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Ein Vampir und Gentleman: Argeneau Vampir 7

Ein Vampir und Gentleman: Argeneau Vampir 7

Titel: Ein Vampir und Gentleman: Argeneau Vampir 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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war ihr einfach lieber, sich an ihn zu wenden.
    Vermutlich war es eine Mischung aus beidem. Diese Erkenntnis genügte, um einen plötzlichen Widerwillen aufkommen zu lassen, ihm Fragen zu stellen, die sie betrafen. Andererseits wurde es von Stunde zu Stunde offensichtlicher, dass sie zwar seit fünf Jahren eine Vampirin war, aber so gut wie gar nichts darüber wusste, was sie tun konnte und tun durfte und was ihr untersagt war. Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass es Gesetze für Vampire gab? Nein, es ging gar nicht anders. Sie musste Fragen stellen, und wenn, dann würde Victor derjenige sein, der ihr die Antworten darauf gab.
    Als Erstes würde sie ihn wegen der Särge fragen und sich dann nach und nach den anderen Themen zuwenden, so beispielsweise dieser Fähigkeit, in den Geist anderer Leute einzudringen. Die Unterhaltung zwischen Allessandro und Harper hatte sie neugierig gemacht, und sie wollte erfahren, ob sie auch Gedanken lesen und den Verstand anderer Menschen kontrollieren konnte, wie es Edward anscheinend mit Mabel machte.
    Mabel hatte gleich nach Elvis Wandlung darauf bestanden, sie solle versuchen, die Gedanken anderer zu lesen. Immerhin schien Dracula das zu können, doch sie hatte sich vergeblich bemüht und war zu der Ansicht gelangt, dass nur er als der König der Vampire diese Fähigkeit besaß. Aber wenn Edward auch dazu in der Lage war, dann hatte sie sich womöglich nur nicht genug Mühe gegeben.
    Mabel hatte auch die Idee geäußert, nach Transsylvanien zu reisen und Dracula zu suchen, auch wenn der bestimmt anders hieß. Sie hatte sich richtiggehend auf das Thema Vampire gestürzt, allerdings war sie ja auch nicht gewandelt worden.
    Jedoch hatte sie gewandelt werden wollen und sogar Elvi gebeten, das mit ihr zu machen, damit sie beide als Vampire weiterexistieren konnten. Aber so oft Elvi sie auch biss und so viel von ihrem Blut sie trank, Mabel wandelte sich einfach nicht. Schließlich bestand Elvi darauf, diesen Versuchen ein Ende zu setzen, da ihre Freundin sonst fast an Blutmangel gestorben wäre.
    Sie war froh über diese Entscheidung, da Mabel ihr vor zwei Jahren gestanden hatte, erleichtert darüber gewesen zu sein, dass es nicht geklappt hatte. Nachdem sie gesehen hatte, worauf Elvi verzichten musste - Essen, Wein, ihren Garten bei Tageslicht, Ausflüge an den Strand, Grillpartys und noch viel mehr -, war ihr klar geworden, dass es eigentlich gar keine so tolle Sache war. Von diesen Dingen abgesehen wurde Elvi seit ihrer Wandlung mit einer Fülle von rechtlichen Problemen konfrontiert, allein hinsichtlich der verschiedenen Ausweispapiere. Führerschein, Personalausweis und Krankenversicherungskarte mussten von Zeit zu Zeit verlängert werden, aber ihre Papiere waren seit nunmehr drei Jahren abgelaufen. Und eine Verlängerung konnte sie vergessen.
    Überall stand, dass sie zweiundsechzig war, doch danach sah sie nicht aus, und genau darin lag das Problem. Zum Glück benötigte sie keine Krankenversicherungskarte, doch ohne gültigen Ausweis konnte sie von Reisen nur noch träumen. Den Führerschein hätte sie verlängern lassen können, weil sich das hier in der Stadt erledigen ließ, wo niemand sich daran störte, dass sie wesentlich jünger aussah. Aber sie sah keinen Sinn darin, sich die Mühe zu machen und ihn verlängern zu lassen. Fast jede Ecke von Port Henry ließ sich zu Fuß erreichen, und wenn sie den Wagen für ihre Einkäufe benötigte, bereiteten Teddy und Barney ihr deswegen keine Schwierigkeiten. Und davon abgesehen war es nicht nötig, den Wagen zu nehmen.
    Das Risiko war ihr auch zu groß, dass ein Polizist sie stoppte, der nicht aus der Stadt war, denn der hätte ihr kein Wort geglaubt. Im Prinzip war sie damit in Port Henry gefangen. Aber jetzt waren Victor und die anderen hier, und sie überlegte, wie die wohl mit diesen Problemen umgingen. Wie alt jeder von ihnen war, wusste sie nicht, doch ein gewisser förmlicher Tonfall legte den Schluss nahe, dass sie noch älter waren als sie selbst.
    Ausgenommen DJ, dachte sie und musste lächeln, wenn sie daran dachte, wie er den ganzen Abend über mit Mabel geflirtet hatte. Elvis Freundin hatte so viel Aufmerksamkeit aus dem Gleichgewicht gebracht, und sie reagierte darauf mit der Fassade der ungeduldigen, gereizten alten Dame. Jedoch wusste Elvi, dass sie sich trotz der äußerlichen Verlegenheit insgeheim sehr geschmeichelt fühlte. Man sah Mabel ihr Alter an, doch sie war noch immer attraktiv, und Elvi fragte sich, ob

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