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Ein verhaengnisvoller Winter

Ein verhaengnisvoller Winter

Titel: Ein verhaengnisvoller Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Frenken
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Wohnung hingefallen und spinnt jetzt eine Geschichte draus, um dich auf seine Seite zu ziehen. Ich kann es nicht glauben.“ Anneliese rieb sich über die Stirn.
    Josefine war einen Augenblick sprachlos. Da ss sie den Mordversuch an Richard anzweifeln könnten, war ihr niemals in den Sinn gekommen. „Ich hab ihn gefunden. Als er die Augen geöffnet hat, war das erste, was er gesagt hat, dass ihn jemand geschlagen hat. Da war er gar nicht zu in der Lage, so schnell so weit zu denken.“
    „Dann hat er es sich vielleicht eingebildet, so be trunken wie er war“, schlug Margot etwas unsicher vor.
    „Er hatte den ganzen T ag nicht getrunken!“
    „ Sagt er.“
    „Ja, Anneliese, sagt er. Und die Ärzte im Krankenhaus haben bestätigt, da ss die Wunden nicht bei einem Sturz entstanden sind. Es sind nämlich drei dicke Beulen. Meinst du, er ist dreimal im selben Winkel auf die beinahe selbe Stelle gestürzt?“
    „ Er ist im Krankenhaus?“
    „Ja, Anneliese, im Krankenhaus.“
    Lisbeth stellte Josefine eine Tasse Tee hin. „Hier, trink mal was.“
    „Danke.“ Mit zitternden Händen nahm sie einen Schluck. „Ihr hättet ihn mal sehen sollen, wie er da lag. Ich hab wirklich gedacht, er wäre tot. Dass er der nächste wäre, der gestorben ist…“ Josefine stellte die Tasse ab. Die letzten Wochen, die Toten, die Verdächtigungen, ihr gespanntes Verhältnis zu den anderen, ihr Streit mit Richard und nun der Schrecken, ihn beinahe verloren zu haben. Das war einfach zu viel. Josefine brach in Tränen aus.
    Betreten warteten die anderen ihren Ausbruch ab, während Margot ihr ab und an tröstend über die Hand streichelte.
    Als Josefine sich schließlich wieder beruhigt hatte, nahm sie dankbar das Taschentuch, welches Anneliese ihr reichte und putzte sich geräuschvoll die Nase.
    „Ich geh nur kurz rüber und seh nach, ob Gabi noch schön schläft“, sagte Margot und erhob sich.
    „Tut mir leid“, entschuldigte Josefine sich für ihren Ausbruch.
    „Ach was“, sagte Anneliese. „Der Richard bedeutet dir wohl viel, was?“
    Josefine konnte nur nicken. Wie viel, das war ihr erst heute richtig bewusst geworden. Doch jetzt wollte sie nicht darüber nachdenken. Sie hatte erst noch etwas anderes zu erledigen. Sie knüllte aufgeregt das Taschentuch in ihrer Hand zusammen. „Ich kann einfach nicht glauben, dass du etwas damit zu tun hast, Anneliese“, sagte sie zur Tischplatte, ehe sie sich zwang, der anderen Frau in die Augen zu sehen.
    „Das. ..das hab ich auch nicht! Wie kannst du nur so was denken?“
    „Weil ich glaube, der Herbert steckt hinter den Morden. Und entweder hast du ihm geholfen, oder er war es alleine!“
    „Josefine!“ Margot betrat gerade wieder die Küche.
    „Jetzt seid nicht beleidigt. Hört mir bitte, bitte zu!“, flehte sie. „Kannst du dich noch erinnern, wie es damals genau war , als dein Mann gestorben ist, Anneliese?“
    „Was hat das denn ...?“
    „Bitte, Anneliese."
    Anneliese sah sie einen Moment unentschlossen an.
    „Ich weiß, dass du ein Verhältnis mit dem Herbert hast“, warf Josefine müde ein.
    „Aber..woher...“, stotterte Anneliese mit rotem Kopf.
    „Ist doch egal, oder?“
    „Das weiß sie von mir“, gab Margot zu. „Ich hab ihr erzählt, dass ich selbst damals den Verdacht hatte, ihr hättet ein Verhältnis, als ich euch im Schuppen überrascht hab. An deiner Erklärung, zwischen dir und Herbert wäre alles harmlos, hatte ich schon meine Zweifel.“
    „Und Josefine hat es dann brühwarm dem Richard erzählt“, warf Lisbeth wütend ein. „Darum war er auch so sicher, gestern.“
    „Ja, du hast recht“, gab Josefine erschöpft zu. „Aber können wir das auf später verschieben? Das ist doch jetzt egal.“
    „Ihr müsst verstehen, der Herbert und ich, wir lieben uns schon so lange. Aber wir konnten uns ja nicht scheiden lassen. Allein der Gedanke. Erwin hätte mich umgebracht. Und später… Im Dorf hätte uns keiner mehr gegrüßt. Außerdem wollte Herbert das der Hedwig auch nicht antun. Sie wusste aber nichts von uns. Vielleicht hat sie es vermutet, aber ausgesprochen hat sie es nie. Vielleicht wollte sie es auch nicht wissen.“ Anneliese sah um Verständnis bittend in die Runde. „Also schön“, sagte sie dann schließlich. „Ich erzähl dir, was damals passiert ist.“ Sie legte die ausgetreckten Arme auf den Tisch und betrachtete eindringlich ihre Hände. „Ich hatte mich damals mit Herbert getroffen, ähm, in der Scheune. Plötzlich erschien

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