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Ein verfuehrerischer Handel

Titel: Ein verfuehrerischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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sorgfältig vermied, ihn anzuschauen. Vergebens kämpfte sie gegen ihre Nervosität an. Doch ihm konnte sie nichts vortäuschen. In dem Moment, in dem sie das Zimmer betreten hatte, war ihr Blick zu dem Bett gehuscht, und ihr Gesicht hatte einen besorgten Ausdruck angenommen.
    Justin schaute in die gleiche Richtung, zu den sauberen Laken und der weichen Federmatratze - sein ganzer Körper spannte sich an vor Verlangen. Während der Reise hatte sich sein Verlangen nach Ariel unendlich gesteigert. Jeder einfache Blick, jede zufällige Berührung brachte sein Blut in Wallung. Seine Sehnsucht nach ihr grenzte fast an Besessenheit.
    Und dennoch war er seinem Ziel keinen Schritt näher gekommen.
    Er stand an dem Tisch, ein paar Schritte von ihr entfernt, und seufzte, als er auf die Zahlenreihe vor sich starrte. Sie in sein Bett zu zwingen, kam gar nicht in Frage. So etwas würde er keiner Frau antun, und ganz besonders dieser nicht. Sein Respekt für sie war zurückgekehrt in den Tagen, die sie jetzt zusammen verbracht hatten. Sie war süß und liebevoll, intelligent und offen - Eigenschaften, die ihm aufgefallen waren bei der Lektüre ihrer Briefe.
    Eigenschaften, die er bei einer Frau nur sehr selten angetroffen hatte.
    Ariel gab sich aber auch vorsichtig und abweisend, entschlossen, ihn auf Armeslänge von sich zu halten.
    Und dennoch konnte sie ihn nicht vollkommen ignorieren. Wie sein Freund Clayton Harcourt ihm oft bestätigte, hatte er etwas an sich, das Frauen attraktiv fanden. Vielleicht war es die Dunkelheit in ihm oder seine männliche, räuberische Art.
    Außerdem stand noch der Handel aus, den Ariel eingegangen war. Er hatte bemerkt, dass sie ein tief verwurzeltes Ehrgefühl besaß. Sie würde ihr Versprechen einhalten; auch wenn er es vorzöge, dass sie aus eigenem Willen und Wunsch zu ihm käme, so hatte er doch die Absicht, sie auf ihr Wort festzunageln.
    Langsam trat er hinter sie, ihren Kopf mit dem hellen Haar hatte sie über das offene Geschäftsbuch gebeugt; ihre schlanken Finger glitten über die Reihen der tintenblauen Zahlen, ihre Lippen bewegten sich, während sie in erstaunlichem Tempo addierte, multiplizierte und subtrahierte. Ihr Haar war so hell wie der Flachs, den sie in der Fabrik zu Faden verarbeiteten, die Haut in ihrem Nacken so glatt wie die Blütenblätter einer Rose. Er verspürte den verzweifelten Drang, seine Lippen auf diese Stelle zu drücken, mit den Fingern in ihre glänzenden, silbergoldenen Locken zu fassen und die Haarnadeln herauszuziehen.
    Es war dumm und lächerlich, sich seinem Begehren derart auszuliefern, dennoch konnte er seine Gefühle nicht leugnen. Er roch ihr leichtes Parfüm und bildete sich ein, die Seidigkeit ihrer Haut zu spüren. Bei diesen Träumereien fuhr es heiß durch seinen Körper, so heftig, dass sich sein Glied sofort aufrichtete. Er verfluchte sich selbst und war dankbar dafür, dass sein Rock die unangenehme Beule zwischen seinen Schenkeln verbarg. Schnell trat er einen Schritt zurück.
    Justin räusperte sich, und sie zuckte bei dem jähen Klang seiner Stimme zusammen. »Ich habe die Änderungen aufgeschrieben, die ich plane.« Sie hob den Blick. Einen Moment lang schien sie aus dem Gleichgewicht gebracht, so tief war sie in ihre Rechnerei versunken gewesen. Jetzt reichte er ihr den Zettel, auf dem er seine Zahlen notiert hatte, und sie legte ihn vor sich auf die Platte. »Wisst Ihr, wie man Hochrechnungen erstellt?«
    »Ja, doch! Ich multipliziere die bestehenden Zahlen mit den neuen Zahlen in der Spalte links. Das sollte nicht allzu lange dauern.«
    Sie wandte sich wieder ihrer Arbeit zu, und er kehrte zu der seinen zurück. Doch mit Ariel im gleichen Raum fiel es ihm schwer, sich zu konzentrieren. Eine Aufgabe, die eigentlich nur Minuten beanspruchte, dauerte beinahe eine halbe Stunde. Ariel war wesentlich schneller fertig, und er reichte ihr eine weitere Zahlenkolonne.
    Sie beendeten ihre jeweiligen Seiten beinahe gleichzeitig. Justin legte seinen Federkiel beiseite und rieb sich den Nacken.
    Ariel sah ihn an und lächelte. »Das war doch gar nicht so schlimm. In der Tat hat es mir Freude gemacht.«
    Sein Mund verzog sich ein wenig. »Wirklich? Ich finde diese Aufgabe entsetzlich; am Ende kommen die Informationen heraus, die ich brauche, um weiter vorzugehen. Meine Freude ernte ich allerdings erst, wenn ich bei einem Projekt wie diesem sehe, wie es sich entwickelt. Das macht die Geschäfte interessant.« Er stand von seinem Stuhl auf und ging zu

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