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Ein verführerischer Schuft

Ein verführerischer Schuft

Titel: Ein verführerischer Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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nahm, aber auch er gab - und zwar selbstlos. Wenn sie irgendwelche Zweifel hegte, dass der Liebesakt im Grunde genommen auf Teilen beruhte, so räumten die langen Momente, die sie unter seinen Händen, unter seinem Mund verbrachte, und seine Zärtlichkeiten gründlich damit auf.
    Die Flammen schlugen höher, erfahren geschürt, bis der Flächenbrand einfach zu viel wurde. Zu viel für sie, um dem verheißungsvollen Entzücken zu widerstehen. Sie hätte ihn gewarnt, wenn sie dazu in der Lage gewesen wäre, aber er hob den Kopf nicht, unterbrach seine Liebkosungen nicht, selbst dann nicht, als sie an seinen Haaren zerrte.
    Und dann war sie da, im Herzen des Feuersturmes, und für einen blendenden Augenblick zählte nichts als das unglaubliche Gefühl, das sie einfach mitriss. Es hielt sie fest umschlungen, eiserne Bande, die er geschaffen hatte, dann meinte sie zu zerspringen vor Glück und innerlich dahinzuschmelzen.
    Tony erlebte ihren Höhepunkt hautnah mit, dann hob er schließlich den Kopf.
    Den Druck in seinen Lenden ignorierte er und betrachtete sie, matt, aber glücklich. Sie lag seinem Blick preisgegeben, fast schamlos vor ihm - und er schaute sich an ihr satt. Mit einem letzten zarten Kuss zwischen ihre Beine zog er ihr Hemd nach unten.
    Nächstes Mal. Das versprach er sich.
    Er schob sich wieder nach oben und legte sich neben sie, stützte sich auf einen Ellbogen, legte ihr eine Hand auf die Brust und wartete, dass sie wieder zur Erde schwebte.

    Eine Stunde später lag Alicia in ihrem Bett; das Haus um sie war still, während sie zu begreifen versuchte, was genau an diesem Abend passiert war. Nicht das körperliche, so verblüffend herrlich es gewesen war, besser, als sie es sich je erträumt hatte - und offenbar auch als die Autoren der beiden Lehrtexte, die sie gefunden hatte. Nein, sie verstand genau, was zwischen ihnen geschehen war, welcher Teil von ihm welchen Teil von ihr berührt hatte, und warum.
    Das war ein ganz eigenes Problem, aber was an ihr nagte, was ihr ein Rätsel war, war die Verbindung zwischen ihnen beiden, die sie spürte und die mit jedem Tag immer stärker wurde, in dem Feuer zwischen ihren Körpern geschmiedet.
    Das war etwas ganz anderes. Etwas außerhalb dessen, was sie berücksichtigt hatte, als sie beschloss, die Rolle der Witwe weiterzuspielen und so zu tun, als ob sie so erfahren wäre, wie sie es nun einmal nicht war.
    Er hatte sich einverstanden erklärt, langsam vorzugehen; das hatte er nach seinen eigenen Maßstäben auch getan. Obwohl es nun offenkundig war, dass sie beinahe das Ziel ihrer Reise erreicht hatte, verspürte sie keine Angst oder Ähnliches.
    Vom ersten Augenblick an hatte sie auf seine erfahrenen Zärtlichkeiten instinktiv reagiert, war gezwungen gewesen, sich auf ihr Gefühl zu verlassen. Und das hatte sie geleitet - allerdings in eine Richtung und zu etwas, das sie so nicht geahnt hatte - und auch nicht gewollt hatte.
    Sie hatte die Gefahr nicht geahnt. Überhaupt nicht.
    Sie rollte sich auf die Seite, umklammerte ein Kissen und versuchte, nicht über ihn nachzudenken, versuchte, nicht zu fühlen … sich nicht des Dranges bewusst zu werden, der sie veranlasste, ihm mehr zu gewähren, als sie zunächst bedacht hatte.
    Doch je mehr sie versuchte, nicht länger darüber zu grübeln, ja, es sogar zu leugnen, desto mehr wuchs es.
    Faszination hatte sich in etwas anderes gewandelt.
    Etwas wesentlich Mächtigeres.

    Zu einer ungewohnt frühen Stunde am nächsten Abend betrat Tony Lady Arbuthnots Ballsaal. Ohne sonst jemanden eines Blickes zu würdigen, ging er gleich zu Alicia.
    Um bei der Wahrheit zu bleiben, so bemerkte er nicht wirklich die Gegenwart der anderen Gäste; seine Gedanken, sein ganzes Bewusstsein waren allein auf sie gerichtet.
    Und das nicht freiwillig oder absichtlich. Er war getrieben von Gefühlen und Empfindungen, die er nie zuvor zu bewältigen hatte. Jemanden haben zu wollen war eine Sache - aber das hier?
    Es gab so vieles in ihrem Leben, vor dem er sie bewahren wollte - und mehr noch, das er für sie in Ordnung bringen wollte, so sehr, dass man meinen konnte, seine Ehre, sein Name und seine Selbstachtung hingen davon ab. Sie zu beschützen und sie sicher zu wissen, ihr Glück zu bewerkstelligen, das alles war ihm überaus wichtig geworden.
    Wie, da war er nicht sicher, aber die Gründe waren in seinen Augen auch nebensächlich. Er wusste, wie er empfand. Er wusste, was er wollte. Und er wusste, wie er vorgehen musste.
    Als er sie

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