Ein Vampir und Gentleman: Argeneau Vampir 7
ihm eine Fülle von Gedanken durch den Kopf gegangen war, vor allem der, dass DJ seiner Lebensgefährtin begegnet war.
„Ich weiß”, pflichtete DJ ihm bei und fügte ernst hinzu: „Ich werde versuchen, mich davon nicht beeinflussen zu lassen.”
„Gut”, murmelte Victor, wusste aber, solch ein Unterfangen war zum Scheitern verurteilt. Er hatte selbst einmal eine Lebensgefährtin gehabt. Er wusste, welche Wirkung sie auf ihn hatte. DJ würde für ihn völlig nutzlos sein, da er seine Gedanken nicht wieder von dieser Frau lösen konnte, die immerhin seine Zukunft in ihren Händen hielt - eine Zukunft, aus der Großes hervorgehen, die aber ebenso gut zerschmettert werden konnte. Seufzend verdrängte er den Neid, der an ihm nagte, zog den anderen Schuh aus und stand wieder auf, um das Licht auszumachen.
„Gute Nacht, Victor”, sagte DJ, als das Zimmer erneut in Dunkelheit gehüllt war.
„Gute Nacht”, erwiderte er leise und fühlte sich mit einem Mal entsetzlich müde.
Elvi wachte erst spät auf. Vermutlich hatte das mit dem Alkohol zu tun, was auch den trockenen Mund erklärte. Sie taumelte schlaftrunken ins Badezimmer und putzte sich die Zähne, dann duschte sie, zog Jeans und T-Shirt an und ging zur Tür, da sie Hunger verspürte. Auf Blut und auf anderes. Vielleicht würde sie den Käsekuchen essen, bis zu dem sie sich in der letzten Nacht nicht mehr hatte vorarbeiten können. Oder die Eiscreme. Oder Frühstücksspeck, überlegte sie, als sie im Flur stand und schnupperte, welcher Duft ihr dort entgegenkam. Eindeutig Frühstücksspeck. Käsekuchen rutschte auf ihrer Liste der Speisen, die sie unbedingt probieren musste, mit einem Mal auf einen der unteren Plätze. Zum Frühstück wäre der einfach viel zu süß gewesen, auch wenn es eigentlich längst sieben Uhr am Abend war. Der köstliche Duft, der mit ihrem Geruchssinn spielte, konnte sie nicht auf das Bild vorbereiten, das sie zu sehen bekam, als sie die Küche betrat.
Victor stand vor dem Herd, darauf eine Pfanne, in der Speck brutzelte. Harper hielt sich neben ihm auf und kümmerte sich um den Toaster, während Allessandro soeben den Deckel der Kaffeemaschine zuklappte und das Gerät einschaltete. Edward presste unterdessen Orangen aus.
„Guten Morgen”, sagte sie gut gelaunt und musste darüber grinsen, dass so viele Männer mit solchem Eifer in ihrer Küche werkelten. Pedro war im Restaurant der Koch, aber Elvis Ehe war vom eher altmodischen Schlag gewesen, ihr Mann ging morgens zur Arbeit und rührte in der Küche nie einen Finger, Das hier war.... außergewöhnlich.
Alle vier drehten sich gleichzeitig zu ihr um. Sie lächelten ebenfalls und antworteten im Chor: „Guten Morgen.”
Als sie dann auch noch sah, dass Victor Mabels Schürze trug, konnte sie kaum noch ernst bleiben. „Wie kann ich mich nützlich machen?”
„Gar nicht. Wir haben hier alles im Griff, erwiderte Victor, stellte den Herd aus, nahm einen Topflappen und öffnete die Klappe, um den Blick auf zwei Schüsseln im Backofen freizugeben. In einer hielt er Rührei warm, in der anderen kleine Kartoffelpuffer. Dann warf er ihr einen Blick zu und sagte: „Setzen Sie sich.”
Sie zögerte kurz, dann widersetzte sie sich der Aufforderung und durchquerte die Küche in Richtung Kühlschrank.
„Was brauchen Sie denn? Ich kann es Ihnen bestimmt bringen”, bot sich Allessandro an und kam ihr entgegen, doch sie hatte bereits die Kühlschranktür geöffnet und nahm einen Blutbeutel heraus. Normalerweise bewahrte sie immer ein paar Beutel in ihrem Zimmer auf, aber nach der letzten Nacht hatte sie vergessen, einen Vorrat mitzunehmen.
„Oh.” Allessandro machte ihr sogleich Platz, stellte sich dabei jedoch unwissentlich vor das Regalbrett mit den Kaffeebechern.
„Ich brauche einen Becher”, sagte sie entschuldigend und ein wenig lispelnd, da ihre Fangzähne beim Anblick des Beutels prompt ausgefahren waren.
Anstatt ihr aus dem Weg zu gehen, griff er ins Regal und reichte ihr eine Tasse.
Bevor sie die jedoch annehmen konnte, sagte Victor: „Wenn Sie so trinken, dauert das viel zu lange. Bis dahin ist Ihr Frühstück kalt. Allessandro, zeig ihr, wie man aus dem Beutel trinkt.”
„Aus dem Beutel?”, gab sie skeptisch zurück und sah, dass Victor Rührei und Kartoffelpuffer auf einem Teller serviert hatte und nun noch den Speck aus der Pfanne dazulegte.
„Wissen Sie nicht, wie man aus dem Beutel trinkt?”, wunderte sich Harper, der die Toastscheiben zum Tisch
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