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Ein verführerischer Schuft

Ein verführerischer Schuft

Titel: Ein verführerischer Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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gehandelt haben. Da die Ermittlungen und damit Ihre Enttarnung immer näher rückte - was Sie wissen mussten, weil Torrington Ihr Liebhaber ist - und somit gesellschaftlicher Ruin ungeahnten Ausmaßes Ihnen und Ihrer kostbaren Familie drohte, haben Sie den einzig ehrenwerten Weg gewählt, der einer Dame zur Verfügung steht.«
    Sie gab sich keine Mühe, sich ihre Verachtung nicht anmerken zu lassen.
    »Sie haben gesagt, Sie wüssten, was Torrington und seine Freunde tun und wie hartnäckig sie sind. Mein Tod wird sie nicht von meiner Schuld überzeugen - sie werden ihre Ermittlungen nicht einstellen, sondern sie vielmehr verstärken.« Dessen war sie sich völlig sicher.
    Sir Freddie jedoch lächelte mit kühler Herablassung.
    »Der Schlüssel ist Torrington und wie er darauf reagieren wird, wenn er Ihre Leiche findet.«
    Sie konnte nicht verhindern, dass sie kurz die Lider senkte.
    Sir Freddie sah es; sein Lächeln verstärkte sich.
    »Er liebt sie; es ist nicht nur eine vorübergehende Verliebtheit, befürchte ich, sondern er hängt wirklich und wahrhaftig am Haken. Was, denken Sie, wird es mit ihm anstellen, wenn er derjenige ist, der Ihren Leichnam entdeckt?«
    Sie weigerte sich, darauf zu reagieren, ihm einen Hinweis darauf zu geben, was sie dachte; der eingebildete Narr hatte gerade das eine gesagt, das am sichersten dafür sorgen würde, dass sie bis zum Allerletzten kämpfte.
    »Wenn Sie dann erst einmal nicht mehr sind und ohnehin nichts mehr zu retten ist, wird Torrington sich nach Devon verkriechen, in den hintersten Winkel. Die anderen werden ohne ihn die Ermittlungen nicht aufrechterhalten können.« Er machte eine Pause, dann fügte er hinzu:
    »Und das, meine Liebe, wird das Ende der Geschichte sein.«
    Sie atmete tief durch, widersprach ihm aber nicht; es musste einen Weg geben, seinen Plan scheitern zu lassen. Sie konzentrierte sich darauf, weigerte sich, auch nur an Aufgeben zu denken. Aufgeben hieß Tod, aber sie war noch nicht bereit zu sterben.
    Sie lehnte ihren Kopf gegen die Polster und ging seinen Plan der Reihe nach durch. Er hatte recht, wenn er behauptete, sie würde nichts tun, was Matthew in Gefahr brachte, aber die eigentliche Gefahr ging von Sir Freddie aus. Er hatte gesagt, seine Männer würden nichts unternehmen, bis sie von ihm gehört hatten; wenn sie das nicht taten … Es wäre dann Zeit, sie zu suchen und Matthew unversehrt zu befreien.
    Sie musste entkommen und dabei gleichzeitig Sir Freddie gefangen nehmen, dafür sorgen, dass er keine Nachricht schicken konnte. Sobald sie den Spieß dann umgedreht hatten, würde Sir Freddie ihnen sagen, wo Matthew festgehalten wurde … Dafür brauchte sie Tony, aber …
    In ihrem Herzen wusste sie, dass er kommen würde und sie retten. Maggs hatte alles beobachtet; er hatte vermutlich erkannt, dass sie entführt worden war, ehe sie selbst es gemerkt hatte. Maggs würde Tony benachrichtigt haben, und der würde kommen. Allerdings konnte sie sich nicht allein darauf verlassen, dass Tony sie rechtzeitig einholte, ehe Sir Freddie ihre Ermordung in Angriff nahm.
    Sie schaute zu ihrem Entführer. Sir Freddies Augen waren geschlossen, aber sie glaubte nicht, dass er schlief. Er war ein paar Jahre älter als Tony, ein paar Zoll kleiner, aber stämmiger gebaut. Eigentlich würde man ihn als Bild von einem Mann beschreiben, der immer noch in der Blüte seiner Jahre stand. Er hatte nie fehl am Platze unter Adrianas Bewunderern gewirkt.
    Dass sie eine körperliche Auseinandersetzung mit ihm gewinnen konnte, war so gut wie ausgeschlossen. Doch wenn Sir Freddie eine Schwäche hatte, dann war es seine übersteigerte Selbstgefälligkeit. Er glaubte, er käme mit allem davon. Wenn sie das ausnutzte, konnte es sein, dass es einen Moment geben würde, ganz am Ende des Spieles, in dem er verwundbar sein würde …
    Das würde vermutlich ihre einzige Chance sein.
    Sie sah ein Glitzern unter seinen gesenkten Lidern; er hatte sie beobachtet, wie sie ihn gemustert hatte.
    »Sie haben noch nicht gesagt, wohin wir fahren.«
    Er schwieg eine Weile, erwog höchstwahrscheinlich, ob es riskant war, es ihr zu sagen.
    »Exmoor«, erklärte er schließlich.
    »Es gibt da ein kleines Dorf, in dem ich einmal gestrandet war. Alle Anzeichen werden darauf hindeuten, dass Sie dort Halt gemacht haben, dann ins Moor gegangen sind und sich dort in einen nicht länger genutzten Minenschacht gestürzt haben, in dem Sie dann ertrunken sind.«
    Exmoor. Sie schloss die Augen und lehnte

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