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Ein verboterner Kuss

Titel: Ein verboterner Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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lassen?“
    „Natürlich nicht!“
    „Meinen Sie das im Emst, Mylord?“ Sie sah ihm an, dass dem so war. Wieder begannen ihre Tränen zu fließen, und sie wollte sich ihm vor Dankbarkeit erneut zu Füßen werfen. Aber er packte sie an den Armen und hielt sie davon ab.
    „Lassen Sie meine Mutter in Ruhe! “ Eine kleine flachsblonde Furie stürzte aus dem Gebüsch und begann, Dominic mit den Fäusten zu bearbeiten. „Ich bin es, den Sie haben wollen, nicht meine Mutter!“, brüllte Billy Finn.
    Unterernährte Zehnjährige waren ziemlich leicht zu bändigen. Dominic hielt ihn an den Handgelenken ein Stück von sich weg, damit Billy ihn nicht mehr treten konnte. „Steh endlich still! donnerte Dominic. Billy stand still. Aller Kampfesmut hatte ihn auf einmal verlassen. Dominic ließ ihn los.
    Billy warf seiner Mutter einen besorgten Blick zu, dann straffte er sich und sah Dominic in die Augen. „Sie wollen mich, nicht meine Mutter. Nehmen Sie mich mit, aber tun Sie meiner Mam und den Kleinen nichts.“
    „Ich habe nicht vor, irgendjemandem etwas zu tun“, versicherte Dominic ihm ruhig. „Ich war nur neugierig, warum du den Fisch fallen gelassen und weggerannt bist, als ich dich gerufen habe.“
    Billy gab sich einen Ruck. „Jawohl, ich habe den Fisch aus  dem Teich geangelt. Mutter hat nicht gewusst, dass ich so etwas tue.“
    „Ich will doch gar kein Geständnis, du kleiner Dummkopf“, meinte Dominic gereizt. „Also hör auf so zu tun, als wollte ich dich in Ketten abführen.“
    Billy bedachte ihn mit einem mürrischen, skeptischen Blick aus Augen, die viel zu alt wirkten für einen kleinen Jungen. „Der alte Lord hat meinen Dad wegen eines Fisches festnehmen lassen - und zwar in Ketten. Warum sollte das bei Ihnen anders sein?“
    Seine Mutter packte ihn am Arm. „Sprich nicht so mit Seiner Lordschaft, Billy.“ Sie sah Dominic ängstlich an. „Er wollte nicht unverschämt sein, Mylord.“
    Dominic wandte sich stirnrunzelnd an Billy. „Dein Vater ist wegen eines Fisches verhaftet worden?“
    „Jawohl. Allerdings wurde er nicht gehängt, sondern deportiert. Nach New South Wales, ans andere Ende der Welt.“ „Wegen eines Fisches? Hat er ihn verkauft?“
    Billy wirkte gekränkt. „Natürlich nicht. So etwas hätte er nie getan!“
    Seine Mutter meldete sich hastig zu Wort. „Nein, das war vor zwei Jahren, Mylord. Wir waren ... es war ein schlechtes Jahr. Will hatte keine Arbeit, und die Kleinen waren hungrig. Mein Will kann es nicht mit anhören, wenn die Kleinen vor Hunger weinen ..."
    „Will, so heißt mein Dad“, erklärte Billy. „Dad ging also zum Angeln. Mr Eades hat ihn dabei erwischt, und danach haben wir ihn nie wieder gesehen.“ Er straffte die Schultern -wie nur ein Kind es konnte, das so viel Verantwortung aufgebürdet bekommen hatte wie ein erwachsener Mann. „Ich kümmere mich jetzt um meine Mutter und die Kleinen.“
    Und das stimmte tatsächlich, wie Dominic klar wurde. Das erklärte, warum der kleine Billy Finn überall zu sein schien, allen vor den Füßen herumlief und jede Aufgabe annahm, die er finden konnte. „Nun, jetzt hast du richtige Arbeit, daher besteht keine Gefahr, dass jemand von euch hungern muss.“ Billy hob abrupt den Kopf. „Eine richtige Arbeit?“
    „Ja, hm ...“ Dominic suchte nach einer passenden Stellenbeschreibung. „Als Generalfaktotum oben auf dem Schloss.
    Und, ach ja, als stellvertretender Aufseher über die Fischerei.“ Er gab Billys Mutter den Fisch und wischte sich die Hände an seinem Taschentuch ab. „Diese Stellung berechtigt dich dazu - für euren eigenen Verbrauch - Fische aus allen Teichen und Bächen des Besitzes zu angeln.“
    Billys Mutter trat einen Schritt nach vorn und fing wieder an zu weinen. Dominic wich hastig zurück, damit sie sich ihm nicht zum dritten Mal zu Füßen werfen konnte. „So, und jetzt nimmst du für deine Mutter den Fisch aus, Billy, und danach bringst du Sheba zurück zum Schloss. Wenn ich aus Ludlow zurückkehre, will ich sie blitzblank sehen!“ Er wandte sich zum Gehen.
    Billy und seine Mutter folgten ihm. „General... was?“, fragte Billy.
    „Faktotum. Das bedeutet, dass du alle möglichen Tätigkeiten verrichten wirst.“ Er stieg in den Sattel. „Wie ein Lakai, nur viel ... bedeutender.“
    Billy strahlte. „Besser als ein Lakai also? Und bekomme ich auch eine Uniform?“
    Sein Blick war so aufgeregt und so hoffnungsvoll, dass Dominic es einfach nicht übers Herz brachte, den kleinen Schlingel

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