuvor.
Alec, mir geht es gut. Sie haben mir nichts getan. Sie haben sich nicht einmal in unsere Nähe gewagt, seit Sally Ragnor verändert hat.
Sie wollten dich mitnehmen. Dafür werden sie sterben.
»Das kann nicht dein Ernst sein!«, rief Cora, kam hinter dem Pferd hervor und lief ihm entgegen. »Es ist eigentlich nicht ihre Schuld. Na ja, zum Teil schon, aber im Grunde ist Sally an allem schuld, denn wir wären nicht hier, wenn Sally ihnen nicht gesagt hätte, dass du hier auftauchen wirst.«
»Habt ihr gerade schlecht über mich geredet?« Sally betrat mit Diamond im Schlepptau den Saal. »Das will ich hoffen, denn wie kann man ein guter Dämonenfürst sein, wenn nicht überall schlecht über einen geredet wird? – Oh, gut, du hast die Dunklen gefunden, Alec.«
»Zermalm sie!«, rief Cora wütend und zeigte auf Sally. »Sie ist durch und durch böse!«
Ich soll sie zermalmen?
»Oh, durch und durch ganz gewiss nicht«, wendete Sally kichernd ein. »Ich sagte doch, ich bin ab und zu mal ein bisschen ungezogen, aber nicht richtig böse.«
Kannst du das etwa nicht?
»Ungezogen ist sie allerdings«, bemerkte Diamond und sah Sally durchdringend an. »Aber ich wette, du wirst von Uroma Disin einiges zu hören bekommen, weil du mich hierhergeschleift hast. Du weißt, wie sie ist.«
Bedaure.
Sally erschauderte und das Lächeln schwand aus ihrem Gesicht. »Du musst es ihr ja nicht unbedingt auf die Nase binden.«
So ein Ärger! Dabei klang es so dramatisch.
Alec wendete sich dem Boten zu und zog Cora mit einer schnellen Bewegung hinter sich. »Du wirst mir jetzt sagen, was du zu sagen hast, Julian, und dann werde ich dich vernichten.«
»Alec … « Kristoff stellte sich seufzend zwischen die beiden Männer. »Das kannst du nicht tun.«
»Nein, wirklich nicht«, pflichtete Cora ihm bei, versetzte Alec einen Stoß und stellte sich neben ihn.
Er legte einen Arm um sie und zog sie an sich. Er
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