Ein Vampir liebt auch zweimal (German Edition)
sonderbarerweise gar nicht. Sie musterte mich prüfend und um ihre Mundwinkel spielte ein kleines Lächeln. »Gehe ich recht in der Annahme, dass dein kleines Herz seine Meinung geändert hat?«
Ich sah ihr in die Augen und ließ sie erkennen, wie zornig ich war. »Ich habe kein Herz mehr.«
»Also gut.« Sally nickte mir zu, und während ich an ihre Seite trat, wendete sie sich Eleanor zu.
Es würde meine letzte Tat sein, das wusste ich. Aber ich würde in aller Rechtschaffenheit sterben, indem ich Rache für Alecs Tod übte … Ein Schluchzer drohte meine Kehle zuzuschnüren und ich schluckte ihn hinunter, um mich auf die Frau zu konzentrieren, die vor mir stand. Ich hatte keine Zeit, um Alec und den Verlust unserer gemeinsamen Zukunft zu trauern – ich musste tun, was getan werden musste, und dann würde ich mich von Baels Energie vernichten lassen.
»Was soll das? Was hast du vor?«, fragte Eleanor argwöhnisch und schaute nervös zu Jane, die in Richtung Tür zurückwich. »Du wirst doch nicht … nein, das kannst du nicht. Jane, sie hat doch nicht die Macht, die Frau zu benutzen, oder?«
Sally grinste von einem Ohr zum anderen.
»Sie ist ein Dämonenfürst«, stieß Jane hervor. »Sie kann alles tun, was sie will. Ich glaube, ich höre einige Gewerkschaftsmitglieder rufen. Ich gehe besser mal nachsehen, was sie … «
Sie war schneller zur Tür hinaus, als Eleanor gucken konnte.
»Eine kluge Frau, diese Jane. Ich habe sie immer gemocht. Sie ist auch so fürsorglich. Und sie kann wahnsinnig gut mit Lichen umgehen«, sagte Sally zu mir. »Sie hat eine Engelsgeduld mit ihnen.«
»Ein Dämonenfürst? Oh … « Eleanor wurde plötzlich ganz klein. »Ich … äh … Nichts für ungut! Ich wollte dich nicht beleidigen. Es ist nur so, dass sie mir meine Seele und meinen Dunklen gestohlen hat.« Sie zeigte auf mich.
Sally musterte mich erstaunt. »Du liebe Zeit, ich hatte keine Ahnung, was alles in dir steckt. Hast du ihr auch mit unsagbaren Qualen gedroht?«
Ich starrte Eleanor an und brachte kein Wort heraus, weil mir der Schmerz die Kehle zuschnürte. Mir brannten Tränen in den Augen, doch ich hielt sie zurück, denn ich wollte Eleanors Gesicht sehen, wenn sie begriff, dass ich bereit war, mein Leben für ihre Vernichtung zu geben.
Sally fasste mich an der Schulter. »Lasst uns lieber anfangen, bevor die Gemüter sich zu sehr erhitzen. Würdet ihr drei euch bitte die Hände reichen?«
Eleanor wich mit weit aufgerissenen Augen zurück. »Jane braucht mich bestimmt. Ich habe versprochen, ihr zu helfen … Was zum Teufel?«
Eleanor konnte sich plötzlich nicht mehr rühren, nachdem Sally eine Handbewegung in ihre Richtung gemacht hatte. Ich vermutete, dass es sich um einen Fixierungszauber handelte, wie sie ihn auch schon gegen mich angewendet hatte. Ich streckte automatisch meine mentalen Fühler nach Alec aus, um ihn zu fragen, ob ich richtig lag, und mein innerer Teufel brach vor Schmerz zusammen, als mir klar wurde, dass ich nie wieder spüren würde, wie sein Bewusstsein mit meinem in Kontakt trat.
Nie wieder ist eine verdammt lange Zeit, hörte ich ihn plötzlich flüstern.
»Hör mal, ich habe ein paar Dinge gesagt, die wahrscheinlich ziemlich unklug waren, aber angesichts der Situation ist das doch verständlich«, sagte Eleanor zu ihrer Rechtfertigung und versuchte vergeblich, ihre Beine zu bewegen. »Was um alles in der Welt hast du mir angetan?«
Diamond ergriff meine Hand, als ich mich zur Seite drehte, um nach Alec zu sehen.
»Du liebe Zeit! Und ich dachte, du hättest so viel Potenzial«, sagte Sally und schnalzte abschätzig mit der Zunge. »Dabei hast du nicht einmal Ahnung von so etwas Banalem wie einem Fixierungszauber … Jammerschade! Du hättest es weit bringen können.«
Ich beachtete Sally nicht weiter und beobachtete stattdessen aufmerksam, was am anderen Ende des Ballsaals vor sich ging. Kristoff hielt Pia in seinen Armen, die sich die Seele aus dem Leib weinte. Hinter ihnen standen die beiden Vampire und schienen sich miteinander zu beraten. Alecs Körper lag zusammengesackt an der Wand, der Kopf war sonderbar verdreht und überall war Blut. Es hatte sein Hemd und seine Jacke durchtränkt und bildete rings um ihn eine große Lache.
Alec?, fragte ich, dabei war ich fast davon überzeugt, dass ich mir seine Stimme aus lauter Verzweiflung nur eingebildet hatte.
»Okay, ich bin bereit zuzugeben, dass ich Fehler gemacht habe, nur ein paar ganz kleine, und einer davon war, dass
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