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Ein verführerischer Pakt

Ein verführerischer Pakt

Titel: Ein verführerischer Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyn Stone
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Plympton bringen."
    "Warum lassen wir sie nicht einfach hier in London?"
    Sie war in London? Wie, um alles in der Welt, war sie bloß hierher gekommen?
    "Weil Plympton eine privat geführte Anstalt ist", erklärte der Mann mit der Samtstimme. "Ihre Pflege wird dort einfacher zu kontrollieren sein. Das ist sicherer und auf jeden Fall bequemer für mich. Außerdem werde ich mich ja auch noch um den Earl kümmern müssen, wenn alles wie geplant läuft."
    Ein verächtliches Schnauben war die Antwort. "Um den alten Schwachkopf? Duquesne hätte ihn schon vor Jahren wegsperren lassen müssen, anstatt ihn bei sich zu Hause aufzunehmen. Sie werden also einer seiner Betreuer werden?"
    Da war wieder die Samtstimme: "Vorausgesetzt, Lord Duquesne stellt mich ein, aber dessen bin ich mir eigentlich sicher. Mein Bewerbungsgespräch mit dem Viscount findet morgen früh um neun statt, und ich verfüge über gute Referenzen. Ich glaube nicht, dass er sehr wählerisch ist, und selbst wenn – ich bin gut ausgebildet."
    "Hauptsache, Sie sind hier, wenn sie untersucht wird. Ich warne Sie – wenn Sie das hier vermasseln, werden Sie nirgendwo mehr arbeiten, Brinks. Habe ich mich klar genug ausgedrückt? Ich will das ein für alle Mal erledigt sehen."
    Stille. Dann schien einer der beiden Männer fortzugehen. Lilys Herz klopfte so laut, dass sie befürchtete, der noch verbliebene Mann hinter der Tür – Brinks, hieß er nicht so? – könnte es hören.
    Sie musste fort von hier. Augenblicklich. Ehe ihr habgieriger Schwager ihre dauerhafte Einweisung veranlasste. Aber wo sollte sie hingehen? Sie hasste London; wenn es sich irgendwie vermeiden ließ, kam sie nicht hierher. Sie kannte auch keine Menschenseele in dieser Stadt.
    Du solltest es dennoch tun, meldete sich ihre innere Stimme. Er hat dir schon einmal geholfen .
    Lily tat diesen absurden Gedanken mit einem Kopfschütteln ab. Er war ihr nur eingefallen, weil sie eben seinen Namen vernommen hatte. Viscount Duquesne hatte seine eigenen Sorgen. Warum sollte er etwas für sie tun?
    Obwohl sie beide aus derselben Grafschaft stammten, hatte sie ihn seit ihrer Kindheit nicht mehr gesehen. Finstere Gerüchte, er gäbe sich mit dem Abschaum der Gesellschaft ab und sei bereit, für einen entsprechenden Preis die schlimmsten Dinge zu tun, hatten ihn zu einem Paria in seinen Kreisen werden lassen. Selbst wenn das nicht den Tatsachen entsprach, so war er doch wegen seines mangelnden Vermögens und der Krankheit seines Vaters völlig indiskutabel. Kein Mann, an den sich eine Dame wenden würde, wenn sie Hilfe brauchte. Duquesne sei ein Geächteter, hatte sie gehört, der in einem ehemals prachtvollen, jetzt aber fürchterlich heruntergekommenen Herrenhaus am Rande von Mayfair lebte.
    Angenommen, sie könnte sich seines Beistands sicher sein – wie sollte sie von hier fliehen können? Für eine Frau war sie zwar recht groß, ihre körperlichen Kräfte reichten indes bestimmt nicht aus, einen Mann zu überwältigen.
    Nervös nahm sie eine bequemere Sitzhaltung ein, dabei scharrte der Absatz ihres Stiefels über den Boden. Erschrocken hielt sie den Atem an, aber nichts geschah.
    Sie erinnerte sich, dass sie nach ihrem Ausritt am Nachmittag in die Bibliothek von Sylvana Hall zurückgekehrt war, ihren Hut abgesetzt und von Clive einen Sherry angeboten bekommen hatte. Sie mochte zwar keinen Sherry, aber Clives unerwartete Höflichkeit hatte sie so überrascht, dass sie ihn angenommen hatte. Ein Glück nur, dass sie das meiste davon in die Topfpflanze geschüttet hatte, als Clive zum Fenster gegangen war, sonst wäre sie jetzt wahrscheinlich immer noch bewusstlos. Der Schurke musste sie mit irgendetwas betäubt haben.
    Wenn es denn wirklich Clive gewesen war. Die Stimme von eben hatte zu gedämpft geklungen, auch ein wenig zu erregt. Lily konnte einfach nicht sicher sein. Zwar hatten sie sich nie besonders nahe gestanden, aber sie waren eigentlich immer recht gut miteinander ausgekommen. Zumindest hatte sie das geglaubt.
    War sie an diesem Nachmittag hierher gebracht worden? Oder schon gestern? Vorgestern? Es gab kein Fenster nach draußen, so dass sie nicht sagen konnte, ob es Nacht oder Tag war. Vermutlich eher Nacht, da Lampenschein durch das vergitterte Fenster in der Tür fiel. Aber wenn draußen im Flur auch keine Fenster waren, konnte es genauso gut Mittag sein.
    Die nüchterne Zelle war nur mit einem Bett und einem kleinen Nachtgeschirr aus Blech ausgestattet. Sie warf einen Blick darauf und

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