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Ein verführerischer Schuft

Ein verführerischer Schuft

Titel: Ein verführerischer Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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vielsagend an.
    »Ich werde später heute Nacht der anderen Sache nachgehen. Morgen gebe ich Bescheid, wenn ich etwas Neues zu dem Punkt erfahre.«
    Er hatte seine Stimme gesenkt, seine Worte waren an Tony gerichtet, aber Kit bekam nicht nur mit, was er sagte, sondern auch, was er damit unausgesprochen ließ.
    »Welcher Punkt? Welche andere Sache?«
    Jack blickte ihr in die schmalen Augen.
    »Ach, nur eine kleine geschäftliche Angelegenheit.«
    »Oh, wessen denn?«, erkundigte sich Kit süßlich.
    »A.C.s etwa?«
    »Psst!« Jack schaute sich um, aber niemand war nah genug, um etwas gehört zu haben.
    Kit erkannte das auch und versuchte, den Umstand zu ihrem Vorteil zu nutzen. Sie bohrte Jack den Zeigefinger in die Brust.
    »Wenn du dir einbildest, dass du heute Nacht alleine etwas ausspähen gehst, dann musst du zumindest versprechen, nicht nur Tony, sondern uns alle darüber zu unterrichten, was du entdeckt hast.«
    Jack schloss seine Hand um ihren Zeigefinger und schaute sie unter zusammengezogenen Brauen an.
    »Das wirst du noch früh genug erfahren.«
    Kitt riss die Augen weit auf.
    »Wenn du es für richtig hältst, uns einzuweihen? Danke, aber lieber nicht - mir gefällt es viel besser, wenn ich Zeitpunkt und Ort deines Berichts festsetze.«
    Tony verschluckte sich beinahe; er kannte natürlich die Geschichte, was in den ersten Tagen der Ehe geschehen war, als Jack sich geweigert hatte, Kit zu erklären, worin er verstrickt war. Das hatte Kit eindeutig noch nicht vergessen. Von Jacks Miene her zu schließen, auf der sich Unsicherheit und Verdruss mit leisen Schuldgefühlen mischten, er ebenso wenig.
    Als Jack ihn hilfesuchend ansah, schaltete sich Kit sogleich ein.
    »Und du brauchst Tony gar nicht so anzuschauen.« Sie richtete ihre violett-blauen Augen auf ihn.
    »Er schuldet Leonora und mir bereits einen Gefallen. Einen großen.«
    In ihrem Blick las er das Versprechen auf Vergeltung, sollte er nicht einlenken. Seufzend blickte er Jack an.
    »Ich wollte eigentlich den Club vorschlagen, aber lass uns lieber meine Bibliothek nehmen. Welche Zeit?«
    Jack blies die Backen auf, dann erklärte er:
    »Gut. Ich schicke dir gleich morgen früh eine Nachricht, wenn ich weiß, ob und was ich herausfinden konnte.«
    Kit strahlte beide an.
    »Seht ihr? Es tut doch gar nicht weh!«
    Jack schnaubte. Tony verkniff sich ein Grinsen. Er plauderte noch eine Weile mit den beiden, dann ging er zurück zu Alicia, die immer noch bei Adriana und deren Freunden stand.
    Adrianas Bewunderer waren weniger nachdrücklich in ihren Aufmerksamkeiten geworden, nachdem immer mehr von ihnen die Blicke auffielen, die sie und Geoffrey wechselten; einige hatten angesichts der Fruchtlosigkeit ihrer Werbung bereits ihr Interesse anderweitig ausgerichtet und machten nun einer anderen den Hof. Ein Gentleman, der jedoch nichts von Adrianas Bevorzugung Lord Manninghams bemerkt zu haben schien, war Sir Freddie Caudel.
    Als er näher trat, fragte Tony sich unwillkürlich, ob Sir Freddie vielleicht einfach abwarten wollte, weil er Adriana die Gelegenheit geben wollte, noch mehr Erfahrung in der Gesellschaft zu sammeln, bevor er ihr einen Heiratsantrag machte. Oder vielleicht benutzte er sie auch nur als angenehmen und ungefährlichen Vorwand, um allen anderen infrage kommenden Kandidatinnen auszuweichen. Wenn der Mann noch nichts gesagt hatte … Aber er und Geoffrey entstammten ja auch einer Generation, die einen offeneren und direkteren Umgang bevorzugte.
    Sir Freddie hatte sich mit Alicia unterhalten. Er sah Tony näher kommen und lächelte begütigend, entschuldigte sich, als Tony zu ihnen trat.
    Sie drehte sich zu ihm um. In ihren grünen Augen lauerte so etwas wie Argwohn. Mit einem Lächeln nahm er ihre Hand und legte sie sich auf den Ärmel, fragte, ob sie wohl gerne mit ihm einen Spaziergang durch den Saal unternehmen wolle.
    Sie war einverstanden, und gemeinsam schlenderten sie los. Wegen der vielen Augenpaare, die ihnen wegen der Geschichte, die in Umlauf war, folgten, war es unmöglich, sich ungesehen davonzustehlen. Widerstrebend fand er sich damit ab, erinnerte sich an das Ziel, das sie mit dem heutigen Abend verfolgten, und brachte sie zu der nächsten mondänen Dame mit Einfluss, die mit ihr sprechen wollte.
    Im Ballsaal der Athelstans trafen sie schließlich seine Patentante. Nachdem er mit dem Auftrag betraut worden war, Erfrischungen zu besorgen, ließ er Alicia in Tante Félicités Obhut zurück und bahnte sich seinen Weg durch das

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