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Ein verführerischer Schuft

Ein verführerischer Schuft

Titel: Ein verführerischer Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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nicht aus den Augen ließ, die eben gerade an ihnen vorbei aus dem Park und dann nach Westen gefahren war. Maggs hatte sich auf sie gestürzt, ihnen seine Nachricht an Tony mitgeteilt und sich dann eine Droschke genommen, um sich an die Verfolgung der anderen Kutsche zu machen.
    »In Ordnung.«
    Tony war anders als sie nicht in Panik; er hatte die letzten zehn Jahre ständig mit ähnlich angespannten Situationen fertig werden müssen. Er hieß sie willkommen, ja, war sogar erfreut über das, was er als Ruf zu den Waffen verstand, er konnte noch nicht sehen, wie die Zusammenhänge aussahen, aber er erkannte das Signal zur Jagd, wenn er es hörte.
    »Hat Maggs gesagt, wer in der Kutsche saß?«
    Die Jungen schüttelten den Kopf und Jenkins ebenfalls.
    »Ich denke nicht, dass er das sehen konnte, Mylord.«
    »Das war die Kutsche von Sir Freddie Soundso.« Die leicht undeutlichen Worte - weil um einen Daumen im Mund herumgesprochen - stammten von Matthew.
    Tony blickte ihn an, dann setzte er ihn vor sich auf den Schreibtisch, damit er ihm ins Gesicht sehen konnte. Er zog seinen Stuhl heraus und setzte sich ebenfalls, sodass er nicht über dem Jungen aufragte.
    »Woher weißt du das?«
    Matthew zog den Daumen aus dem Mund.
    »Die Pferde. Dieses Mal hatte er vier, aber die beiden vorne waren die, die sonst immer seine Kutsche ziehen. Ich kenne sie von früher, als er in dem anderen Haus zu Besuch war.«
    Tony überlegte, inwieweit er den Beobachtungen eines kleinen Jungen Glauben schenken durfte. Er spürte ein Zupfen an seinem Ärmel und schaute hin, direkt in Harrys Gesicht.
    »Matthew fallen Sachen auf - und er kennt sich wirklich mit Pferden aus.«
    Tony sah zu David, der nickte, und dann zu Jenkins, der auf einem Stuhl saß und sich bemühte, wieder zu Atem zu kommen. Der Lehrer nickte ebenfalls.
    »Er ist sehr gut, wenn es um Kleinigkeiten geht, Mylord. Und hat ein ausgezeichnetes Gedächtnis.«
    Einen Moment erwog Tony das alles, dann schluckte er in letzter Sekunde den Fluch hinunter, der ihm auf der Zunge lag. Er stand auf und drehte sich zu den Bücherregalen hinter dem Schreibtisch um, überflog sie und zog dann seine Ausgabe von Debrett’s Adelsführer heraus.
    An der Tür klopfte es, dann wurde sie geöffnet. Geoffrey Manningham kam herein. Als sein Blick auf Tony fiel, stutzte er.
    Sogleich war er wachsam, besorgt.
    »Was? Was ist geschehen?«
    »Caudel hat Alicia entführt.« Tony öffnete das Buch, blätterte rasch die Seiten durch, bis er den Eintrag für »Caudel« fand. Er überflog ihn und fluchte tonlos.
    »Sir Alfred Caudel.«
    Er schlug den Buchdeckel zu.
    »A.C. - gegenwärtig beim Innenministerium. Aus einer alten, wenn auch nicht in die Anfänge zurückreichenden Familie, deren Landsitz im nördlichen Oxfordshire liegt, unweit von Chipping Norton und auch nicht weit von der Spelunke entfernt, wohin die Briefe der französischen Kapitäne geschickt wurden.«
    Geoffreys Mund stand offen; er schloss ihn mit einem hörbaren Schnappen.
    » Caudel? Gütiger Himmel, kein Wunder, dass er so verzweifelt darauf hinarbeitet, die Ermittlungen im Keim zu ersticken.«
    »Genau, und auch kein Wunder, dass er so viel über die Ermittlungen selbst wusste.« Tony stand hinter dem Schreibtisch, klopfte mit den Fingern auf die Tischplatte, während er im Geiste rasch einen Plan entwarf, ihn mehrmals durchging, dann in Gedanken eine Liste der notwendigen Anweisungen zusammenstellte. Er schaute zu den drei Jungen und schenkte ihnen ein beruhigendes Lächeln.
    »Ich folge ihnen.«
    Geoffrey runzelte die Stirn.
    »Weißt du denn, wohin sie unterwegs sind?«
    »Maggs lässt die Kutsche nicht aus den Augen - er wird eine Nachricht schicken, sobald er an einen Gasthof kommt.«
    Tony wandte sich an die Jungen.
    »Maggs weiß, was zu tun ist - er wird nicht einfach aufhören, Alicia zu folgen. Ich breche auf, sobald ich weiß, welche Straße sie nehmen. Maggs und ich haben da ein System, das wir schon früher benutzt haben. Es wird funktionieren, also macht euch keine Sorgen, dass wir die Spur verlieren könnten.«
    Er schaute Geoffrey an.
    »Du musst den anderen Bescheid geben und dann mit Adriana, Miranda und dem Rest warten - es besteht kein Grund, in Ohnmacht zu fallen. Ich werde Alicia zurückbringen.«
    Geoffrey nickte.
    »In Ordnung. Wen soll ich unterrichten?«
    Tony gab ihm eine Liste mit den Namen. Zuerst Dalziel; Tony schrieb eine kurze Mitteilung, in der er die Beweise darlegte, dass A.C. Sir Freddie

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