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Ein verführerischer Schuft

Ein verführerischer Schuft

Titel: Ein verführerischer Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Gedränge zu dem Raum mit den Getränken.
    Alicia schaute ihm nach, dann atmete sie einmal tief durch und wandte sich zu Lady Amery um.
    »Ich hoffe, Sie halten mich nicht für anmaßend, Madam, aber ich brauche einen Rat, und da Lord Torrington davon betroffen ist …«
    Sie und Lady Amery waren auf dem kleinen Sofa allein; niemand stand nah genug, um sie zu belauschen - und vermutlich bekam sie nie wieder eine so günstige Gelegenheit, die Person in London zu befragen, der vor allen anderen Torringtons Wohlergehen am Herzen lag.
    Lady Amery hatte sich zu ihr umgedreht; jetzt lächelte sie strahlend. Sie fasste nach Alicias Hand und nahm sie in ihre.
    »Meine Liebe, ich bin entzückt, auf jede Weise behilflich zu sein, die mir nur möglich ist.«
    Alicia wappnete sich dafür, dass diese Einstellung sich in den nächsten Minuten ändern würde. Sie hob den Kopf und gestand:
    »Torrington hat mich gebeten, mit meiner Familie in sein Stadthaus in der Upper Brook Street überzusiedeln - seine verwitwete Cousine und ihre Töchter werden ebenfalls dort wohnen.«
    Lady Amerys Blick verschleierte sich, während sie überlegte, dann schaute sie Alicia ins Gesicht.
    » Bon. Ja, ich kann verstehen, dass das viel angenehmer und praktischer wäre, besonders für ihn - und vor allem angesichts des letzten Aufruhrs.« Ihre Augen funkelten, dann erkannte sie die Sorge in Alicias Miene und wurde wieder ernst.
    »Aber Sie möchten es nicht? Wäre es schwierig, in die Upper Brook Street umzuziehen?«
    Alicia starrte ihrer Ladyschaft in die aufrichtig blickenden Augen.
    »Nein … das heißt …« Sie holte Luft.
    »Ich möchte nur nicht den Klatschbasen neue Nahrung geben … Ich möchte nichts tun, das am Ende dazu führen könnte, dass sein Ruf oder sein Ansehen Schaden nehmen.«
    Lady Amerys besorgte Miene löste sich in Lächeln auf. Sie tätschelte Alicia die Hand.
    »Es ist ganz richtig, dass Sie so etwas berücksichtigen wollen. Es gereicht Ihnen zur Ehre, wirklich. Doch lassen Sie sich versichern, in diesem Fall gibt es nichts, was Sie beunruhigen sollte. Die gute Gesellschaft versteht so etwas - oui, vraiment! « Sie nickte bekräftigend.
    »Es werden sich keine negativen Folgen daraus ergeben, wenn Sie unter den gegebenen Umständen in Torringtons Stadthaus ziehen.«
    Die Überzeugung, die aus ihren Worten klang, erhob die Sache über jeden Zweifel.
    Alicias Miene entspannte sich, sie lächelte und fand sich damit ab. Sie würden umsiedeln. Denn trotz ihrer Sorgen und Befürchtungen behaupteten alle, jeder, den sie fragte, es sei nichts Anstößiges daran, und Tonys Vorschlag sei darüber hinaus auch noch höchst vernünftig und daher in jeder Hinsicht begrüßenswert.
    Trotzdem … Sie sagte nichts zu ihm, als er mit zwei Gläsern Champagner zurückkehrte. Lady Amery forderte seine Aufmerksamkeit und unterhielt sich angeregt mit ihm über gemeinsame Bekannte, unterließ aber zu Alicias Erleichterung alle Anspielungen auf ihre Unterhaltung mit ihr.
    Schließlich kam der lange Abend zu einem Ende, und sie machten sich auf den Heimweg. Geoffrey folgte seiner neuen Gewohnheit und begleitete sie bis zur Haustür; Tony blieb wie gewöhnlich noch länger.
    In ihrem Schlafzimmer entkleideten sie sich - stumm. Sie spürte, wie sie sich verspannte, wartete darauf, dass er sie fragte, bedrängte … Stattdessen sagte er nichts. Sie stieg in das breite Bett; er löschte die Kerze und kam zu ihr unter die Decken.
    Er griff nach ihr, zog sie an sich - dann zögerte er. In der Dunkelheit erkundigte er sich:
    »Überlegst du immer noch?«
    Aus seiner Stimme war keine Verärgerung herauszuhören, weder Ungeduld noch Verdruss; er wollte einfach nur wissen, wie weit sie mit ihrer Entscheidung war.
    »Ja.« Sie erwiderte seinen Blick im Dunkeln.
    »Ich habe mich noch nicht endgültig entschieden.«
    Sie spürte ihn seufzen, dann schlossen sich seine Arme fester um sie.
    »Wir können morgen früh noch einmal darüber sprechen«, flüsterte er.

    Als sie am nächsten Morgen aufwachte, hatte er ihr Bett jedoch bereits verlassen. Sie lag da und starrte in den Betthimmel, während die Minuten verstrichen, dann war eine halbe Stunde vergangen; sie seufzte und stand auf.
    Wusch sich, zog sich an und steckte ihr Haar zu einem schlichten Knoten auf, ehe sie das Zimmer verließ und die Treppe hinunterging.
    Sie blieb an der Tür zum Speisezimmer stehen und betrachtete die Rückseite von Tonys breiten Schultern; es überraschte sie nicht, ihn hier

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