Ein verfuehrerischer Tanz
noch weicher erschienen ließ. Keine Frage, heute Morgen sah sie wirklich hübsch aus.
Sie berührte die Fensterscheibe. »Sie und ich, wir sind auch bloß Menschen. Zwei Normalsterbliche mit Macken, deren Knochen irgendwann zu Staub zerfallen werden. Eine Frau und ein Mann.«
Mit einem Mal schienen die Kutschenwände näher zusammenzurücken – eine prickelnd intime Atmosphäre. Es war verdammt lange her, dass er sich physischen Vergnügungen und tiefen Emotionen hingegeben hatte. Letzteren entsagte er schon aus Prinzip. Bestimmt lag es an den denkwürdigen Ereignissen der letzten Nacht, denn Spencer war mit einem Mal hungrig nach beidem.
Eigenartig, sie kuschelte sich noch inniger an ihn. Suchte sie Nähe und Geborgenheit bei ihm? Oder war ihre Geste ein verstecktes Angebot?
Langsam, aber entschlossen hob er eine behandschuhte Hand von seinem Schoß und legte sie auf ihr Bein, kurz oberhalb ihres Knies.
Ihr Schenkel spannte sich unter seiner Berührung an. Er tat so, als hätte er ihre Reaktion nicht bemerkt, und ließ die Hand auf ihrem Bein ruhen. Er saß einfach da und genoss das Gefühl, ihr üppiges, weiches Fleisch zu fühlen, das sich verheißungsvoll an seine Handfläche schmiegte.
Im Ballsaal zog er die zierlichen elfenhaften Geschöpfe vor, im Bett hatte Spencer dagegen vollkommen andere Präferenzen. Er mochte Frauen, die Format hatten, sowohl körperlich als auch intellektuell. Lady Amelia hatte beides.
Obwohl sie keine umwerfende Schönheit war, fühlte er sich magisch von ihr angezogen. Ihren Mund fand er besonders reizvoll. Ihre Lippen waren voll und verlockend, wie alles an ihr, und sinnlich rosarot wie Rosenknospen. Der kleine dunkle Leberfleck auf der Wölbung ihrer linken Brust betonte ihren hinreißend perfekten, cremeweißen Busen.
Und nach einer Nacht, die von einem jähen dramatischen Tod überschattet worden war, war es nur natürlich für einen Mann zu begehren … ja, er begehrte sie.
Kurzum, er wollte sie besitzen. Mit allen Sinnen, wild und heftig.
Er schob seine Hand langsam ein paar Zentimeter höher. Ertastete das Knöpfchen ihres Strumpfbands. Ihr Atem beschleunigte sich, als sein Daumen langsam darüber kreiste. Zunächst strich er sanft über den Stoff, verstärkte den Druck, seine Finger gruben sich in die knisternde Seide, und beide genossen das reizvolle Gefühl, als die Seide und das Leinen Amelias nackte Haut streichelten. Ihre Unterröcke waren aufreizend kurz, stellte er fest, weich und fadenscheinig vom vielen Waschen. Und darunter versteckte sie ihr erregendes Fleisch. Üppige, weiche Schenkel – er wollte sie streicheln, kneten, darin versinken.
Erotische Bilder fluteten durch seinen Kopf und beflügelten seine Lust. Er stellte sich vor, sie spontan auf seinen Schoß zu ziehen und ihre weißen, vollkommenen Rundungen an seinen Körper zu pressen. Sein Gesicht in ihrem hinreißenden Busen zu vergraben, ihren runden Po zu umklammern und sie zu nehmen, gleich hier auf den weichen Polstern. Wie das Schwanken und Schaukeln der Kutsche sie näher und näher an einen Höhepunkt …
Oh ja, sie konnte ihm sämtliche Spielarten der Ekstase bieten, vorausgesetzt, sie hatte Spaß am Sex. Dass sie unverheiratet war, bedeutete nicht zwangsläufig, dass sie noch Jungfrau war. Außerdem ließ sich das spielend leicht herausfinden.
Um ihre Reaktion zu testen, bohrte er seine Finger in den Stoff und kniff sie spielerisch sanft in den Schenkel.
Mit einem gepressten Aufschrei befreite sie sich und rutschte hastig zur Seite. In eine Ecke der Kutsche gepresst, starrte sie demonstrativ aus dem Fenster und ignorierte ihn geflissentlich.
Also das wäre geklärt.
Spencer blickte auf die Straße und wünschte sich einen plötzlichen Menschenauflauf. Bis zum Bryanston Square war es nicht mehr weit, und dank seiner lebhaften Fantasie war er so erregt, dass er sich keinesfalls in der Öffentlichkeit zeigen mochte.
Als die Kutsche vor einem weitläufigen Anwesen im Rokokostil anhielt, war seine Lust so weit verebbt, dass er wieder halbwegs zivilisiert auftreten konnte. Spencer stieg als Erster aus und hielt Lady Amelia hilfsbereit seine Hand hin.
Sie ignorierte sie. Und wäre hochmütig an ihm vorbeigerauscht, wenn er sie nicht am Ellbogen festgehalten hätte.
Sie drehte sich mit ungnädiger Miene halb zu ihm um.
»Danke, Hoheit, dass Sie mich nach Hause gebracht haben. Sie können jetzt gehen. Ich möchte Sie wirklich nicht länger aufhalten.«
»Unsinn«, erwiderte er. Er schob
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