Ein verboterner Kuss
zu enttäuschen. „Ja, du erhältst eine Uniform.“ So viel dazu, sich nicht zu sehr für diesen verdammten Besitz zu engagieren.
„Und werde ich auch ...“
„Belästige Seine Lordschaft nicht mit so vielen Fragen, Billy“ , unterbrach ihn seine Mutter, wofür Dominic ihr äußerst dankbar war. Sie umklammerte mit den Händen seinen Stiefel - was hatte diese Frau bloß mit Stiefeln? - und sagte: „Vielen Dank, Mylord. Ich bitte Sie um Vergebung, weil ich Sie vorher beleidigt habe. Ich hätte wissen müssen, dass die Dame uns Glück bringen wird.“ Sie lächelte ihn selig an. „Ich habe sie neulich Morgen nämlich gesehen. Sie hat ein wunderschönes Lächeln. Wie die Morgenröte nach einer langen, dunklen Nacht. So ein Lächeln kann nur Gutes verheißen.“ Tränen tropften auf seinen Stiefel.
„Ja, ja, das glaube ich auch“, murmelte Dominic und trieb sein Pferd an. „Ich muss jetzt aber los. Ich habe einen Termin in Ludlow.“
Er ritt davon, während die beiden ihm noch etwas hinterherriefen. Aber er blieb nicht stehen - er hatte nicht vor, sich noch einmal ihrem Dank auszusetzen. Sein Stiefel war schon nass genug!
Er war bereits eine gute Meile geritten, als er seine Geschwindigkeit verlangsamte, um einen Bach zu durchqueren. Ein Platschen an seiner Seite verriet ihm, dass Sheba ihm gefolgt war. Er fluchte. Deshalb hatten die Finns ihm also nachgerufen. Nun, jetzt war es zu spät, Sheba zurückzubringen.
„Du wirst den ganzen Weg laufen müssen“, teilte er ihr streng mit. „Auf keinen Fall werde ich ein so nasses, schmutziges Geschöpf auf dem Pferd mitnehmen!“
Sheba sah ihn herzerweichend an. Sie wedelte mit dem Schwanz und hechelte.
Seufzend hob er sie vor sich auf den Sattel. Mit etwas Glück trocknete der Schmutz, bis sie in Ludlow waren, sodass er ihn einfach abklopfen konnte.
„Ich will, dass dieser Eades gefasst wird!“ Dominic musste sich zwingen, ruhig auf seinem Stuhl sitzen zu bleiben, der auf der anderen Seite des Schreibtischs stand. Sheba döste in einer Ecke. „Ich will die besten Leute, die die Bow Street zu bieten hat. Dieser Bastard muss bestraft werden für das, was er getan hat. “
Podmore, der Anwalt, nickte bedächtig. „Also war es wirklich so, wie Sie schon befürchtet hatten. Ts, ts, das ist wirklich schockierend. Diese gefälschten Bücher - ich kann es kaum glauben. Und Sie sagen, es war überhaupt kein Personal im Schloss? Trotzdem wurden Gehälter für sie abgehoben.“ Er machte sich eine Notiz. „Veruntreuung in dieser Größenordnung - dafür wird er mit Sicherheit gehängt. Oder deportiert.“
Dominic schüttelte den Kopf. „Es gefällt mir keineswegs, bestohlen zu werden, aber das ist noch nicht das Schlimmste von Eades’Verbrechen. Während er die Erträge des Besitzes scheffelte, trieb er schwer arbeitende Pächter in den Ruin. Das habe ich überall sehen können. Er forderte überhöhte Pachten ein und zwang gute, anständige Leute, das Land aufzugeben, das sie seit Generationen ertragbringend bestellt hatten. Er steckte sich die Gehälter für nicht vorhandenes Personal und das Geld für niemals ausgeführte Reparaturarbeiten an den Hütten der Pächter in die eigene Tasche! Sie hätten nur den schändlichen Zustand mancher dieser Hütten sehen sollen -Zustände, für die ich die Schuld auf mich nehmen muss.“ Podmore warf ihm einen seltsamen Blick zu. „Sie haben tatsächlich Hütten besichtigt?“
Nur eine, aber das wollte Dominic nicht zugeben. „Das sind meine Hütten“, gab er schroff zurück. „Warum sollte ich sie mir nicht einmal ansehen?“
„Genau, warum nicht“, stimmte Podmore zu.
„Wissen Sie, was Eades noch gemacht hat?“ Er sah den Anwalt durchdringend an. „Er hat einen Mann deportieren lassen! Weil er schwarz gefischt hatte!“
Podmore nickte beifällig. „Wenigstens hat er nicht alle seine Pflichten vergessen.“
„Der Schwarzfischer war Vater von fünf hungrigen Kindern, um Gottes willen! Und jetzt, wo er in einer Strafkolonie in New South Wales verrottet, ist ihre Lage noch verzweifelter!“
Podmore runzelte verwirrt die Stirn. „Aber was hätte Eades denn sonst tun sollen? Schwarzfischerei ist ein Verbrechen und die Deportation eine durchaus übliche Bestrafung dafür.“
Dominic starrte ihn wortlos an.
„Die Fische gehören Ihnen, Mylord.“
Dominic ballte die Fäuste. „Eine ganze Familie ruiniert, nur wegen ein paar verdammter Fische?“
„Ich weiß, es klingt hart, aber nur so kann man
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