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Ein verhängnisvoller Auftrag Meisterspionin Mary Quinn I

Ein verhängnisvoller Auftrag Meisterspionin Mary Quinn I

Titel: Ein verhängnisvoller Auftrag Meisterspionin Mary Quinn I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Y.S. Lee
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Haaröl und Pfeifentabak, der Mr Gray umgab. Sie war selbst überrascht, wie sicher sie sich war.
    Die Schritte wanderten erneut im Zimmer umher. Derjenige, der sie verursachte, stieß ein unzufriedenes »Hmm« aus. Endlich, endlich wurde die Tür wieder geöffnet und geschlossen und der Schlüssel deutlich hörbar herumgedreht.
    Mary und ihr Kidnapper warteten. Sie konnte im Rücken spüren, wie sein Herz stetig und ruhig schlug. Sie zählte bis zehn. Bis zwanzig. Und dann bis dreißig. Wollte er sie denn gar nicht mehr loslassen? Sie überlegte, ob sie ihn in die Hand beißen sollte.
    Dann drang seine Stimme wieder an ihr Ohr. »Dass Sie mir weder schreien noch weinen!«
    Schwach schüttelte sie den Kopf.
    Er wartete einige Sekunden, dann nahm er langsam seine Hand von ihrem Mund.
    Sie holte langsam und zitternd Luft. Versuchte dabei leise zu bleiben. Versuchte sich zu bewegen, aber sein linker Arm lag noch fest um sie.
    Nach einem weiteren Augenblick gab er ihre Arme frei, wiederum ganz langsam.
    Mit zitternden Händen stieß sie die Schranktür auf und fiel fast hinaus. Sie wurde mit kräftigem Griff festgehalten und auf die Füße gestellt   – nicht grob.
    Mary schlug nach den Händen, wirbelte herum und sah ihn an. Nachdem die Vorhänge zugezogen waren, war der Raum fast ganz finster, doch sie konnte eine hochgewachsene, schlanke Gestalt erkennen.
    Hell flammte ein Streichholz in seiner Hand auf, sodass sie einen Blick auf dunkle Augen und einenstrengen, entschiedenen Mund werfen konnte. Er zog eine kurze Kerze hervor, zündete sie an und hielt die Flamme näher an ihr Gesicht. Der Schein blendete fast schmerzlich nach der langen Dunkelheit. Sie musterten sich einige Zeit, dann zuckte es um seine Mundwinkel. Fand er die Sache etwa
lustig
? Er sah aus, als wolle er ihr eine Frage stellen, doch dann besann er sich eines Besseren.
    Sie starrte ihn herausfordernd an. Fragen türmten sich in ihr, doch sie war entschlossen, erst zu reden, wenn er es auch tat. Nach seinem warmen Körper fühlte sich ihr Rücken kalt an.
    Mit großen Schritten ging er auf die Tür zu, zog einen Schlüssel hervor und schloss auf. Er sah, dass der Gang leer war, drehte sich nach ihr um und machte eine höfliche Geste mit der Hand. »Nach Ihnen.« Wieder dieser unverschämt beiläufige Ton.
    Mary starrte ihn an. Was zum Teufel   …?
    Er warf erneut einen Blick in den Flur, dann wieder zu ihr, ungeduldig. »Schnell jetzt.«
    Unbeirrt schüttelte sie den Kopf. »Nein. Nach Ihnen.«
    »Kommen Sie schon   – sollen wir uns hier wirklich streiten?« Sein Ton war eindeutig herablassend.
    »Ich habe nicht vor, mich zu streiten«, sagte Mary hochmütig. Jetzt, wo er redete, traute sie sich eher, ihm standzuhalten. »Wenn Sie gehen möchten, würde ich mir nicht im Traum einfallen lassen, Sie daran zu hindern.«
    Er schloss die Tür wieder und funkelte sie an.»Mein liebes Mädchen, was für ein Spiel spielen Sie eigentlich?«
    Sie sah ihn herablassend an. »Sie befinden sich wohl kaum in einer Position, solch eine Frage zu stellen.«
    Seine Mundwinkel zuckten erneut. Was für ein seltsamer Kerl. »Gut gekontert.« Er schwieg und starrte an die Decke, als suche er dort nach einer Eingebung. »Nun gut. Darf ich vorschlagen, dass wir den Raum gleichzeitig verlassen?«
    Mary überlegte. Bleiben konnten sie ja wohl kaum. Abgesehen von dem Risiko, dass noch mal jemand ins Büro zurückkommen könnte, würde man sie allmählich auf dem Fest vermissen. Ihn auch   – angenommen, er war tatsächlich ein Gast. Gnädig neigte sie den Kopf. »Eine ausgezeichnete Idee«, murmelte sie und äffte seinen höflichen Ton nach.
    Sie ging auf die Tür zu, die er stumm für sie aufhielt. Sie schlüpften auf den Gang hinaus und sah zu, wie er wieder abschloss und den Schlüssel einsteckte. Es war ein offizieller Türschlüssel. Wo hatte er denn den geklaut?
    Er sah zu ihr hinunter und zog arrogant die Augenbrauen hoch. »Nun? Sollten Sie nicht lieber schnell in den Salon zurück?«
    Mary unterdrückte den heißen Drang, ihm eine Ohrfeige zu geben. Mit der ganzen Würde, die sie aufbringen konnte, machte sie auf dem Absatz kehrt und ging schnell den Flur entlang.

Vier
    W arum hatte sie dort oben in dem Schrank nicht Zeter und Mordio geschrien? Während James Easton sich durch die Menge im Salon schlängelte und seinen nächsten Schritt überlegte, entdeckte er seine geheimnisvolle Lady, wie sie Angelica Thorold beim Servieren des Tees half. Sie bildeten einen

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