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Ein verführerischer Pakt

Ein verführerischer Pakt

Titel: Ein verführerischer Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyn Stone
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Was für ein Temperament! Er hätte sie küssen können, gleich hier, vor allen Leuten.
    Sie hatte ja Recht, sein Tun zu verurteilen. Er wäre der Erste, der zugab, dass seine Art, mit Kindern umzugehen, einiges zu wünschen übrig ließ. Die einzigen Referenzen, die er hierbei hatte, waren seine eigene Kindheit und die daraus gewonnene Erfahrung, wie man vieles besser machen konnte.
    Er hatte gelernt, dass Erwachsene Kinder unweigerlich unterschätzten. In dieser Hinsicht wenigstens traf ihn keine Schuld. Er wusste, was für Streiche Jungen aushecken konnten, und war der Meinung, dass man all diese Energie auch für etwas Sinnvolles nutzen konnte. Er selbst hatte eine ganze Armee von Dreikäsehochs als Informanten in den Straßen von Whitechapel gehabt.
    Es war wichtig gewesen, Beau in die Verschwörung zur Lösung von Lilys Problem mit einzubeziehen. Es gab nichts Niederschmetternderes für einen Jungen, als ausgeschlossen zu werden und nicht in der Lage zu sein, seiner eigenen Mutter helfen zu können.
    "Warum hast du Beau mit hineingezogen?" flüsterte sie. "Sag es mir!"
    Er zuckte die Achseln. "Von mir hätten sie niemals ein Glas Sherry angenommen, und es war von entscheidender Wichtigkeit für den Ausgang der Anhörung, dass sie den Likör tranken."
    "Warte nur", warnte sie erneut, ihre Stimme bebte.
    Guy schwieg. Er konnte es kaum abwarten, dass das hier alles zu Ende ging und er sie endlich nach Edgefield Manor bringen konnte.
    Lord Galen Jelf hob die Versammlung auf. Die Ausschussmitglieder und die Zeugen gingen in lebhaft diskutierenden Grüppchen auseinander, und der Richter kam um den Tisch herum, um Guy auf die Schulter zu klopfen. "Da hast du ja einen wahren Geniestreich geliefert. Aber wie konntest du wissen, dass die alte Dame so reagieren würde?"
    Duquesne hatte keine Ahnung gehabt, was Bernadette tun würde. "Nun, das Geständnis war reine Glückssache", gab er zu. "Eigentlich hatte ich nur gedacht, dass eine praktische Vorführung über die Wirkung der Substanz nötig wäre. Thomas' Beschreibung allein erschien mir zu harmlos. Und wer hätte ein besseres Versuchsobjekt abgeben können als die Schuldigen? Ich war mir ziemlich sicher, dass du dich nicht mehr freiwillig zur Verfügung stellen würdest!"
    Galen lachte schallend, dann verabschiedete er sich von den beiden und wünschte ihnen viel Glück. Smarky würde ihn zurück nach London begleiten, nun, da er nicht mehr benötigt wurde.
    Dr. Thomas Snively gratulierte Lily zum Ausgang der Anhörung. Er wollte noch ein paar Tage bleiben, um zu sehen, was er für den Earl tun konnte, und um Bernadette und Clive im Rahmen seiner Forschungsarbeiten ein paar Fragen zu stellen.
    Auch andere lösten sich aus der Menge und gesellten sich zu ihnen. Sara Ryan gehörte ebenfalls zu den Gratulanten. "Es war der Kaffee, Lily!" rief sie aufgeregt. "Für Lady Bradshaw gab es genügend Gelegenheiten, etwas hineinzukippen, erinnern Sie sich?" Die Nichte der Vikarsfrau hatte mit auf der Zeugenliste gestanden, aber zu ihrer Befragung war es nicht mehr gekommen.
    Guy beobachtete, wie Lily Sara kritisch beäugte, als sie sich bei ihr bedankte. Entdeckte er da eine Spur von Eifersucht? Das war ja vielversprechend!
    Ehe er sich's versah, hatte sich die Menge aufgelöst. Weil er nicht zu lächeln wagte, zwinkerte er seinem Mitverschwörer verstohlen zu, und Beau zwinkerte zurück. Guy wurde ganz warm ums Herz, und Stolz erfüllte seine Brust. Sein Junge. Fast wie ein eigener Sohn.
    Als die Bediensteten den Tisch mit den Erfrischungen abgeräumt hatten, kam Mrs. Prine auf sie zu. "Hat hier jemand Interesse an frisch gebackenen Keksen und einem Glas Milch unten in der Küche?" fragte sie und lächelte dabei Beau an. Er nickte eifrig und trabte mit ihr davon, Guy seinem Schicksal überlassend.
    Lily schloss die Tür und drehte den Schlüssel um. Endlich waren sie allein.
    "Ach, du armes kleines Ding", meinte Guy halb im Scherz. "Du musst dich zu Tode erschrocken haben. Die alte Hexe hat dir doch nicht etwa wehgetan?"
    "Mir wehgetan? Wohl kaum!" Bebend vor Zorn stemmte Lily die Hände in die Hüften. "Man sollte das Miststück hängen, durch den Staub ziehen und vierteilen, zusammen mit ihrem dummen Balg! Wie konnten sie es wagen …" Sie begann wild gestikulierend hin und her zu gehen und ließ ihrer Wut freien Lauf. Ein solches Vokabular hätte ihr Guy niemals zugetraut. Es war zwar nicht gerade gotteslästerlich, aber auf jeden Fall äußerst farbenprächtig und

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