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Ein verführerischer Schuft

Ein verführerischer Schuft

Titel: Ein verführerischer Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Familie zu bilden, die er sich wünschte. Die er brauchte. Wie sehr, das hatte er nicht begriffen, bis er sie und ihre Geschwister kennengelernt hatte.
    Gleichgültig, wie sehr es ihn störte, dass seine Lust unbefriedigt blieb, er wollte sie nicht anders haben, wollte nicht, dass sie sich änderte. Er schätzte sie dafür, was sie war, wie sie war, und war bereit, sich dementsprechend anzupassen, sie zu umwerben, wie sie es brauchte und verdiente.
    Und konnte dabei nur darauf hoffen, dass er in der Zwischenzeit keinen Schaden nahm.
    Mit einiger Anstrengung gelang es ihm, nicht an den Augenblick in der Eingangshalle von Cranbourne House zu denken. Allein der Gedanke reichte, dass sein Verlangen sich schmerzlich steigerte. Entschlossen wandte er sich anderen Dingen zu, dem Treffen mit Gervase Tregarth und Jack Warnefleet, zu dem er unterwegs war.
    Sie warteten auf ihn im Versammlungsraum des Clubs, lässig in bequemen Stühlen um den großen Mahagonitisch sitzend. Christian Allardyce war ebenfalls dort; als er die Brauen fragend hob, bedeutete Tony ihm zu bleiben.
    »Du hast ohnehin schon einen Teil gehört - je mehr Leute helfen, desto besser.«
    Christian grinste.
    »Und zudem hängt Dalziel mit drin.«
    »Exakt.«
    Tony setzte sich und berichtete ihnen rasch alles, was er über Ruskin in Erfahrung gebracht hatte, über seinen Tod und die Machenschaften mit A.C.
    »Das hier ist eine Liste der Schiffe, die in Ruskins Aufzeichnungen erwähnt wurden, die dazugehörigen Datumsangaben und dies hier« - er reichte ihnen ein zweites Blatt - »sind die Daten, an denen Ruskin größere Geldzuwendungen für seine Glücksspielleidenschaft erhalten hat.«
    Gervase betrachtete die Liste der Schiffe und Daten, verglich sie mit den Daten der Zahlungen. Jack setzte sich neben ihn und überflog ebenfalls die Liste.
    Christian, der neben Tony saß, schaute sie über den Tisch hinweg an.
    »Ich schätze, die Geldzuwendungen hängen irgendwie mit den Schiffsdaten zusammen?«
    Gervase verglich mehrere Angaben, dann nickte er.
    »Ungefähr eine Woche dazwischen, aber nicht für jedes Schiff, das aufgelistet ist.«
    Tony lehnte sich zurück.
    »Es scheint mir, als ob Ruskin die Information geliefert hat, sie wurde irgendwie benutzt oder bestätigt, und dann bekam er das Geld.«
    »Wer immer dieser A.C. ist, er hat die Sache ganz straff abgewickelt. Keine Zahlung ohne …« Jack brach ab, blickte hoch.
    Tony nickte grimmig.
    »Vermutlich gab es kein Geld, wenn die Information nicht nützlich war.«
    »Was«, bemerkte Christian, »die Vermutung nahelegt, dass sie für irgendetwas gut war.«
    »Und wenn dem so war«, sagte Gervase, der immer noch die Listen studierte, »dann wurde es gewiss für nichts Gutes verwendet.«
    »Das«, pflichtete Tony ihm bei, »ist die unausweichliche Folgerung. Wir müssen nun herausfinden, wie die Information genutzt wurde.«
    Gervase nickte.
    »Und zurückverfolgen, wem dieses Wissen helfen könnte.«
    »Ganz genau.« Tony machte eine Pause, dann fragte er:
    »Könnt ihr mir helfen?«
    Gervase sah wieder hoch und grinste.
    »Ich wollte in Kürze mal für ein paar Tage zu Hause vorbeischauen. Ich kann mich mühelos in Plymouth umhören - und an der Küste entlang.«
    Er schaute Tony direkt an.
    »Aber du hast viel weiter reichende Verbindungen zu den Kanalinseln und nach Frankreich sowie an der Südküste, könnte ich mir vorstellen.«
    »Ja, aber mein Problem - unser Problem im Moment - ist, dass diese Informationen« - Tony nickte zu den Papieren in Gervases Händen - »alles sind, was wir gegenwärtig haben. Ich habe die Liste mit den Schiffen aus verschiedenen Aufzeichnungen zusammengestellt, wobei das mehr Erinnerungsnotizen zu sein scheinen. Wahrscheinlich war das, was Ruskin weitergegeben hat, wesentlich detailreicher.«
    »Aber welche Details kennen wir denn nicht?«
    »Exakt die müssen wir herausfinden. Über die Meldungen der Finanzbehörden und der Admiralität, die durch seine Hände gingen, hatte Ruskin Einblick in das, was zusammengenommen die Routenanweisungen eines jeden Schiffes ergab - wenigstens für ihren Weg zu unseren Küsten.«
    Tony sah Gervase an.
    »Wenn du irgendeinen Hinweis darauf finden kannst, was vor sich gegangen ist, wie das Wissen von Nutzen sein könnte, dann könnte ich weiter meine Fühler ausstrecken. Aber meine Kontakte sind eigentlich nur dann nützlich, wenn ich weniger allgemeine, sondern mehr spezielle Fragen stelle. Anderenfalls bekomme ich eben auch allgemeine

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