Ein Vampir zum Vernaschen: Argeneau Vampir 3
War das alles nur ein Traum gewesen?, fragte sie sich verwirrt.
Ihr Blick fiel auf den Boden vor dem kleinen Kühlschrank, und die Zunge blieb ihr am Gaumen kleben. Offensichtlich hatte jemand versucht, das Blut wegzuwischen, und den größten Teil des Flecks entfernen können, aber es war immer noch schwach zu sehen . Sie drehte sich wieder zu Lucern um und zog die Decke weg. So etwas wie ein Schluchzen entrang sich ihrer Kehle, als sie feststellte, dass seine Brust geheilt war. Gleichermaßen erleichtert wie erstaunt fuhr sie mit den Fingerspitzen vorsichtig über die heile Haut dort, dann schloss sie die Augen und versuchte, ihr heftig schlagendes Herz zu beruhigen. Er war am Leben!
Eine warme Hand schloss sich um ihre, und Kate öffnete die Augen wieder. Lucern war wach, er sah sie an und drückte ihre Hand. „Du hast mir das Leben gerettet”, sagte er ernst. „Danke.”
Kate wandte sich von ihm ab und schaute zum Schrank und dem leeren Boden davor. „Der Mann, der dich angegriffen hat.... ”
„Ich habe seine Erinnerung gelöscht und ihn nach Hause geschickt.”
Sie starrte ihn entsetzt an. „Ihn nach Hause geschickt? Er hat dich angegriffen!”
„Ich kann wohl kaum die Polizei anrufen und versuchen, die Situation zu erklären”, meinte Lucern. Er zuckte die Achseln, dann fügte er hinzu: „Außerdem ging es ihm nicht gut. Sein Kopf war.... nicht in Ordnung.”
„Warum hat er dich angegriffen? War er auf der Konferenz? Hat er ..,”
„Nein, er war kein Konferenzteilnehmer. Er wohnt hier in der Stadt. Seine Frau ist offensichtlich ein großer Fan von Liebesromanen. Als sie ihn verließ, wollte er irgendwem die Schuld geben. Er kam zu dem Schluss, dass alles von diesen Büchern kam, die sie las.” Er zuckte die Achseln. „Um der Sache auf den Grund zu gehen, fing er an, selbst welche zu lesen, und als er meine las, entwickelte er die fixe Idee, ich müsse ein Vampir sein. Er sah unser Foto in der Zeitung, wusste dadurch, dass ich in der Stadt war, und er kam zu dem Schluss, dass ich den Geist seiner Frau beherrschte und sie von ihm weggelockt hatte. Er bildete sich ein, wenn er mich nur vernichten könnte, würde sie wieder klar denken können und zu ihm zurückkommen.”
Kate starrte Lucern an. Ihre Gedanken überschlugen sich. Er klang so verständnisvoll!
Sie hatte sich in letzter Zeit hilflos und nutzlos gefühlt und bei dem Gedanken an die Möglichkeit, dass Lucern tot sein könnte, große Trauer verspürt mehr Trauer, als es beim Tod eines ihrer Autoren angemessen gewesen wäre. Es hatte wirklich keinen Sinn, weiter dagegen anzukämpfen. Sie wusste, dass ihre Gefühle für diesen Mann tief gingen. Sie hatte Lucern schon für brillant und begabt gehalten, bevor sie ihm je begegnet war, hatte ihn bei ihrer Ankunft in seinem Haus mürrisch und unhöflich gefunden, aber nach und nach waren andere Seiten von ihm zutage getreten, wie die Gliedmaßen und der Kopf einer Schildkröte. Sie hatte herausgefunden, dass die Seite, die er der Welt von sich zeigte, nichts weiter als eine Fassade war, ein Schild, der ihn schützen sollte. Er war klug und stark, aber er war auch voller Mitgefühl und Freundlichkeit. Jemand hätte ihn beinahe umgebracht, und dennoch konnte Luc Mitleid mit ihm empfinden. Sie hörte das Mitgefühl in seiner Stimme. Sie klang so weich und offen wie sein Gesichtsausdruck. An diesem Morgen schien der Schutzwall, mit dem er sich umgab, vollkommen verschwunden zu sein, und sie hatte keine Ahnung, warum.
Sie wünschte sich beinahe, dass es nicht so wäre. Vielleicht würde sie dann mit diesem Wust an Gefühlen fertig werden können, die in ihr aufstiegen.
„Kate?” Sie hob den Blick zu seinem Gesicht. „Wie geht es deinem Kopf?”, fragte er. „Bevor ich letzte Nacht das Bewusstsein verlor, sah ich gerade noch, wie du gegen die Kleiderstange gekracht bist.”
„Mein Kopf ist in einem ziemlich schlechtem Zustand”, verkündete sie ernsthaft.
Er sah sie besorgt an. „Ja?” Er setzte sich auf und führ mit den Fingern über ihren Hinterkopf. „Ich hab ihn mir letzte Nacht angesehen, aber es war keine große Beule. Ich dachte.... ” Er brach ab, als sie die Hand an seine Brust legte, wo der Pflock eingedrungen war. Das Bettzeug fiel auf seine Taille herunter und sie konnte viel von seiner Haut sehen.
Er sah aus, als wäre er in Ordnung. Dennoch, Kate wusste, er würde das Blut ersetzen müssen, das sein Körper zum Regenerieren gebraucht hatte. Sie würde auch die
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