Ein verhängnisvolles Angebot
keine Panik empfand. Genauso wenig hatte er das Gefühl, in der Falle zu sitzen, womit er fest gerechnet hätte. Grübelnd hob er die Bierflasche an die Lippen und trank einen Schluck.
Am liebsten würde er sofort abreisen, statt auf so engem Raum verrückt zu werden vor Verlangen nach seiner Braut. Aber er würde wie geplant bis Montag warten, weil glückliche Frischverheiratete niemals die Flitterwochen vorzeitig abbrachen. Es kam wieder auf dasselbe heraus – sie mussten den Schein wahren.
Und er musste noch etwas erledigen, bevor sie die Insel verließen …
Lauryn zuckte jedes Mal zusammen, wenn er sie berührte. Abgesehen von dem Kuss nach der Zeremonie, verkrampfte Lauryn sich häufig in seiner Nähe. Insgeheim musste er zugeben, dass ihn das tief in seinem Stolz verletzte. Frauen zuckten nicht vor ihm zurück, sie schmiegten sich für gewöhnlich an ihn und schlangen sich so eng wie möglich um ihn.
Lauryn Lowes war anders. Lauryn Garrison, verbesserte er sich.
Warum fand ausgerechnet seine Frau ihn nicht anziehend? Ihm ging es gar nicht mehr in erster Linie darum, mit ihr ins Bett zu gehen, um dieses quälende Verlangen zu stillen. Jetzt ging es auch um seinen Stolz.
Irgendwie würde es ihm gelingen, sie zu verführen. Er brauchte nur einen guten Plan.
Die Tür hinter ihm wurde geöffnet. Adam drehte sich um und verschluckte sich fast an seinem Bier. Aus irgendeinem Grund war Lauryn aufgestanden. Sie trug nur Boxershorts und ein übergroßes T-Shirt, unter dem sich ihre Brustspitzen deutlich abzeichneten.
Adam konnte ein Stöhnen nicht unterdrücken.
Sie fuhr zusammen und blieb abrupt stehen. „Oh. Entschuldige. Ich wusste nicht, dass du hier bist.“
„Kannst du nicht schlafen?“
„Nein. Und du?“
„Ich bin daran gewöhnt, so lange wach zu sein.“
„Bist du hungrig? Ich könnte uns etwas zu essen machen.“
„Danke, aber du brauchst nicht für mich zu kochen. Ich habe dich nicht geheiratet, um ein Dienstmädchen oder eine Köchin zu bekommen.“
„Es gibt Personal in deinem Haus?“
„Ja. Und es erwartet uns auch schon.“
„Werden sie nicht darüber reden, wenn wir in getrennten Zimmern schlafen?“
Noch ein Grund, Lauryn so schnell wie möglich in sein Bett zu locken. „Gute Frage.“
Sie biss sich nervös auf die Lippe. Adams Blick glitt unwillkürlich zu ihrem Mund. „Hat das Haus auch eine Suite mit angrenzenden Zimmern?“
Sekunden verstrichen, bevor er sich auf ihre Frage konzentrieren konnte. „Mein Schlafzimmer hat ein Wohnzimmer.“
„Das ist unsere Lösung“, sagte sie erleichtert. „Ich werde einfach sagen, dass ich im angrenzenden Zimmer schlafe, weil du schnarchst.“
Verärgert runzelte er die Stirn. „Ich schnarche nicht.“
Sie lächelte. Es war ihr erstes echtes Lächeln, seit sie ihr Spiel begonnen hatten. Lauryns Augen glänzten mutwillig. Beides nahm ihm den Atem. „Das habe ich auch nicht behauptet. Ich sagte nur, dass wir deinem Personal das weismachen.“
„Warum erzählen wir ihnen nicht, dass du schnarchst?“
Sie schüttelte den Kopf. „Sei ein Gentleman, Adam.“
Nie hatte er sich weniger wie ein Gentleman gefühlt. Im Augenblick würde er sie am liebsten ins Zimmer zurückdrängen, sie aufs Bett werfen und den Rest der Nacht mit ihr dort verbringen, bis Lauryn stöhnte, seufzte und sehnsüchtig seinen Namen rief.
Hastig verdrängte er die Gedanken. „Wir werden dem Personal eine Erklärung anbieten, aber nicht, dass ich schnarche.“
Er hatte schließlich seinen Stolz.
Verstohlen musterte sie ihn. Und er reagierte sofort darauf, als hätte nicht nur ihr Blick, sondern als hätten ihre Hände auf ihm geruht. Wenn Adam nicht aufpasste, merkte sie allzu bald, wie sehr sie ihm unter die Haut ging. Dass er nur seine Badehose trug, war gerade höchst unvorteilhaft. „Möchtest du ein Bier?“
„Nein, danke. Wolltest du schwimmen gehen?“
„Ja, ich habe mit dem Gedanken gespielt. Allerdings kenne ich die Gegend hier nicht und habe vergessen, Cassie zu fragen, wo es sicher ist zu schwimmen.“
„Haifutter kann keinem Ausschuss vorstehen“, erwiderte sie spaßhaft.
Ihr unerwarteter Sinn für Humor erregte Adam nur noch mehr. „Nein, aber du wärst dann eine sehr reiche Witwe.“
Sie wurde sofort wieder ernst. „Hör auf. Mach keine Witze über so etwas.“
Er zuckte die Achseln. „Und warum kannst du nicht schlafen?“, fragte er, um das Thema zu wechseln.
Lächelnd schlenderte sie auf ihn zu. Adam musste schlucken, als
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