Ein Vampir liebt auch zweimal (German Edition)
Eleanor. »Sie führt etwas gegen mich im Schilde!«
»Oh, bitte.« Es kann gut sein, dass ich ein wenig knurrte, als ich verächtlich die Lippen schürzte. Die beiden Vampire vom Mährischen Rat kamen jedenfalls mit einem Ausdruck in den Augen auf mich zu, der nichts Gutes verhieß.
»Ich glaube, ich kann dich nicht leiden«, sagte Diamond zu Eleanor, der förmlich die Gesichtszüge entgleisten.
»Was ist mit denen?«, fragte ich Sally und zeigte auf die beiden Vampire. »Kann ich die auch beseitigen?«
»Ich liiiebe es, wenn jemand so denkt wie ich!«, rief Sally und klatschte vor Begeisterung in die Hände. »Gibt es sonst noch jemanden, den du gern vernichten würdest?«
Die beiden Vampire erstarrten und schauten mit großen Augen von mir zu Sally.
Auserwählte …
Ich weiß, ich weiß. Das ist keine Lösung. Aber ein ziemlich verlockender Gedanke, wie du zugeben musst. Schlaf weiter – oder was immer du tust, um deinen zerfledderten Körper wieder in Ordnung zu bringen.
»Ja, aber das lasse ich wohl besser«, sagte ich seufzend und bedachte die beiden Vampire mit einem vielsagenden Blick.
Sally schüttelte den Kopf. »Du hast einfach keinen Biss. Du wirst nie ein Dämonenfürst, wenn du solche interessanten Ideen nicht durchziehst.«
»Ich will gar kein Dämonenfürst werden«, stellte ich klar, doch als sich die Vampire wieder in Bewegung setzten, fügte ich rasch hinzu: »Aber ich will die beiden auch nicht hierhaben. Kannst du sie wegschaffen?«
»Natürlich«, sagte Sally, schenkte den beiden ein strahlendes Lächeln und rief nach Sable.
»Moment mal … «, sagte einer der Vampire, als Sable auftauchte und sich vor Sally verbeugte. »Von dir wollen wir doch gar nichts, Auserwählte. Uns interessiert nur dein Dunkler.«
»Cora?«, fragte Sally mit einem Nicken in Richtung der Vampire. »Tod oder nur ein kleiner Ortswechsel? Aber bitte entscheide dich nicht für Letzteres, dann schmollt Sable nämlich immer.«
Ich zögerte einen Moment. »Schaff sie nur von hier weg.«
»Ihr wisst nicht, wer wir sind … «, begann der Erste zu protestieren, doch da packte ihn der Dämon auch schon am Hals. Der zweite Vampir schrie auf, als Sable die beiden durch den Riss im Vorhang zwischen den Welten warf und sie damit vermutlich aus dem Abaddon hinausbeförderte.
»Gut gemacht, auch wenn ich mich jetzt mit einem verdrießlichen Zorndämon herumschlagen muss«, sagte Sally. »Ich habe schon immer gesagt, dass es die beste Strategie ist, so wenig Zeugen wie möglich zu haben, wenn man Böses tut. So, und nun zu deinem früheren Ich … « Sie wies mit dem Kopf auf Eleanor und sah mich fragend an. »Töten, fortschaffen oder verbannen?«
»Jetzt reicht’s mir aber!«, rief Eleanor und versuchte, sich von dem Fixierungszauber zu befreien. »Ich habe endgültig die Nase voll! Lass mich auf der Stelle frei, damit ich zurück in die Höhle zu Jane kann!«
»Könnte sie auch wieder zurück in die Unterwelt?«, fragte ich Sally.
»Na klar, allerdings braucht man dazu einen Beschwörer und wir haben keinen. Die einzige andere Möglichkeit ist, sie zu töten, und so etwas kann ich natürlich nicht machen. Ich bin jemand, der zupackt, und ich würde mir dabei total die Nägel ruinieren, aber du könntest es tun.«
»Was?«, schrie Eleanor. »Ermutige sie doch nicht noch!«
Alec?
Nein, mi corazón. Du willst deine Seele doch nicht mit ihrem Tod beflecken.
Ich seufzte abermals. »Wir schicken sie zurück in die Höhle. Soll Jane sich mit ihr befassen.«
»Ich protestiere gegen diese rücksichtslose … Moment, ihr schickt mich zurück zu Jane?«
»Bist du damit einverstanden, an ihre Gewerkschaft gebunden zu werden?«, fragte Sally.
»Oh ja!«, entgegnete Eleanor, während Sally bereits einen Befehl bellte und Sable zum dritten Mal auftauchte. »Du willst mich nicht dafür bestrafen, dass ich Alec töten wollte?«, fragte sie verdutzt.
»Ich habe nicht vergessen, was du getan hast«, entgegnete ich und hoffte, dass sie in meinen Augen sah, wie groß meine Wut auf sie war. »Aber wir werden unsere Differenzen später bereinigen. Erst müssen wir uns um dringendere Angelegenheiten kümmern.«
Auf Eleanors Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. »Ich kann gar nicht glauben, dass du so … «, begann sie, aber da wurde sie bereits durch den Riss gezerrt.
»Ich kann nur hoffen, dass sie mich ›großzügig‹ nennen wollte und nicht ›naiv‹ … «, sagte ich leise.
»Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich
Weitere Kostenlose Bücher