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Ein verhaengnisvoller Winter

Ein verhaengnisvoller Winter

Titel: Ein verhaengnisvoller Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Frenken
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auch geschlagen. Ich frag mich, was der Richard damit bezwecken will, die alten Geschichten von früher wieder aufzuwärmen.“
    „Hmmm.“ Josefine schlug wieder ihre Zeitschrift auf und hing ihren Gedanken nach.
     
    „Tag, Richard“, ließ Margot eine Woche später verlauten, als sie die Türe öffnete.
    „Tag, Margot. Wie geht es dir und dem Kind?“
    „Danke, uns geht es gut. Komm doch rein.“ Margot trat zurück und wartete, als er den Mantel auszog. „ Josefine ist in der Küche“, bemerkte sie, während sie ihm den Mantel abnahm. „Ich nehm ja mal an, du wolltest nicht zu mir?“
    „Äh, wenn ich ehrlich bin, nein“, antwortete Richard.
    „Das dachte ich mir. Ich geh dann mal wieder ins Wohnzimmer. Ich bin nämlich mit der Gabi beschäftigt.“ Er nickte und sah ihr nach, als sie wieder im angrenzenden Zimmer verschwand. Dann ging er in die Küche.
    „Tag, Richard. Ich hab dich schon gehört.“ Josefine legte den Deckel zurück auf den Topf und wis chte sich die Hände an einem Lappen ab. „Ich hab schon gedacht, du kommst gar nicht mehr.“
    „Ich hab viel gearbeitet. Jetzt bin ich hier, um der Lisbeth schon mal einen Teil von dem versprochenen Geld für Tonis Beerdigung zu geben.“ Richard rieb sich verlegen die Hände.
    „Ich hab mir grad einen Tee gemacht. Willst du auch einen?“
    Für einen kurzen Moment zog Richard eine Grimasse, nahm ihr Angebot dann aber an. „Ja, gern.“
    „Bist du sicher. Du sahst grad nicht so aus.“
    „Doch, danke. Ein warmer Tee wär toll. Nach der Kälte draußen.“
    „Warst du denn schon drüben?“ Fragend sah Josefine über ihre Schulter, während sie das Wasser nochmal zum Kochen brachte.
    „Nein, ich bin zuerst hierh er gekommen.“
    „Dann ist es vielleicht gar nicht schlecht, dass du das Geld mitgebracht hast. Da lassen sie dich viellei cht wenigstens rein.“
    „Was hab ich denn jetzt wieder gemacht?“
    „Hast du noch weiter rumgefragt im Dorf?“
    Richard zuckte die Achseln. „Was heißt rumgefragt? Ich hab mich noch mal mit ein paar von den Leuten unterhalten, die auch immer mit dem Erwin verkehrt haben. Wollt mir die Geschichten noch mal anhören. Die haben zwar das bestätigt, was ich schon wusste, mit dem Streit mit Herbert und so, aber schlauer als vorher bin ich auch nicht. Ich glaub, du hattest recht. Ich hab mehr aus der Sache gemacht, als dran ist. Ich glaub immer noch, dass sie die Flasche mitgebracht hat. Aber wahrscheinlich ist nichts weiter dabei, außer dass sie verschreckt abgehauen ist, als er in die Flasche gefallen ist.“ Richard nahm den Tee an, den Josefine ihm reichte. Jetzt war sie es, die weiter überlegte.
    „Ist die Frau denn damals gerannt?“
    „Gerannt?“
    „Die Frau, die aus eurer Wohnung kam. Ist sie gerannt?“
    „Keine Ahnung. Ich glaub nicht. Der Herr Schwarz wär doch sehr verwundert gewesen, wär sie aus der Wohnung gestürzt, oder? Da hätte er doch was erwähnt. Warum?“
    „Nur so.“ Josefine bereute jetzt schon, dass sie gefragt hatte. Warum hatte sie ihn nicht mit seiner Erklärung in Frieden gelassen. Aber es war einfach so aus ihr herausgeplatzt.
    „Jetzt sag, was du denkst, Josefine. Sonst hättest du gar nichts sagen müssen.“
    „Naja“, begann sie zögernd, „wenn du siehst, wie jemand stürzt und verblutet, verlässt du dann seelenruhig die Wohnung und gehst langsam nach Hause? Bist du nicht hektisch, oder aufgebracht, auch wenn du nicht gut laufen kannst?“ Josefine sah Richard über ihre Teetasse hinweg an, ehe sie ihren Tee schlürfte.
    „Du has t recht“, murmelte er.
    „Aber die Anneliese kann ja nicht so schnell. Vielleicht hat sie sich beeilt und es ist dem Nachbarn von dir einfach nur nicht aufgefallen. Und draußen war es ja glatt. Da musste sie auch vorsichtig sein.“
    Richard sagte nichts und Josefine hätte sich ohrfeigen können. „Auf jeden Fall sind sie drüben sauer auf dich. Hedwig ist auf die Gerüchte angesprochen worden, die damals um Herbert und Anneliese kursierten und ist natürlich nicht glücklich darüber. Und du bist dafür verantwortlich, weil du alles ins Rollen gebracht hast. Also, wenn ich Anneliese wär, würd ich dich auch nicht sehen wollen.“
    „ Wenn du Anneliese wärst, wärst du eine Schlampe und ich würd auch nicht hier sitzen.“
    „Meine Güte, Richard. Benimm dich doch mal. Deine dreckigen Ausdrücke beleidigen meine Ohren.“
    „Wenn ich die Wahrheit sage, in dreckigen Worten, beleidigt das deine Ohren, aber wenn die da

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