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Ein verführerischer Schuft

Ein verführerischer Schuft

Titel: Ein verführerischer Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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glänzten.
    »Dürfte ich fragen, woran er gestorben ist?«
    »An einer Lungenentzündung«, antwortete sie knapp, nicht ganz sicher, auf was in seiner Frage sie so gereizt reagierte. Sie sah weg auf die Leute um sie herum, versuchte ihre Gedanken neu zu ordnen und sich ihrer Rolle gemäß zu benehmen.
    »Es ist nicht nett, mein Herr, mich daran zu erinnern.«
    Nach einem Augenblick kam die trockene Bemerkung:
    »Ich bitte um Entschuldigung, meine Liebe, aber Sie wirken auf mich nicht wie eine trauernde Witwe.«
    Sie beging den Fehler, ihn anzusehen.
    Er hielt ihren Blick fest.
    Nach einem Moment kniff sie die Augen zusammen, dann schaute sie mit Absicht woandershin.
    Kämpfte darum, dieses leise, sehr männliche Schmunzeln nicht zu beachten, eine ablenkende, warme Liebkosung ihrer Sinne.
    »Sagen Sie mir eines.«
    Er hatte seine Stimme gesenkt und war näher getreten; das tiefe Grummeln kitzelte sie am Ohr.
    »Warum suchen Sie nicht auch nach einem Ehemann, so wie Ihre Schwester?«
    »Ich habe noch mehr, weitere Verpflichtungen. Ich brauche keinen Ehemann.«
    Sie weigerte sich, ihn anzusehen, spürte aber, dass sie etwas gesagt hatte, über das er nachdenken musste.
    Nicht für lange.
    »Die meisten Damen in Ihrer Lage würden sich nach einem Ehemann umsehen, der ihnen hilft, die Verantwortung zu tragen.«
    »Wirklich?« Sie betrachtete weiter die anderen Gäste, hob die Brauen, als überlegte sie, dann zuckte sie die Achseln.
    »Vielleicht, aber ich habe keinerlei Ambitionen für mich selbst in dieser Richtung. Wenn ich meine Schwester in angenehme Verhältnisse mit einem Mann, der ihrer würdig ist, verheiratet sehen kann, dann beende ich diese Saison in vollster Zufriedenheit.«
    Sie schaute wieder zu Adrianas Hofstaat; dabei fiel ihr ein Herr auf, der sich große Mühe gab, die Aufmerksamkeit ihrer Schwester auf sich zu konzentrieren. Das Überraschende dabei war, dass er Erfolg zu haben schien.
    »In vollster Zufriedenheit aus der Sicht eines Vormundes vielleicht, aber als Dame von Erfahrung muss doch das einsame Leben einer Witwe wenig erfüllend sein.«
    Abgelenkt hörte sie die tiefen, gedehnt gesprochenen Worte, aber verschwendete keine weitere Mühe darauf, ihre Bedeutung zu ergründen. Mit gerunzelter Stirn wandte sie sich wieder ihm zu.
    »Statt sich über mich lustig zu machen, könnten Sie sich zur Abwechslung einmal nützlich machen - wer ist der Gentleman bei meiner Schwester?«
    Tony blinzelte. Völlig überrumpelt schaute er zu Adriana Pevensey.
    »Ah ja … Gegenwärtig stehen sieben Herren bei Ihrer Schwester.«
    Sie machte ein erbittertes Geräusch - eines von der Sorte, das nahelegte, dass er sich absichtlich schwerfällig gab.
    »Der eine mit dem welligen braunen Haar, der gerade jetzt mit ihr spricht. Kennen Sie ihn?«
    Er schaute hin und blinzelte erneut. Es vergingen mehrere Sekunden, ehe er antwortete:
    »Ja, das ist Geoffrey Manningham, Lord Manningham.«
    Einen Augenblick später versetzte ihm seine Begleiterin einen Stoß gegen den Arm.
    »Und? Was können Sie mir über ihn sagen?«
    Er blickte sie an. Weit davon entfernt, den formellen steifen Abstand zwischen ihnen zu wahren, trat sie näher, und er konnte das Parfum riechen, das von ihrem Hals aufstieg. Wenn er seinen Kopf nur wenige Zoll drehte, würde er mit der Wange ihr Haar streifen.
    Sie hatte Geoffrey angestarrt, mit gerunzelter Stirn; jetzt sah sie wieder ihn an, fragend, die grünen Augen weit geöffnet.
    »Sein Besitz liegt in Devon. Er grenzt an meinen. Wenn ich etwas über Geoffrey weiß - und ich kenne ihn von Kindesbeinen auf -, dann das, dass seine Ländereien, Häuser und Finanzen in bester Ordnung sind.«
    Ihre grünen Augen wurden schmal.
    »Sie …«
    Wieder blickte sie zu Geoffrey.
    »Nein.« Es war beruhigend, mit einer Frau zusammenzustehen, die er so leicht durchschauen konnte; sie gab sich keine große Mühe, ihre Gedanken zu verbergen.
    »Geoffrey hat mich nicht hergeschickt, um Sie abzulenken, damit er Ihre Schwester unter Ihrer Nase weg zu einem Walzer entführen kann.«
    Sie schaute ihn argwöhnisch an.
    »Und warum sollte ich das glauben?«
    Er erwiderte ihren Blick, dann bemächtigte er sich ihrer Hand und hob sie an die Lippen, küsste sie.
    »Weil ich es Ihnen sage.«
    Ihre Augen blitzten; er lächelte und fügte hinzu:
    »Und weil Geoffrey und ich uns seit mindestens zehn Jahren nicht mehr getroffen haben.«
    Natürlich wusste er genau, dass er mit der einen Liebkosung ihre Konzentration zerstört

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