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Ein verführerischer Schuft

Ein verführerischer Schuft

Titel: Ein verführerischer Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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umsiedeln, in sein Haus.«
    Leonora riss die Augen weit auf.
    Kit runzelte die Stirn, klopfte mit den Fingern auf die Stuhllehne.
    »Wer wohnt außer ihm noch dort?«
    »Eine verwitwete Cousine mit ihren beiden jungen Töchtern - zehn und zwölf Jahre alt - werden morgen erwartet.«
    Leonoras Miene hellte sich auf; sie schaute zu Kit.
    »Es wäre sicherlich …« Sie blickte Alicia an und verzog das Gesicht. »Ich wollte sagen ›eine Verbesserung‹, aber damit meine ich nur, dass diese Adresse zwar völlig respektabel ist, die Upper Brook Street aber im Herzen der besten Adressen liegt. Es spräche für sich.«
    »Allerdings«, pflichtete Kit ihr bei.
    »Und da wir vermuten, dass A.C. die Spielregeln kennt, wäre es eine Stellungnahme, die er klar und deutlich verstehen müsste.« Sie setzte sich anders hin und musterte Alicia aus ihren blau-violetten Augen.
    »Ich kenne Torrington House - Jack und Tony sind alte Freunde. Es ist ein riesiges Stadthaus, das derzeit einzig von Tony bewohnt wird - ich muss immer an eine einzelne Erbse denken, die in einem großen Kessel herumkullert. Und natürlich ist das Personal vollzählig - er hat sich nie dazu durchringen können, Leute zu entlassen, obwohl gewiss keine Notwendigkeit für drei Zimmermädchen allein für die Empfangsräume besteht, solange nur ein Junggeselle versorgt werden muss. Nach dem, was ich von seinem Butler gesehen habe, wird er entzückt sein über die Aussicht, das Haus wieder voller Leute zu haben.«
    »Auch in meinen Augen scheint es eine ausgezeichnete Idee zu sein.« Leonora schaute Alicia an.
    »Und es klingt auf jeden Fall so, als ob Ihr Haushalt - mitsamt den Jungen - gut hineinpasst.«
    Alicia musterte ihre Gesichter. Es gab nicht den leisesten Zweifel daran, dass keine von ihnen daran etwas erkennen konnte, was auf irgendeine Weise gesellschaftlich unannehmbar wäre, wenn sie bei Torrington einzog. Am Ende entschied sie sich offen zu fragen:
    »Denken Sie nicht, dass es als skandalös angesehen werden könnte - wenn ich dort wohne?«
    Leonoras Miene verriet ihr Erstaunen über die Frage.
    »Wenn doch seine Cousine ebenfalls da ist, wüsste ich nicht, was dagegen sprechen sollte oder weshalb jemand es nicht billigen würde.«
    Sie schaute Kit an, die zustimmend nickte.
    Sie sahen beide Alicia an. Sie setzte ein Lächeln auf.
    »Verstehe. Danke.«
    Adriana kam herein, brachte einen Hauch frischer Luft mit sich; in ihrem weiß-blau gemusterten Rüschenkleid aus Musselin sah sie atemberaubend aus.
    »Fertig?«
    Die drei Damen erhoben sich und lächelten. Gemeinsam brachen sie zu Lady Mott auf.

    Wie es ihm gelang, seine Zunge im Zaum zu halten, wusste Tony selber nicht, aber er brachte den ganzen Abend über kein einziges Mal das Gespräch auf das Thema ihres Umzugs.
    Kit half ihm dabei. Sie kam in Lady Humphries Ballsaal zu ihm, um ihn für einen Walzer auf die Tanzfläche zu entführen. Alicia lachte und machte eine scheuchende Handbewegung, dann blieb sie bei den anderen zurück, mit denen sie sich unterhalten hatte. Es war völlig ungefährlich, daher ließ er sich wenn auch widerstrebend von Kit fortziehen.
    »Mission erfolgreich beendet«, unterrichtete sie ihn in dem Augenblick, als sie die erste Drehung begannen.
    »Und ich bin wunderbar diskret vorgegangen, musst du wissen. Ich musste das Thema noch nicht einmal anschneiden - sie hat von sich aus gefragt, und Leonora und ich haben ihr versichert, dass es völlig in Ordnung wäre. Wir haben ihr gesagt, es sei eine ausgezeichnete Idee.«
    Sie lächelte ihn erfreut an.
    »Also vergiss nicht, nächstes Mal, wenn Jack schwierig wird - du schuldest mir einen Gefallen.«
    Er schnaubte und wirbelte sie über das Parkett, wobei er sich die Bemerkung verkniff, dass wenn Jack wegen irgendetwas Schwierigkeiten machte, er höchstwahrscheinlich mit ihm einer Meinung wäre.
    »Wie hat sie es aufgenommen?«, erkundigte er sich.
    Kit runzelte die Stirn.
    »Ich bin nicht sicher, aber ich hatte den Eindruck, dass ihr Widerstand hauptsächlich der Sorge entsprang, dass sie, indem sie deine Einladung annimmt, einen gesellschaftlichen Fauxpas begeht.« Sie schaute zu ihm auf.
    »Sie ist ja mehr oder weniger auf sich allein gestellt, hat niemanden, keine ältere Verwandte oder Ähnliches, die sie fragen kann. Wenn es dir etwas hilft, ich denke nicht, dass ihr Widerstand tief verwurzelt ist.«
    »Gut.«
    Sie sprachen nicht weiter darüber. Nach dem Tanz brachte er Kit zu Jack zurück.
    Jack schaute ihn

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