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Ein verführerischer Schuft

Ein verführerischer Schuft

Titel: Ein verführerischer Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Brook Street abzusetzen« - seine Lippen verzogen sich spöttisch - »oder ihn umzubringen.«
    Er erwiderte ihren Blick.
    »Welchen Befehl ich ihnen letztlich gebe, das hängt von Ihnen ab.«
    Alicia bemühte sich darum, seinen Blick kühl zu erwidern, sich ihre Gefühle nicht anmerken zu lassen und eine ausdruckslose Miene zu bewahren, ihrer Furcht, ihrem Entsetzen nicht nachzugeben. Eiskalte Schauer liefen ihr über den Rücken. Matthew … wie ein Schraubstock drückte es ihr das Herz ab, während sich gleichzeitig ihre Gedanken bei der Suche nach einem Weg überschlugen, wie sie ihn befreien konnte. Maggs - er würde Tony holen … Aber sie konnte nicht klar denken, nicht solange Sir Freddies scharfe und eiskalte Augen eindringlich auf ihr ruhten.
    Sie befeuchtete die Lippen, zwang ihre Lungen dazu, zu arbeiten.
    »Was wollen Sie von mir? Was soll ich tun?« Sie runzelte die Stirn.
    »Worum geht es überhaupt?«
    Warum entführte Sir Freddie sie und Matthew, wenn er doch Adriana haben wollte?
    Sie machte aus ihrer Verwirrung und ihrer Verständnislosigkeit keinen Hehl.
    Sir Freddie lachte.
    Bei dem Laut wurde ihr eiskalt bis ins Mark.
    Dann lächelte er. Und sie wäre am liebsten auf der Stelle geflohen.
    »Meine Liebe, es dreht sich darum, dass ich meine Spuren verwischen will, eine unglückselige Notwendigkeit, für die Ruskin verantwortlich zeichnet. Er schien nicht begreifen zu können, dass der Krieg vorüber war und damit auch die Möglichkeit, sich zu bedienen.«
    Sie starrte ihn an.
    »Sie? Sie sind A.C.?«
    »A.C.?« Sir Freddie blinzelte, dann hellte sich seine Miene auf, als er es verstand.
    »Ach ja, das hätte ich beinahe vergessen.«
    Er setzte sich anders hin. Mit einer anmutigen Bewegung seines Armes deutete er eine Verbeugung an; die Geste war voll seiner sonstigen Eleganz. Seine Miene, seine leicht gekräuselten Lippen und sein ganzes Flair waren wie immer, aber als er sich wieder aufrichtete, sah er sie mit seinen kalten blassen Augen an.
    »Sir Alfred Caudel zu Ihren Diensten, meine Liebe.«

    Tony kehrte am Vormittag nach Torrington House zurück. Nachdem sie alle Informationen durchgesehen hatten, hatten sie sich darauf geeinigt, dass Jack Warnefleet und Christian, von denen keiner bislang in der Affäre sichtbar tätig geworden war, Ellicots Geschäftsräume aufsuchen sollten und mit allen Mitteln herausfinden, wer sich hinter der Gesellschaft verbarg.
    Sie durften sich keinesfalls zu auffällig verhalten - da gab es Grenzen. Und es war auch nicht sicher, dass sie überhaupt etwas ausrichten konnten. Rastlos und ungeduldig und von dem Gefühl beunruhigt, dass die Sache dem Höhepunkt zutrieb, er aber nichts tun konnte, war Tony heimgekehrt.
    Gerade als er hinter seinem Schreibtisch Platz genommen hatte, wurde die Tür zu seinem Arbeitszimmer aufgestoßen und Panik - in Gestalt von David, Harry und Matthew sowie Jenkins - stürmte herein.
    » Alicia! «, schrie Matthew schrill, »du musst losfahren und sie retten.«
    Tony fing ihn auf, als er um den Schreibtisch herumlief und sich in seine Arme warf.
    »Ja, natürlich tue ich das«, antwortete er und schaute die anderen an.
    David und Harry waren ebenfalls zum Schreibtisch gelaufen, aber davor stehen geblieben. Sie umklammerten beide die Kante, ihre Mienen waren so entsetzt wie die von Matthew. Jenkins folgte ihnen dicht auf den Fersen, er war nicht in besserer Verfassung, ebenso atemlos wie seine Schützlinge.
    »Mylord«, schnaufte der Hauslehrer, »Maggs schickt mich, Ihnen zu sagen - Mrs. Carrington wurde in eine Kutsche gelockt, die mit ihr in Richtung Westen davongefahren ist.«
    Tony fluchte, begann sich zu erheben.
    »Wo ist Maggs?«
    Jenkins rang um Atem.
    »Er folgt der Kutsche. Er sagte, er würde so bald wie möglich eine Nachricht schicken.«
    Tony nickte knapp.
    »Setzen Sie sich.« Er hob Matthew auf seinen Arm und wandte seine Aufmerksamkeit den beiden älteren Jungen zu.
    »Nun, David - erzähl mir genau, was du weißt, und fang bitte vorne an.«
    David holte tief Luft, hielt sie eine Sekunde an, dann gehorchte er. Die Geschichte klang einigermaßen vernünftig und folgerichtig: Alicia hatte sie heute im Schulzimmer besucht, erwähnt, sie wolle spazieren gehen - Tony hatte geglaubt, sie sei mit Miranda und Adriana unterwegs. Dann hatten die Jungen Jenkins überredet, ihren Unterricht in den Park zu verlegen; als sie eintrafen, kam ihnen Maggs schon entgegengelaufen, fluchend und schimpfend, wobei er eine schwarze Kutsche

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