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Ein verfuehrerischer Tanz

Ein verfuehrerischer Tanz

Titel: Ein verfuehrerischer Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Dare
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die Quere kam, hatte er den Sieg heute Abend in der Tasche.
    »Also gut.« Unverhohlener Hass blitzte in Bellamys Augen auf. »Bringen wir es zu Ende. Und dann werden Sie mir verraten, wo ich das kleine Flittchen finde, denn ich fahre morgen früh zurück nach London. Ich muss diese Frau so schnell wie möglich zur Rede stellen.«
    »Meine Herren, ich darf Sie in die Bibliothek bitten.« Spencer trat beiseite, und Ashworth und Bellamy traten in den schmalen Flur, der zur Bibliothek führte.
    Spencer fasste Jack am Arm. »Das ist eine Sache unter uns dreien.«
    »Mensch, Morland«, brummte Jack. »Ich will mitspielen.«
    »Wo ist die Prostituierte?«
    »Im Blue Turtle Inn in Hounslow.«
    »Die Papiere?«
    »Hier.« Jack zog sie aus seiner Jackentasche und warf sie auf den Tisch. Er senkte die Stimme. »Ich habe die Münze gefunden und die Frau aufgespürt. Und jetzt lass mich mitspielen. Das bist du mir schuldig, Schwager.«
    »Das sehe ich anders.« Es hätte Amelia gerade noch gefehlt, dass er neue Schulden machte, wo er doch angeblich auf dem Weg der Besserung war. »Du hast deinen Auftrag erfüllt. Du kannst heute Nacht wieder fahren.«
    »Heute Nacht noch?« Amelia fiel aus allen Wolken. »Er ist kaum hier, da schickst du ihn schon wieder weg? Das Cottage gehört meiner Familie! Untersteh dich, ihn vor die Tür zu setzen.«
    »Das Cottage unserer Familie?«, sagte Jack mit einem vorwurfsvollen Blick zu Spencer. »Du hast ihr gar nichts davon erzählt, was?«
    »Wovon hast du mir nichts erzählt?« Amelia sprang auf.
    Spencer seufzte. Hoffentlich bekam sie das jetzt nicht in den falschen Hals.
    »Ich wollte es dir heute Abend erzählen. Ich kaufe das Cottage.«
    »Du kaufst das Cottage? Briarbank?«
    »Ja, verflixt noch mal.«
    »Du kannst dieses Cottage nicht kaufen. Es ist Erbbesitz.«
    »Nein, Irrtum. Die Ländereien um das Schloss, ja. Aber nicht das Cottage.«
    »Und diese Dokumente …« Ihr Blick fiel auf den Tisch.
    »Erklären das Haus zu meinem Besitz.« Verdammt. »Zu unserem Besitz.«
    »Aber …« Ihre Augen blitzten vor Zorn. »Aber dieses Haus gehört den d’Orsays, schon seit Jahrhunderten.«
    Mist, nun war sie wütend.
    »Du hättest es ihr sagen müssen«, bemerkte Jack.
    »Verschwinde«, fuhr Spencer ihn an. Dies ging nur ihn und Amelia etwas an.
    »Nein, bleib hier.« Amelia fasste ihren Bruder am Arm. »Du bleibst. Wenn er meint, er kann dich vor die Tür setzen, ist er schiefgewickelt.«
    »Macht das unter euch aus«, knurrte Jack. »Ich geh ins Bett … wenn ich darf.«
    Nachdem sein Schwager das Zimmer verlassen hatte, legte Spencer die Hände auf Amelias Schultern und sah sie zärtlich an. »Amelia, ich habe mich in den letzten Wochen schlaugemacht. Dein Bruder schuldet jemandem eine Menge Geld. Mehrere tausend Pfund. Und sein Kreditgeber ist knallhart.« Er nannte ihr den Namen des Mannes nicht. Ihm gehörten in London mehrere berühmt-berüchtigte Spielhöllen, und er war für seine Brutalität bekannt. In diesem Geschäft musste man brutal sein, sonst brachte man es zu nichts.
    Tränen liefen ihr über die Wangen.
    »Er sieht schlimm aus, so ausgemergelt.«
    »Das ist begreiflich. Er lebt vermutlich auf der Straße und in den Tavernen, weil er Angst hat, in seinem eigenen Haus überfallen zu werden. Wenn er seine Schulden nicht bald bezahlt …« Das Entsetzen in ihrem Blick machte ihm deutlich, dass sie ihn auch ohne Worte verstand. »Ich kann mich nicht dazu durchringen, ihm das Geld einfach zu geben. Deshalb habe ich beschlossen, dieses Haus zu kaufen. Für dich.«
    »Wie kommst du bloß darauf, dass ich ein Haus für mich haben möchte?«
    Ein Hoffnungsfunke flackerte auf. Hatte sie ihre frühere Vereinbarung vergessen?
    »Ich dachte, ich kaufe es für den Fall, dass du nicht mehr mit mir zusammenleben willst. Wenn ich meinen kleinen Erben habe.« Behutsam wischte er ihr mit der Daumenspitze eine Träne von der Wange. »Ich hoffe natürlich, dass es weiterhin unser gemeinsames Sommerhaus bleibt.«
    »Spencer, dieses Cottage ist ein Stück Familiengeschichte. Das Stadthaus der d’Orsays musste verkauft werden, und Beauvale Castle ist zu einer unbewohnbaren Ruine verfallen. Das Cottage ist alles, was wir noch haben. Der Stolz unserer Familie wird durch dieses bisschen Mörtel zusammengehalten. Wie kannst du nur so unsensibel sein, uns das auch noch wegzunehmen?!«
    »Unsensibel? Dieses Cottage mag vom Namen her zu Beauvale gehören, aber du bist die Einzige, die wirklich daran

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