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Ein verfuehrerischer Tanz

Ein verfuehrerischer Tanz

Titel: Ein verfuehrerischer Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Dare
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weichen Körper zu spüren.
    Ein angenehmes Gefühl breitete sich in seinem Körper aus, weckte seine Neugier auf mehr. Er war getrieben von dem Wunsch, weiter mit ihr zu plaudern, ihrer Stimme zu lauschen. Zu entdecken, zu erfahren, zu begreifen.
    »Ich bin eben ein Pferdenarr.«
    »Ich weiß.«
    »Darf ich fragen, woran Ihr Herz hängt?«
    »An meiner Familie«, antwortete sie spontan. »Und an meinem Zuhause.«
    »Meinen Sie das Haus am Bryanston Square?« Spencer vermochte seine Verblüffung nicht zu verbergen. Soweit er wusste, war es eins von diesen neureichen, protzigen Stadthäusern. Und beileibe kein geschichtsträchtiges, stilvolles Palais – dort hätte Lady Amelia d’Orsay für sein Empfinden besser hineingepasst.
    »Nein, das ist Laurents Haus. Es wurde nach dem Geschmack seiner Frau gebaut. Ich meine das Anwesen unserer Vorfahren in Gloucestershire. Beauvale Castle ist zwar inzwischen verfallen, aber wir haben dort ein Cottage, Briarbank, wo wir den Sommer verbringen. Mit einer herrlichen Aussicht über den Fluss Wye.«
    »Das klingt sehr ansprechend.«
    »Es ist ein Traum. Für mich gibt es kein schöneres Domizil. Früher sind Mama und ich jeden Morgen spazieren gegangen, um Lavendel zu pflücken und frische …« Sie schniefte leise. »Mit Briarbank verbinde ich meine liebsten Erinnerungen.«
    »Dann verlassen Sie London sicher bald, nicht wahr?«
    Sie kämpfte um Fassung.
    »Nein, diesen Sommer nicht. Dieses Jahr wollen meine Brüder das Cottage vermieten. Wie Sie wissen, Hoheit, hat mein Bruder Jack hohe Spielschulden.«
    »Aha«, sagte Spencer zögernd. »Sie sind also nicht über das unlautere Angebot verärgert, das ich Lily gemacht habe, sondern, weil ich nicht bereit bin, Ihrem Bruder die Schulden zu erlassen.«
    »Ja und nein. Wenn Sie es genau wissen wollen, ärgere ich mich über Sie in vielerlei Hinsicht.« Trotzig schob sie das Kinn vor und drehte den Kopf zum Fenster.
    Die Kleine ist verdammt hartnäckig, dachte Spencer. Loyalität war zwar ein feiner Charakterzug und wahrlich nicht weit verbreitet, aber in diesem Fall ging sie ihm entschieden zu weit. Ihr missratener Bruder war auf dem besten Wege, die Familie in den finanziellen Ruin zu treiben.
    »Es will mir nicht in den Kopf, wieso …«
    »Hoheit«, schnitt sie ihm das Wort ab. »Wir sind jetzt seit fast sieben Stunden ununterbrochen zusammen. Und in den letzten paar Minuten haben Sie mehr geredet als in den sechseinhalb Stunden davor. Sind Sie morgens immer so redselig?«
    Redselig? Spencer hatte sich schon viel anhören müssen, aber dass er redselig wäre, hatte noch nie jemand behauptet. Interessant.
    »Irrtum«, erwiderte er abwesend. »Das bin ich bestimmt nicht. Sind Sie immer so garstig?«
    Sie stieß einen Seufzer aus.
    »Nein, aber es war ein außergewöhnlicher Abend. Und zwar schon bevor Sie auf dem Ball der Bunscombes auftauchten.«
    Spontan fühlte er sich auf die Terrasse zurückversetzt, und er durchsuchte im Geiste seine Jacketttaschen nach ihrem Taschentuch. Er durfte es nicht verlieren. Zumal sie große Sorgfalt auf die Stickereien angewendet hatte. Und anders als die jungen Damen, die eifrig Börsen und Teedeckchen fertigten, um ihre zweifelhafte Geschicklichkeit zur Schau zu stellen, hatte Lady Amelia das Batisttuch für sich gestickt.
    Das faszinierte ihn.
    Auch weil sie sich weiter an ihn lehnte und ihr Körper augenscheinlich Freundschaft mit seinem schloss, obwohl sie ihn verbal traktierte, als wäre er ihr schlimmster Feind.
    »Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Sie keinen Respekt vor mir haben«, stellte er fest.
    »Stimmt haargenau«, gab sie zurück. »Offen gestanden sah das auf dem Ball noch anders aus. Allerdings hat Lily mir die Augen geöffnet: Niemand ist unsterblich. Das klingt zwar hart, hat aber auch etwas Befreiendes. Unverblümte Direktheit hat einen gewissen Reiz.« Sie lachte leise. »Ich muss wirklich aufpassen, was ich sage, sonst laufe ich Gefahr, zu einer echten Xanthippe zu werden. Gestern um diese Zeit habe ich Sie als den unnahbaren, arroganten Duke of Morland wahrgenommen. Und Sie hätten mich garantiert ignoriert.«
    Damit hatte sie den Nagel auf den Kopf getroffen. Wenn sie sich gestern Morgen auf der Straße begegnet wären, hätte er keinen zweiten Blick riskiert. Ein unverzeihlicher Fehler, räumte er im Nachhinein ein, denn Amelia war eine Frau, die auf den zweiten Blick bestach. Unvermittelt bemerkte er, wie das sanfte pastellfarbene Morgenlicht ihre Züge

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